(09.02.2017, 00:23)Klartexter schrieb: Die Juden von heute haben aber auch nichts außer dem Glauben mit den Juden gemein, die vor über 2000 Jahren mal in dieser Ecke der Welt gelebt haben, Martin. Es gibt in der Ecke keine historische Städte, in denen Juden seit Jahrtausenden leben, welche damit den Anspruch auf das Land legitimieren würden.
Die israelischen Regierungen haben in der Vergangenheit oft Entscheidungen getroffen, die vorsichtig gesagt für mich nur schwer verständlich waren. In meiner Jugend habe ich mich noch gefreut, als die Israelis immer siegreich aus den diversen Kriegen hervorgingen, obwohl sie stets mit einer Übermacht arabischer Staaten zu tun hatten. Mich hat der Friedensschluss mit Ägypten gefreut, weil ich damit die Hoffnung auf eine Befriedung der ganzen Region verband. Diese Hoffnung hat sich leider nicht erfüllt.
Inzwischen begeht Israel am laufenden Meter Unrecht, was würden Sie wohl dazu sagen, wenn Fremde auf Ihrem Grundstück Häuser bauen, und die deutsche Regierung würde das auch noch legitimieren? Nichts anderes passiert derzeit in Israel. Soll man das auch noch beklatschen?
Schalom miteinander.
Der Verweis aus das Fehlen eines Nachweises für die dauerhafte jüdische Besiedlung der Länder, die ich unter "Israel" verstehe, ließe sich auch auf Deutschland anwenden, wenn es darum ginge, den Zweifel an der Existenz eines christlich-jüdischen Kulturraums zu begründen.
Geht gar nicht, finde ich.
Mir läßt sich auch nicht vorwerfen, nicht in Saudiarabien zu wohnen. Bei Feinden wohnt man nicht.
Zudem gab es durchaus Siedler jüdischen Glaubens, die zwischen der Auslöschung durch die Römer und dem Zerfall des osmanischen Reichs im Kernland lebten, sonst hätte es kaum regelmäßige Pogrome geben können, bei denen Moslems gegen Juden vorgingen.
Ich bin kein Historiker, aber zu Zeiten der Osmanen boten die Machthaber am Bosporus den jüdischen Gemeinden sogar Schutz vor den Übergriffen lokaler Gruppen und Stämme. Darüber haben aber sicher andere Leute mehr Kenntnisse.
Der Staat Israel ist in meiner Bibel vor Null in Stammesgebiete aufgeteilt und wurde Palästina genannt, nach der Zeitenwende wird konkret in Idumäa, Judäa, Samaria und Galiläa eingeteilt, grob gesehen.
Das Siedlungsgebiet war, möchte ich nur mal anmerken, zu der Zeit völlig moslemfrei.
Diese Ordnung zugrundelegend hielte ich einen Rückzug der zur Instandbesetzung völlig ungeeigneten Moslems aus dem vormals rein jüdisch-christlichen Siedlungsraumes für durchaus wünschenswert, Steine werfen und Raketen bauen kann man auch auf nicht-jüdischem Stammgebiet, und es scheint doch eindeutig, dass es Leute jüdischen Glaubens waren, die während der Besetzung durch Rom einen gemäßigten Rebellen ans Kreuz nageln ließen.
Wenn es da keine Juden gab, seit ihr diese Kampfrhetorik auch wieder quitt, von wegen "Gottesmörder".
Das gerne verbreitete Märchen, die Juden hätten dort "eigentlich" nix zu suchen, ist eine antijüdische Propaganda derjenigen, denen der Osmane als Herrscher lieber war als der Jude. Nicht 1948 wurde Israel "geboren", sondern lange vor dem Jahr Null. Die Araber, die sich dort ansiedelten, haben fremden Besitz übernommen, was kein Bleiberecht bedingt. Genaugenommen findet mit der Besiedlung des Westjordanlandes eine Rückeroberung besetzten Raumes statt.