(05.10.2019, 19:28)UglyWinner schrieb: [ -> ]Steht eigentlich im Satz davor.
Die EU hat mehr Angst als die Briten. Warum? Weiß ich nicht genau.
Vielleicht weil die Briten einen mächtigen Verbündeten haben, die USA?
Vergleichen Sie mal die Exportanteile der Briten mit der EU (44%) und die der EU mit den Briten (8%). Dann werden Sie verstehen, wer Grund hat Angst zu haben. Und einen Trump als "Freund" wünschen sich nur die, die sonst keine Feinde haben.
Wie wichtig der Handel mit Großbritannien ist
Zitat:Dennoch lässt sich aus alldem nicht ableiten, dass für die EU im Brexit-Poker mehr auf dem Spiel steht als für Großbritannien. Das Gegenteil sei der Fall, sagt Michael Hüther, der Direktor des arbeitgebernahen Instituts der Deutschen Wirtschaft in Köln: „Die Briten würden den freien Zugang zu 27 Volkswirtschaften verlieren, die EU-Länder lediglich zu einer“, sagt Hüther.
(...)
Wenn man die Exporte in Relation zur Wirtschaftsleistung setzt, ergibt sich ein ähnliches Bild. Beispiel Deutschland: Zwar ist das Vereinigte Königreich ein wichtiger Handelspartner, die Ausfuhren dorthin machen aber nur rund 3 Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts aus – denn Deutschlands Unternehmen exportieren eben in sehr viele Länder. Auch für die Rest-EU insgesamt macht der Großbritannien-Export weniger als 4 Prozent ihrer gesamten Wirtschaftsleistung aus. Großbritannien erwirtschaftet dagegen mehr als 12 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts mit Ausfuhren in die anderen 27 EU-Mitgliedsländer. Auch so betrachtet steht beim Brexit für die Briten also eindeutig mehr auf dem Spiel als für die EU.
(05.10.2019, 18:42)Martin schrieb: [ -> ]Ihre tendenziösen SZ- und Spiegel-Verlinkungen lese ich grundsätzlich nicht.
Martin
Ich helfe gerne aus: Die im Ausland lebenden 1,2 Mio Briten mussten seit der Brexitentscheidung wegen des schwachen Pfundes Vermögens- und Einkommensverluste in Höhe von 30% (!) hinnehmen, sofern sie Einkünfte oder Vermögen in ihrer Heimatwährung haben. Das ist schon eine Ansage, oder?
(05.10.2019, 19:56)leopold schrieb: [ -> ]Vergleichen Sie mal die Exportanteile der Briten mit der EU (44%) und die der EU mit den Briten (8%). Dann werden Sie verstehen, wer Grund hat Angst zu haben. Und einen Trump als "Freund" wünschen sich nur die, die sonst keine Feinde haben.
[...]
1. In der EU sind 27 Länder von einem Brexit betroffen - natürlich verschieden intensiv.
In GB nur GB.
2. Sie können unserer Regierung ja mal empfehlen, sich die USA als Feind zuzulegen Seltsam, ich höre und lese immer gerade genau das Gegenteil.
(05.10.2019, 22:41)Scratch! schrieb: [ -> ]Das halte ich für eine gründliche Fehleinschätzung. Die Realität sieht anders aus: Clown Boris beantragt wohl doch eine Verschiebung des ach so festzementierten Termins, weil die EU ihn mit seinen Witzvorschlägen gnadenlos hat abblitzen lassen:
Boris Johnson zieht Verschiebung des Brexit-Termins in Erwägung – EU lehnt Gespräche ab
Yepp, zuerst spielte er auf no deal aus Versehen um der EU die Schuld geben zu können, aber nachdem ihm das Unterhaus mit seinem Gesetz einen Strich durch die Rechnung gemacht hat musste er proforma was anbieten, wobei ihm klar war dass es nicht angenommen werden würde.
