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Normale Version: Volksbegehren "Rettet die Bienen"
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PuK

(04.02.2019, 18:12)forest schrieb: [ -> ]Was die schier endlosen Mais-, Raps- und Getreidefelder angeht, mag die Biene einen schlechten Stand haben, aber auch da gibts Förderung für Hecken und sonstiges Gestrüpp, die dem Mähdrescher im Weg sind. Es ist wie bei allem, ohne zu differenzieren ist schnell das Kind mit dem Bade ausgeschüttet.

Das mit der Förderung sollte mal jemand den Bauern auf dem Lechfeld sagen. Die wissen das nämlich nicht. Die ackern genau bis zum Grenzstein.

Aber differenzieren wir ruhig, warum nicht? Raps ist gar nicht mal so übel für Bienen. Den nehmen sie auch, wenn nichts anderes da ist. Nur kommt dabei so ziemlich der qualitativ schlechteste Honig raus, den es gibt. Blass, dünnflüssig und abgesehen davon, dass er natürlich süß ist, sonst wär's ja kein Honig, so gut wie geschmacklos.

Sophie

(04.02.2019, 17:57)PuK schrieb: [ -> ]Ich häng mich ja ungern an Rechtschreibfehlern von anderen Leuten auf (soweit es nicht Leute betrifft, bei denen korrekte Rechtschreibung zur Berufsausübung gehört). Aber der hier ist schon extrazweideutig.

Meinst du jetzt "möglich" oder "löblich"?

Möglich ist es schon, das siehst du ja an der Tatsache, dass es stattfindet. 

Und löblich ist es vielleicht nicht, unter falscher Flagge zu segeln, aber wäre "Rettet die Insekten!" ein zugkräftiger Slogan gewesen? Insekten werden gemeinhin und meist als lästig empfunden. Sind sie ja mitunter auch.  

Wie hättest du das betitelt?

Ich meinte natürlich 'löblich' und habe mir jetzt mal erlaubt, das zu korrigieren. Möglich wäre ja auch - du stellst es selbst fest - einigermaßen unsinnig.

Tja, auch mit der nächsten Feststellung liegst du so was von richtig. 'Rettet die Insekten' müsste es heißen, wenn man nicht einfach nur Forderungen nach mehr ökologisch bewirtschafteter Flächen stellen wollte.

Aber wer würde schon Insekten retten wollen, wo wir doch alle (auch wenn wir es nicht zugeben) ganz froh sind, dass nicht mehr so viele von ihnen uns auf den Senkel gehen. Mücken im Schlafgemach, tote Tiere an Autoscheiben - alles nicht das, was der Mensch gerne hat. Die Vögel, ja die Vögel. Haben halt Pech gehabt, sollen sich evolutionär umstellen auf Pflanzenkost, soll der Mensch ja auch.
Offensichtlich geht es bei diesem Volksbegehren nicht so sehr um die Bienen. Von den Regelungen und Gesetzen für den Landwirt mit einer kleineren oder mittleren Betriebsgröße erfährt man da nichts. Ich befürchte dass dieses Volksbegehren das Sterben der Bauernhöfe beschleunigen wird. Wäre schon interessant sehr viel mehr über die Sicht von betroffenen Landwirten zu erfahren. Es ist nur wenig wahrscheinlich dass die hier auch mitlesen oder schreiben, leider.

Serge

Meiner Meinung kam es zum Rückgang der Insekten- und damit auch der Vogelvielfalt erst mit der flächendeckenden Einführung der Maismonokulturen. Und damit der Rückgang der Pflanzenvielfalt.
Viele Insekten brauchen in ihren Entwicklungsstadien ganz bestimmte Wirtspflanzen und die werden immer mehr an den Rand oder völlig verdrängt.
Sieht man denn z.B. auf einem Spaziergang durch Felder oder Plantagen noch Brennnesseln? Wenn, dann in kleinen abseitsliegenden schattigen Ecken oder ungepflegten verkommenen Gärten.

Insektizide oder Pestizide jedoch spielen da viel weniger eine Rolle als angenommem. Wenn man bedenkt, wie bedenken- und gnadenlos ab Mitte des 20. Jh. die Felder, Gemüseäcker und Obstplantagen gespritzt wurde, oft mehrmals während der wachstums- und sogar Erntezeit. Und dick mit dabei ein hochgiftiges Insektizid wie E 605, das selbst von Klein- und Schrebergärtnern verwendet wurde. Kann mich noch gut an die Verpackung bzw. Flasche erinnern, Inhalt blau gefärbt.
Mit E 605 konnte man locker auch unliebsame Verwandte, Erbschleicher und Nebenbuhler ausrotten. Es wurde erst 2002 verboten.
Und trotzdem wimmelte es auf den Feldern und Wiesen und in den Gärten von Insekten und Vögeln. Ungebrochen über Jahrzehnte.
Man weiß, dass sich die Insekten an solche Gifte anpassen können.
Die Menschen nicht, und diese Gifte landeten dann in der Nahrungskette. Aber das ist eine andere Geschichte, die nichts mit den Bienen und anderen Insekten zu tun hat. Nur mit dem Unterpunkt "Mehr Öko,mehr Bio" im Volksbegehren.
Mittlerweile sind die Vorschriften zum Einsatz von Insektizden viel strenger geworden.
Deswegen siehe ganz oben.

