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Der EU-Wahlkampf
#71

(22.05.2019, 09:26)PuK schrieb:  Dann erkläre bitte, wieso und inwiefern sie "gleich" ist.

"Gleich" bedeutet "one man, one vote". Nicht "one Malta-man, one vote; one German, 1/12 vote".

Manchmal bist Du schwer von Begriff. Ich zeige Dir das mal an einer Institution auf, die Dir hoffentlich bekannt ist. Dort ist genau das selbe System in Anwendung wie im EU-Parlament, die Institution nennt sich Bundesrat und dieser hat wesentlichen Einfluss auf die Gesetzgebung!

Der Bundesrat 

Zitat:Das abgestufte Stimmengewicht ist ein Kompromiss zwischen der "föderativen" Forderung nach Gleichbehandlung der Länder und dem demokratischen Ideal einer exakten Repräsentation der jeweiligen Einwohnerzahlen. Diese Lösung soll auch gewährleisten, dass die großen Länder die übrigen nicht übertrumpfen, aber auch die kleinen Länder die großen nicht majorisieren können.

Genau nach dem selben Prinzip wird das EU-Parlament gewählt, es gibt dort im Gegensatz zum Bundestag eine feste Anzahl von Sitzen, welche entsprechend der Größe eines Landes aufgeteilt sind. Das ist auch gut so, denn man hat ja in der letzten Legislaturperiode der GROKO gesehen, was passiert, wenn die Opposition zu klein ist, um bestimmte Dinge wie beispielsweise einen Untersuchungsausschuss beantragen zu können. In einem EU-Parlament, in dem Deutschland, Frankreich und Großbritannien durch die Zahl ihrer Einwohner ein überproportionales Gewicht im Parlament hätte, würde die restlichen EU-Staaten zu Marionetten der starken Drei machen. Du kannst Dir vorstellen, wie lange die betroffenen Länder da noch von demokratischen Entscheidungen sprechen würden.

Die getroffene Regelung hat ja auch einen Nachteil für die kleinen Länder, der auch mal benannt werden sollte, wenn man schon "one man, one vote" fordert. Denn wenn beispielsweise alle Malteser zum wählen gehen, in Deutschland aber nur 30%, dann würde Malta trotzdem nicht einen Sitz mehr bekommen und Deutschland nicht einen Sitz verlieren. Dann möchte ich Dich und Bogdan mal hören, wenn andere Länder auf Grund der Wahlbeteiligung plötzlich mehr Stimmen im Parlament haben, denn "one man, one vote" birgt genau dieses Risiko. Und deshalb ist die praktizierte Lösung besser, denn sie garantiert großen Ländern einen größeren Einfluss, ohne dass diese aber kleinere Länder dominieren können. Umgekehrt können aber auch kleinere Länder nicht von der Wahlabstinenz größerer Länder profitieren, im Parlament sind alle Länder auf Grund ihrer Größe mit festen Sitzen vertreten.
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#72

Genau so ist es wie Klartexter es beschreibt. Yes
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#73

(22.05.2019, 11:08)Klartexter schrieb:  Manchmal bist Du schwer von Begriff. Ich zeige Dir das mal an einer Institution auf, die Dir hoffentlich bekannt ist. Dort ist genau das selbe System in Anwendung wie im EU-Parlament, die Institution nennt sich Bundesrat und dieser hat wesentlichen Einfluss auf die Gesetzgebung!

Der Bundesrat 

Genau nach dem selben Prinzip wird das EU-Parlament gewählt, es gibt dort im Gegensatz zum Bundestag eine feste Anzahl von Sitzen, welche entsprechend der Größe eines Landes aufgeteilt sind. Das ist auch gut so, denn man hat ja in der letzten Legislaturperiode der GROKO gesehen, was passiert, wenn die Opposition zu klein ist, um bestimmte Dinge wie beispielsweise einen Untersuchungsausschuss beantragen zu können. In einem EU-Parlament, in dem Deutschland, Frankreich und Großbritannien durch die Zahl ihrer Einwohner ein überproportionales Gewicht im Parlament hätte, würde die restlichen EU-Staaten zu Marionetten der starken Drei machen. Du kannst Dir vorstellen, wie lange die betroffenen Länder da noch von demokratischen Entscheidungen sprechen würden.

