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Normale Version: LKW fährt in Weihnachtsmarkt - 12 Tote und Verletzte
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Martin

(20.12.2016, 09:10)bbuchsky schrieb: [ -> ]Ich mag den Stegner auch nicht, aber mit Schnappatmung und hysterisierendem Gekreisch reagieren doch nur diejenigen, die sich über die gebotene Gelegenheit jetzt klammheimlich freuen.
Gauland und Höcke werden sich die Hände reiben.

Sehr gute Aktion des Zeugen, der die Festnahme des Mörders ermöglicht hat.
Bravo!

Der stereotype bayerische Reaktionär könnte jetzt zur Steigerung der Stimmung noch eine Schließung aller Weihnachtsmärkte vorschlagen, das Verbot von LKW´s in Innenstädten und die Ausweisung aller Ausländer fordern.


Schnappatmung kann ich nicht erkennen, aber wenn selbst Unterhaltungssendungen unterbrochen werden, ist es aus meiner Sicht mehr als verständlich, wenn hier angeregt diskutiert wird. Natürlich werden sich Gauland und Höcke die Hände reiben. Sollte man aber deswegen ernsthaft die Tat verschweigen? Dass der Mörder gefasst wurde, freut mich auch. Allerdings teile ich die Befürchtungen von PuK, dass wieder etwas "passieren" könnte, was die Aufklärung verhindert. Ganz spekulativ und ohne einen tollen Link präsentieren zu können. 

Die Schließung der Weihnachtsmärkte wurde gestern im TV tatsächlich thematisiert. Allerdings nicht von den Bayern, sondern von Journalisten und Sicherheitsbeamten aus dem Berliner Umfeld.

Martin

_solon_

(20.12.2016, 09:13)PuK schrieb: [ -> ]Ich fand das gestern auch ziemlich übertrieben. Auch hat sich niemand gegenseitig mit "Horrormeldungen überboten". Man ist halt schon fassungslos, wenn man im Fernsehen sieht, wie so etwas mitten in Deutschland passiert. Und da fallen die Einträge ins Forum eben ein wenig knapp aus, auch mangels genügender Informationen für mehr.

Fassungslos bin ich eigentlich nicht. Nicht daß ich mit solchen Anschlägen minütlich rechne - warum soll es sowas in Deutschland geben?

Terroranschläge dieser Art (nach BR1 von vor wegen Minuten geht man jetzt von einem solchen aus) lassen sich vermutlich auch in Fort Knox, nur um einen sicheren Ort zu nennen, kaum verhindern.
Man braucht nämlich hierfür kaum ein Netzwerk (mit wem muß ich mich absorechen) und kaum Logistik (so nen Sattelschlepper nehm ich im Vorbeigehn mit).

PuK

(20.12.2016, 09:25)_solon_ schrieb: [ -> ]Fassungslos bin ich eigentlich nicht. Nicht daß ich mit solchen Anschlägen minütlich rechne - warum soll es sowas in Deutschland geben?

Auf der rationalen Ebene sehe ich das natürlich auch so.

Vielleicht ist es das Neuartige an diesen Anschlägen oder die blinde Menschenverachtung, mit der Menschen dabei einfach plattgewalzt werden. Das impliziert auch völlige Vernichtung der Opfer, das ist nicht "nur" sie umbringen.

pocahontas

(20.12.2016, 00:06)Sasketchewan schrieb: [ -> ]Bis jetzt steht noch gar nichts fest.
Der LKW sei von einem polnischen Unternehmen auf der Fahrt nach Berlin und der Kontakt zum Fahrer sei ab ca. 16h abgebrochen.
Dass es immer noch Menschen gibt, die nach solchem Terror rumeiern als würden sie das erstmalig erleben?

TomTinte

(19.12.2016, 23:40)Martin schrieb: [ -> ]Sieht jemand gerade auch N24? Unglaublich der Affe bei den Zuschauern, der Selfies mit den Rettungskräften im Hintergrund schießt. Was ist los mit dieser Gesellschaft?

Martin

Wollte man bzw. hat man die die Gesetze verschärft, damit solche Aktion schärfer bestraft werden können?
(20.12.2016, 09:17)Martin schrieb: [ -> ]Das ist die üblich aggressive Reaktion wenn etwas passiert, was nicht passieren darf. Wenn etwas nicht ins Weltbild passt. Dreck muss man vorbei schwimmen lassen.

Martin

Das ist die übliche unflätige Reaktion , wenn ein Reaktionär Widerspruch erfährt. Faschisten darf man nicht ungebremst weiterschwadronieren lassen

Martin

(20.12.2016, 09:48)pocahontas schrieb: [ -> ]Dass es immer noch Menschen gibt, die nach solchem Terror rumeiern als würden sie das erstmalig erleben?

