Treffpunkt Königsplatz

Normale Version: Volksbegehren "Rettet die Bienen"
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forest

(04.04.2019, 22:28)PuK schrieb: [ -> ]Ein wenig verstörend finde ich, dass die meisten Baueren ihren Kühen Namen geben. (Davon habe ich übrigens bei Schweinen noch nie was gehört.) Wenn ich einem Tier einen Namen gebe, drückt das doch so etwas wie eine Beziehung zum Tier aus. Nicht unbedingt eine Beziehung wie zu einem Haustier, aber irgendwas muss da sein.

Natürlich war da was. Die würfige Sau war immer eine alte. Eine andere gab es nicht. Wenn die weg war (Presssack), gab es eine neue Alte, vermutlich Kind von der Alten. Von Ebern weiß ich nichts. Kann schon sein, daß da mal einer da war, dann aber außerhalb der Ferien (meinen).

PuK

(04.04.2019, 23:07)forest schrieb: [ -> ]Natürlich war da was. Die würfige Sau war immer eine alte. Eine andere gab es nicht. Wenn die weg war (Presssack), gab es eine neue Alte, vermutlich Kind von der Alten. Von Ebern weiß ich nichts. Kann schon sein, daß da mal einer da war, dann aber außerhalb der Ferien (meinen).

Ja, kann ich mir vorstellen. So ein Zufall aber auch, dass die Eber auch immer gerade Urlaub haben, wenn die Kinder Ferien auf dem Bauernhof machen...

Die Alternative sind Stallhasen. Ein Schulfreund von mir hatte welche. Und manchmal haben wir das Männchen rausgenommen aus seiner Box und zu einem der Weibchen gesperrt. Wie eine Nähmaschine, sag ich dir, da kommst du mit dem Zuschauen gar nicht mehr mit, dazu bräuchte man eine Aufnahme in Slow Motion. 

Und dieser Schulfreund hat seinen Hasen und Häsinnen auch immer Namen gegeben. Und spielte auch manchmal mit denen im Garten, wie andere Kinder mit ihrem Hund spielen. Aber irgendwann kriegte er den Auftrag von seiner Mutter, für einen Hasenbraten zu sorgen. Dann kriegte der Hase mitten im Spiel einen scharfen, harten Schlag ins Genick und das war's dann für ihn oder sie. Aber noch vor dem Hasenbraten gab es bei denen immer Hasenhirn, weil das am schnellsten verdirbt. 

Das kann man braten oder auch eine Hirnsuppe draus kochen. Natürlich muss man das Hirn, am besten im Ganzen, vorher aus dem Schädel rausholen. Möglichst so, dass dabei keine Knochensplitter reinkommen. Aber auch das beherrschte der Junge schon im Grundschulalter. Ich war mal eingeladen zu so einem Hasenhirnessen, aber da "konnte ich leider nicht". 

Landleben halt. Aber wenigstens wussten die Kinder damals noch, dass die Wurst nicht in der Plastikverpackung auf den Bäumen wächst.

nomoi

(04.04.2019, 23:07)forest schrieb: [ -> ]Natürlich war da was. Die würfige Sau war immer eine alte. ......

 Wegen der Sau Jolanthe hatte der Kemptner Michl Lang schon Halunkinationen ....

forest

(04.04.2019, 23:23)PuK schrieb: [ -> ]Das kann man braten oder auch eine Hirnsuppe draus kochen. .../...

Landleben halt.

Letztlich sind wir alle nur Nutten und Sklaven unseres Verdauungssystems.
Eine Chemiefabrik auf zwei Beinen, andere haben 4 oder mehr oder flossen, flattern oder schlängeln sich.
Alle wollen fressen, im Prinzip nur Moleküle verändern. Wie öd, wenn da nicht Abfallprodulte anfielen geistiger Art.
Bei korrekter Mülltrennung zunächst kein Problem, aber die Moleküle werden auf der Halde wieder zusammengeführt und der Kreislauf geschlossen. So wird man wieder zur Sau, zum Huhn, Rindvieh, zum faulen Apfel, untreuen Tomate, zur Karotte, Gurke, zur Schnecke etc.
Das Periodensystem ist nur zweidimensional. Da fehlt die Dimension noch, die Chemie mit ihren geistigen Nebenwirkungen kubisch zu verbraten.