Natürlich ist das deutsche Wahlrecht auch nicht perfekt. Da muss man gar nicht mal den Bundesrat heranziehen, sondern man kann sich schon an der Quadratur des Kreises bei der Bundestagswahl abarbeiten, die einerseits eine Proportional-, andererseits dann aber doch auch eine Personenwahl versucht unter einen Hut zu bringen. Das ist nicht möglich und führt regelmäßig zu verfassungswidrigen Überhang- und Ausgleichsmandaten, allerdings regelmäßig nur für die großen Parteien.

Zu den Bundesländern habe ich an mehreren Stellen hier und im alten AZ-Forum schon einiges gesagt. Wenn man schon meint, man braucht welche, dann hätte man bei ihrer Ausgestaltung weniger Rücksicht auf überkommene Historie nehmen sollen und das Hauptaugenmerk darauf, dass sie in Bevölkerungszahl und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit untereinander ungefähr gleich sein sollten. Man hat das nur ansatzweise korrigiert, indem man aus Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern irgendwann Baden-Württemberg gemacht hat. Bei der Gelegenheit hätte man auch gleich das Saarland mit Rheinland-Pfalz, Bremen mit Niedersachsen und Hamburg mit Schleswig-Holstein vereinigen können. Einzig der Stadtstaatenstatus von West-Berlin war bis zur Wiedervereinigung durch seine Exklaveneigenschaft berechtigt. Sofort danach hätte die Stadt natürlich die Hauptstadt von Brandenburg werden müssen.

Wen interessiert denn bitte heute noch, dass Hamburg und Bremen irgendwann mal Hansestädte waren? Niemanden, und die Hanse ist seit Mitte des 17. Jahrhunderts (!) Geschichte. Man könnte mit annähernd der gleichen Berechtigung Augsburg zum Stadtstaat machen und ihn "Reichsstadt Augsburg" nennen.  

Bezogen auf Deutschland bin ich, wie schon öfter geschrieben, Zentralist. Alles andere führt nur zu Zuständen wie in den USA, wo in jeder größeren Stadt ein anderes Strafgesetz gilt, mit z.T. grotesken Auswüchsen. Und ganz praktisch äußert es sich hier bei uns z.B. bei den kürzlich hier im Forum angesprochenen Ungerechtigkeiten im Hinblick auf Bildungsabschlüsse. Leider befinde ich mich damit im Konflikt mit Art. 20 Abs. 1 GG, denn wo man kein Bündnis eingehen kann, gibt es auch keinen Bundesstaat.

(22.05.2019, 11:08)Klartexter schrieb:  
Die getroffene Regelung hat ja auch einen Nachteil für die kleinen Länder, der auch mal benannt werden sollte, wenn man schon "one man, one vote" fordert. Denn wenn beispielsweise alle Malteser zum wählen gehen, in Deutschland aber nur 30%, dann würde Malta trotzdem nicht einen Sitz mehr bekommen und Deutschland nicht einen Sitz verlieren. Dann möchte ich Dich und Bogdan mal hören, wenn andere Länder auf Grund der Wahlbeteiligung plötzlich mehr Stimmen im Parlament haben, denn "one man, one vote" birgt genau dieses Risiko. Und deshalb ist die praktizierte Lösung besser, denn sie garantiert großen Ländern einen größeren Einfluss, ohne dass diese aber kleinere Länder dominieren können. Umgekehrt können aber auch kleinere Länder nicht von der Wahlabstinenz größerer Länder profitieren, im Parlament sind alle Länder auf Grund ihrer Größe mit festen Sitzen vertreten.

Ja, das ist auch so ein Konstruktionsfehler des EU-Parlaments, dass die Sitzverteilung nach Nationen schon vor der Wahl feststeht und sich nicht ausschließlich nach den für die einzelnen Parteien abgegebenen Stimmen richtet.

Stellen wir uns mal vor, es wäre anders. Erstens mal wären dann die Deutschen selber schuld an ihrem Unglück, bräuchten also gar nicht rumjammern, wenn sie sich nicht ausreichend repräsentiert fühlen. Und zweitens, was kann ich denn bitte dafür, dass Deutschland so viele Einwohner hat und Malta so wenige? Gar nichts. Und deshalb hat auch niemand das Recht, meine Stimme um Größenordnung geringer zu gewichten als die Stimme von jemand anders.