Es ist noch völlig offen, ob der Fahrer nicht doch zu einem radikalen Zweig der Zeugen Jehovas gehört. :rolleyes: 

Ja, es ist unglaublich mit welcher aggressiven Dummdreistigkeit selbst jetzt noch von einigen noch so getan wird, als könnte das ein Verkehrsunfall gewesen sein.
Und wer das anders sieht, ist natürlich AfD-Sympathisant, empfindet kein Mitleid mit den Opfern, instrumentalisiert die Tat und "gießt Öl ins Feuer"...

Martin

Martin

(20.12.2016, 09:51)Admin schrieb: [ -> ]Es ist trotzdem auffällig, Martin, dass eben jene Quellen je nach Gusto entweder als Leitmedien (also unglaubwürdig) bezeichnet werden, oder wie in diesem Fall als seriöse Quelle.

Und Herr Stegner hat völlig recht, eine 100%ige Sicherheit wird es nie geben. Es ist auch völlig unmöglich, durch technische Vorrichtungen solche Taten zu verhindern, wir hatten im Vorfeld des Christkindlesmarktes entsprechende Gespräche mit den zuständigen Stellen. Denn es muss gewährleistet sein, dass eine Zulieferung für die Geschäfte möglich ist, dass Feuerwehr und Rettungsdienste im Bedarfsfall nicht durch Hindernisse blockiert und aufgehalten werden.

Nein, so eine Tat eines Einzelgängers ist nicht zu verhindern. Sie eignet sich auch nicht für irgendwelche Schuldzuweisungen oder Spekulationen.


Nun ja, Klartexter, ich habe nicht nur die "Leitmedien" herangezogen, sondern auch eine New Yorker Tageszeitung. Und was passierte? Die Seriosität der Quelle wurde angezweifelt...

Und nein, ich weigere mich mit dem Argument "es gibt keine 100%ige Sicherheit" solche Ereignisse in die Nähe von unvermeidlichen Naturereignissen zu rücken. Keine andere Botschaft soll nämlich mit solchen Meldungen vermittelt werden, als die, dass Terror ein zu akzeptierendes Alltagsphänomen sei. 

Martin

TomTinte

(20.12.2016, 09:51)Admin schrieb: [ -> ]Es ist trotzdem auffällig, Martin, dass eben jene Quellen je nach Gusto entweder als Leitmedien (also unglaubwürdig) bezeichnet werden, oder wie in diesem Fall als seriöse Quelle.

Und Herr Stegner hat völlig recht, eine 100%ige Sicherheit wird es nie geben. Es ist auch völlig unmöglich, durch technische Vorrichtungen solche Taten zu verhindern, wir hatten im Vorfeld des Christkindlesmarktes entsprechende Gespräche mit den zuständigen Stellen. Denn es muss gewährleistet sein, dass eine Zulieferung für die Geschäfte möglich ist, dass Feuerwehr und Rettungsdienste im Bedarfsfall nicht durch Hindernisse blockiert und aufgehalten werden.

Nein, so eine Tat eines Einzelgängers ist nicht zu verhindern. Sie eignet sich auch nicht für irgendwelche Schuldzuweisungen oder Spekulationen.

Ich stimme Ihnen zu. Danke für die Erklärung warum man dort keine Betonpoller aufgestellt hat.

Übrigens passt zum Thema meine Signatur wie die Faust aufs Auge.

Serge

Ich konnte nicht feststellen, dass hier jemand mit übermäßiger Lust oder klammheimlicher Freude das, was in Berlin passierte, kommentierte, um dies für seine rechte oder rechtsradikale Gesinnung ausschlachten zu können.
Es wurde weder spekuliert noch übertrieben noch gehetzt. Alle Beiträge - auch die, die sich auf die Presse beriefen - orientierten sich letztlich an dem, was die Polizei verlauten ließ. Natürlich lagen Vermutungen in der Luft, wie auch nicht. Vielleicht schimmerten sie zwischen den Zeilen manchmal durch, mehr aber auch nicht. Und natürlich war Betroffenheit, Entsetzen, ja und auch Wut spürbar.
Was man hier im Forum verfolgen konnte, ist Normalität – angesichts der Bedeutung des Vorfalls. Man ist im Netz, liest die Meldung und ist geschockt. Und man verlinkt es. Ist mir damals genauso gegangen, als ich gerade zu der Zeit auf einer französischen Seite online war, als in Paris die großen Attentate mit weit mehr als 100 Toten erfolgten. Natürlich habe ich das im AB auch verlinkt und ins Deutsche übertragen. Und dann kamen weitere Infos, die verlinkt wurden, nicht nur von mir.
Was ist schlimm daran?
Ist das Lust an der Katastrophe, Attentats-Voyeurismus oder einfach nur simples Mitteilungsbedürfnis, das uns alle, die hier schreiben, verbindet?
Steckt gar rechte Gesinnung dahinter?
Der Vorwurf, dass manche Genugtuung empfinden, weil endlich eingetreten ist, was sie schon immer an die Wand malten, ist ebenso unangebracht wie die etwas zynische Bemerkung, dass nun passiert ist, womit man eigentlich schon länger rechnen musste oder das Herunterspielen von Tatsachen, die unwiderlegbar sind.