Sophie

(04.04.2019, 22:26)leopold schrieb: [ -> ]Ich glaube, Sie haben keine Ahnung davon, was in deutschen Ställen abgeht. Oder vermeiden Sie es nur, das in Ihr Bewusstsein vordringen zu lassen? Vor 120 Jahren gab es keine Massentierhaltung!

Es geht auch gar nicht darum, dass nun alle Vegetarier oder Veganer werden, es geht darum, dass diese Zustände beendet werden.

Das ginge deutlich leichter, wenn man zu dem Schluss käme, dass es an der Zeit ist, dass Menschen keine Tiere mehr essen. ^^

Ansonsten kommt natürlich das Argument, dass es undemokratisch sei, wenn Fleisch so teuer würde, dass es sich nur die Reichen leisten können.

(Haben Sie Foer gelesen? Die meisten, die die Massentierhaltung anprangern kommen zum Schluss, dass man Tiere nicht essen sollte, unabhängig davon, was man über die Millionen von Jahre hinweg gemacht hat?)

Sophie

(04.04.2019, 23:23)PuK schrieb: [ -> ]Landleben halt. Aber wenigstens wussten die Kinder damals noch, dass die Wurst nicht in der Plastikverpackung auf den Bäumen wächst.

Das thematisiert die Starköchin Sarah Wiener. Wer ein Tier isst, sollte es auch töten können.

https://www.berliner-zeitung.de/panorama...n-32302938

Finde ich eine gute Haltung.

Es ist in der Tat dekadent, was man heute von einem Schlachttier noch so isst und was man bestenfalls noch seinem Haustier zumutet.

Früher wurden die Tiere komplett verwertet und Innereien gehörten sogar zu Delikatessen .Damit braucht man ja heute niemand mehr zu kommen.

Meine Mutter (die übrigens auch die Sommerferien auf dem Land verbrachte, wo der Onkel die Tiere noch selbst schlachtete) kochte noch Hirn, Bries, Kutteln, Mägen, Zunge (!) - ja klar, wer Kotelett essen will, muss auch Herz, Lunge, Nieren verspeisen. So gehört sich das. Aus Respekt vor der Kreatur.

PuK

(05.04.2019, 02:38)Sophie schrieb: [ -> ]Das thematisiert die Starköchin Sarah Wiener. Wer ein Tier isst, sollte es auch töten können.
(...)
Meine Mutter (die übrigens auch die Sommerferien auf dem Land verbrachte, wo der Onkel die Tiere noch selbst schlachtete) kochte noch Hirn, Bries, Kutteln, Mägen, Zunge (!) - ja klar, wer Kotelett essen will, muss auch Herz, Lunge, Nieren verspeisen. So gehört sich das. Aus Respekt vor der Kreatur.

Du hast natürlich schon weitgehend recht. Und Leber z.B. geht gerade noch so. Die hat zwar einen - finde ich - unangenehmen Beigeschmack, aber wenn sie richtig zubereitet ist, geht's. Zunge hab ich auch schon probiert. Gar nicht schlecht, sondern sogar sehr gut. Kein bisschen Fett, nur reines Muskelfleisch. Niere? Ich wüsste jetzt gar nicht, wo ich die herkriegen sollte. Müsste man wahrscheinlich den Metzger danach fragen.

Womit du mir aber nicht kommen brauchst, sind so Dinge wie saure Lunge oder das sogenannte "Voressen". Das sieht schon aus wie schon mal gegessen und dann wieder hochgekommen. Und da hört's dann leider bei mir auf, wenn ich mir das Essen nicht mal ansehen kann, ohne Brechreiz zu kriegen.

Bitte nicht falsch verstehen, ich esse fast alles, ich bin da hart im Nehmen. Vielleicht würde ich rein aus Interesse auch mal so einen Burger probieren, bei dem die Frikadelle aus Insekten gemacht ist. (Den berüchtigten Mescal-Wurm habe ich ja auch schon gegessen. Die Flasche ging halt rum und die Abmachung war, dass der, der den letzten Schluck nimmt, das Vieh da drin essen muss. Und dann kam sie bei mir an und es es war nur noch ein kleiner Schluck drin. Also war ich an der Reihe. Aber der schmeckt halt nur noch nach Mescal, und nicht mehr nach Wurm. Wie immer so eine Made auch schmecken mag, nachdem sie so lange in Schnaps eingelegt war, schmeckt sie nur noch nach Schnaps.)

Aber saure Lunge mit Knödeln, nein, da hört für mich der Spaß auf. Das würde ich allenfalls essen, wenn ich kurz vor dem Verhungern wäre.