Natürlich hat er sich verzockt, Clowns sollen nicht pokern.
Abgesehen davon würden die Schotten aus GB austreten und in der EU bleiben sowie jetzt langsam auch Wales begreift wieviel an Landwirtschaftssubventionen an der EU hängt.
Auch dort beginnen ähnliche Überlegungen.
Völlig unabhängig ob man diese Subventioniererei für richtig hält oder nicht, bei solchen "Karten" sollte man nicht zocken, dennoch tut er es.
Liegt vermutlich an der maßlosen Selbstüberschätzung, wie bei manch anderem Clown auch.
(06.10.2019, 08:23)UglyWinner schrieb: [ -> ]1. In der EU sind 27 Länder von einem Brexit betroffen - natürlich verschieden intensiv.
In GB nur GB.
Und das bringt Sie immer noch nicht zum Nachdenken?
Wie zu lesen ist, telefoniert Ihr Held nun aufgeregt herum und der ein oder andere Regierungschef eines EU-Landes hat den Eindruck, dass Johnson nun erkannt hat, in welch verfahrener Situation er und sein Land stecken.
(06.10.2019, 09:46)leopold schrieb: [ -> ]Und das bringt Sie immer noch nicht zum Nachdenken?
[...]
Nein - daß die Nerven bei der EU blank liegen ist doch offensichtlich. Weil sie keine Ahnung hat was pmöglicherweise passiert, denn: Gefahr erkannt - Gefahr gebannt.
(06.10.2019, 10:54)UglyWinner schrieb: [ -> ]Nein - daß die Nerven bei der EU blank liegen ist doch offensichtlich. Weil sie keine Ahnung hat was pmöglicherweise passiert, denn: Gefahr erkannt - Gefahr gebannt.
Offensichtlich ist eher ein Blankliegen der Nerven in der britischen Wirtschaft.
Handelsblatt
(06.10.2019, 11:21)Kreti u. Plethi schrieb: [ -> ]Offensichtlich ist eher ein Blankliegen der Nerven in der britischen Wirtschaft.
Handelsblatt
Na ja, dass GB der Weltuntergang droht, behauptet die Presse in der EU, insbesondere die deutsche, schon seit Jahren. Man hat offenbar Panik davor, dass relativ wenig bis nichts passiert und dadurch andere Länder auf die Idee kommen könnten, das sinkende Schiff EU zu verlassen. In UK findet gerade der letzte Kampf Demokratie vs. Wirtschaftsmacht statt. Offenbar nehmen viele britische Bürger lieber wirtschaftliche Nachteile in Kauf um wieder selbstbestimmt leben zu können. Ich finde das großartig. Lebendiger kann Demokratie nicht sein.
Martin
(06.10.2019, 12:04)Martin schrieb: [ -> ]Na ja, dass GB der Weltuntergang droht, behauptet die Presse in der EU, insbesondere die deutsche, schon seit Jahren. Man hat offenbar Panik davor, dass relativ wenig bis nichts passiert und dadurch andere Länder auf die Idee kommen könnten, das sinkende Schiff EU zu verlassen. In UK findet gerade der letzte Kampf Demokratie vs. Wirtschaftsmacht statt. Offenbar nehmen viele britische Bürger lieber wirtschaftliche Nachteile in Kauf um wieder selbstbestimmt leben zu können. Ich finde das großartig. Lebendiger kann Demokratie nicht sein.
Martin
Es behauptet niemand dass GB der Weltuntergang droht, mit solchem übetriebenen Vokabular wird schon genug geheizt.
Genau das macht konstruktve Diskussionen unmöglich, weil es an Ängste appelliert.
Zur Presse aus GB selber kommt da durchaus differenziertes:
Dazu eine der besten Fragen:
Zitat:Warum habe ich eigentlich all die Jahre Monty Python geschaut, wo es doch auch das britische Parlament gibt?
Financiel Times
Guardian