PuK

Gerade fängt auf BR2 das "Tagesgespräch" an. Gibt es auch irgendwo im Fernsehen, auf ARD alpha glaub ich. 

Da geht es heute um das Volksbegehren.

leopold

(05.02.2019, 11:28)Serge schrieb: [ -> ]Meiner Meinung kam es zum Rückgang der Insekten- und damit auch der Vogelvielfalt erst mit der flächendeckenden Einführung der Maismonokulturen. Und damit der Rückgang der Pflanzenvielfalt.
Viele Insekten brauchen in ihren Entwicklungsstadien ganz bestimmte Wirtspflanzen und die werden immer mehr an den Rand oder völlig verdrängt.
Sieht man denn z.B. auf einem Spaziergang durch Felder oder Plantagen noch Brennnesseln? Wenn, dann in kleinen abseitsliegenden schattigen Ecken oder ungepflegten verkommenen Gärten.

Insektizide oder Pestizide jedoch spielen da viel weniger eine Rolle als angenommem. Wenn man bedenkt, wie bedenken- und gnadenlos ab Mitte des 20. Jh. die Felder, Gemüseäcker und Obstplantagen gespritzt wurde, oft mehrmals während der wachstums- und sogar Erntezeit. Und dick mit dabei ein hochgiftiges Insektizid wie E 605, das selbst von Klein- und Schrebergärtnern verwendet wurde. Kann mich noch gut an die Verpackung bzw. Flasche erinnern, Inhalt blau gefärbt.
Mit E 605 konnte man locker auch unliebsame Verwandte, Erbschleicher und Nebenbuhler ausrotten. Es wurde erst 2002 verboten.
Und trotzdem wimmelte es auf den Feldern und Wiesen und in den Gärten von Insekten und Vögeln. Ungebrochen über Jahrzehnte.
Man weiß, dass sich die Insekten an solche Gifte anpassen können.
Die Menschen nicht, und diese Gifte landeten dann in der Nahrungskette. Aber das ist eine andere Geschichte, die nichts mit den Bienen und anderen Insekten zu tun hat. Nur mit dem Unterpunkt "Mehr Öko,mehr Bio" im Volksbegehren.
Mittlerweile sind die Vorschriften zum Einsatz von Insektizden viel strenger geworden.
Deswegen siehe ganz oben.

Sie sollten sich mal besser informieren, bevor Sie solchen Unsinn verbreiten. Das was Sophie oben verzapft hat, ist entweder Sarkasmus oder pure Ignoranz. Als Einstieg in die Thematik empfehle ich das von PuK angesprochene heutige Tagesgespräch auf B2. Gibt's sicher irgendwo im Internet.

leopold

(05.02.2019, 10:55)derfnam schrieb: [ -> ]Offensichtlich geht es bei diesem Volksbegehren nicht so sehr um die Bienen. Von den Regelungen und Gesetzen für den Landwirt mit einer kleineren oder mittleren Betriebsgröße erfährt man da nichts. Ich befürchte dass dieses Volksbegehren das Sterben der Bauernhöfe beschleunigen wird. Wäre schon interessant sehr viel mehr über die Sicht von betroffenen Landwirten zu erfahren. Es ist nur wenig wahrscheinlich dass die hier auch mitlesen oder schreiben, leider.

Dazu würden Sie auch im angesprochenen Tagesgespräch fündig. Dort haben einige mitdiskutiert und zwar Gegner und Befürworter.

leopold

(05.02.2019, 19:52)Klartexter schrieb: [ -> ]Volksbegehren "Rettet die Bienen": Müssen wir mehr für den Artenschutz tun?

Info

Danke. Super. Dr. Fleischmann erklärt die Zusammenhänge sehr anschaulich. Es geht um unser gesamtes Ökosystem. Nicht mehr und nicht weniger.
Schon eigenartig wie dieses wichtige Volksbegehren, was insbesondere die CSU und der Bauernverband gerne verhindert hätten, jetzt von einigen so madig gemacht wird.

Es kann ja durchaus sein, dass manche Forderungen zu eng formuliert sind. Was letztendlich in einem Gesetz/Verordnung stehen könnte, steht ja noch in den Sternen.

Ich war gestern um 17 h auch beim Unterschreiben im Rathaus. Eine Schlange bis zum Eingang, also durch den ganzen unteren Fletz. Hat trotzdem nur ca. 10 Minuten gedauert.
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