Es kommt da bei mir viel auf die Optik an. Wie das aussieht, wenn es auf dem Teller landet und wenn man es isst. Mein Vater mochte zum Beispiel total gerne Blut- und Leberwürste. Also diese dicken, die man kocht und dann meistens mit Kartoffeln isst. Und beim Aufschneiden der Leberwurst quillt da so eine graue, bröckelige Masse raus. Sorry, so was kann ich nicht essen. Gebratene Leber ja, aber Leber als Wurst, die dann eine unappetitlich aussehende, zähe Masse über den Teller ergießt - nein. Das kann so gut schmecken, wie es will. Es ist das Aussehen in dem Fall.

Martin

(05.04.2019, 02:57)PuK schrieb: [ -> ]Zunge hab ich auch schon probiert. Gar nicht schlecht, sondern sogar sehr gut. Kein bisschen Fett, nur reines Muskelfleisch. 

Rinderzunge, dazu Reis und eine saure Sauce mit Kapern. Eines der leckersten Dinge überhaupt.

Martin

Serge

(04.04.2019, 22:26)leopold schrieb: [ -> ]Ich glaube, Sie haben keine Ahnung davon, was in deutschen Ställen abgeht. Oder vermeiden Sie es nur, das in Ihr Bewusstsein vordringen zu lassen? Vor 120 Jahren gab es keine Massentierhaltung!

Es geht auch gar nicht darum, dass nun alle Vegetarier oder Veganer werden, es geht darum, dass diese Zustände beendet werden.

Prüfen Sie beruflich auch schon deutsche Ställe? 
Ja? Dann gebe ich zu, dass Sie es besser wissen müssen als andere bzw. ich.
Glauben Sie wirklich, dass Sie der Einzige sind, der davon "eine Ahnung hat" (letzteres ein fixer Bestandteil Ihrer Beiträge)?
Und glauben Sie im Ernst, dass niemand außer Ihnen und Ihrer ökologischen "Avantgarde" gegen diese Zustände" ist?

Wie gesagt, ich bzw. wir essen etwa einmal pro Woche Fleisch von Säugetieren (den echt spärlichen Verzehr von Schinken mal nicht berücksichtigt), und das kaufen wir nicht bei x-beliebigen, sondern ausgewählten Metzgern, die wissen, woher die Tiere stammen und dass sie gut gehalten wurden, und das mache ich dann auch ohne Gewissensbisse, und nein, ich muss das auch nicht relativieren mit einem tränenbenetzten Blick "in die Augen der Tiere" im Tiertransporter oder generell mit dem "Leid dieser armen Kreaturen", wie Sie es tun.
Ich weiß, was Sache ist, aber ich bin kein Pfarrer.

leopold

(05.04.2019, 09:49)Serge schrieb: [ -> ]Prüfen Sie beruflich auch schon deutsche Ställe? 
Ja? Dann gebe ich zu, dass Sie es besser wissen müssen als andere bzw. ich.
Glauben Sie wirklich, dass Sie der Einzige sind, der davon "eine Ahnung hat" (letzteres ein fixer Bestandteil Ihrer Beiträge)?
Und glauben Sie im Ernst, dass niemand außer Ihnen und Ihrer ökologischen "Avantgarde" gegen diese Zustände" ist?

Wie gesagt, ich bzw. wir essen etwa einmal pro Woche Fleisch von Säugetieren (den echt spärlichen Verzehr von Schinken mal nicht berücksichtigt), und das kaufen wir nicht bei x-beliebigen, sondern ausgewählten Metzgern, die wissen, woher die Tiere stammen und dass sie gut gehalten wurden, und das mache ich dann auch ohne Gewissensbisse, und nein, ich muss das auch nicht relativieren mit einem tränenbenetzten Blick "in die Augen der Tiere" im Tiertransporter oder generell mit dem "Leid dieser armen Kreaturen", wie Sie es tun.
Ich weiß, was Sache ist, aber ich bin kein Pfarrer.

Schön, dass Ihr Fleischkonsum zumindest  verbal täglich weniger wird. Clown 

Ich prüfe natürlich beruflich keine Ställe, aber ich sehe gelegentlich eine Dokumentation zum Thema im Fernsehen und zur Zeit lese ich ein Buch ("Homo Deus" von Noah Harari), in dem das Leid der Nutztiere und wie es in der Menschheitsgeschchte dazu kam, beschrieben wird.
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