Mit einer strafbewehrten Wahlpflicht, die ich ganz klar befürworte, wäre manches Problem gelöst und es würden ausnahmsweise dadurch auch keine neuen geschaffen. Wer partout nicht wählen will oder sich nicht für irgendwas entscheiden kann, der hat ja immer noch die Möglichkeit, eine ungültige Stimme abzugeben. Aber wichtig wäre zunächst mal, alle Wahlberechtigten auch zur Teilnahme an der Wahl zu bewegen.  

Und zum letzten Mal: Es reicht mir langsam. Bei dir ist jeder, zur Zeit vor allem ich, "schwer von Begriff", hat "wenig Ahnung" usw., der deine Meinung nicht teilt. Wobei deine Meinung vorwiegend darin besteht, die bestehenden Verhältnisse gut zu finden. Sophie hat dich neulich schon mal sehr treffend gefragt, warum du dann überhaupt ein Diskussionsforum anbietest, wenn du andere Meinungen nicht tolerierst. Lass halt wenigstens diese persönlichen Herabwürdigungen weg; sie machen dich nicht glaubwürdiger.
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#74

Schwierige Wahl....

Martin
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#75

(24.05.2019, 07:38)Martin schrieb:  Schwierige Wahl....

Dazu passt (Vorsicht, Sophie!):

Zitat:Parteien fassungslos: Wahlplakate von Unbekannten durch inhaltsleere Nonsens-Poster ersetzt

Berlin (dpo) - Deutschlands Parteien müssen mitten im Europawahlkampf um ihr gutes Image bangen. Der Grund: In einer großangelegten Nacht-und-Nebel-Aktion haben unbekannte Witzbolde deutschlandweit aussagekräftige Wahlplakate abgehängt und durch offensichtlich nicht ernst gemeinte Eigenkreationen ohne erkennbaren Sinn ersetzt. Dabei wurden Plakate aller größeren Parteien in zahlreichen deutschen Städten ausgetauscht.

"Wir sind hier alle noch ziemlich geschockt", erklärte ein Sprecher der besonders schwer betroffenen Unionsfraktionen gegenüber dem Postillon. "Jeder, der diesen Blödsinn sieht, muss uns doch für eine weichgespülte Partei ohne Rückgrat halten." Man habe sich sehr viel Mühe gegeben, klare politische Vorstellungen und Ziele visuell ansprechend auf Plakaten zu präsentieren - "und jetzt hängt da stattdessen überall dieser sinnfreie Müll rum mit Begriffen, die absolut nichts aussagen!"

Ähnlich entsetzt zeigte man sich auch bei der SPD. "Da steht überall nur 'Kommt zusammen!' auf den Plakaten, gefolgt von hohlen Schlagwörtern wie 'Miteinander' oder 'Zusammenhalt'", klagt etwa ein Mitglied des Wahlkampfteams. "Was soll sowas? Da kann man vielleicht einmal drüber lachen, okay. Aber wie jemand Unmengen an Zeit und Geld investieren kann, um so etwas im ganzen Land zu verbreiten, ist uns absolut unverständlich. Wenn es das Ziel dieser Spaßvögel war, auch noch die letzten Wähler in die Politikverdrossenheit zu treiben, dann haben sie das geschafft, herzlichen Glückwunsch!"

Grüne, AfD und FDP wurden ebenfalls Opfer der Unbekannten
(...)
Die peinlichen Fälschungen will man nun so schnell wie möglich wieder abhängen und durch Aussagen ersetzen, mit denen die Wähler wirklich etwas anfangen können.

Quelle: Postillion  (CC-BY-NC-SA 3.0 DE )
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#76

Ja, inhaltstarke und trotz der Kürze differenzierte Aussagen, mit denen die Wähler wirklich etwas anfangen können, wie z.B.

"Wählt SPD und nicht AfD"
"Wählt FDP und nicht AfD"

Das hätte auch den Vorteil eines Binnenreims und bliebe sehr nachhaltig im Hirn.

Oder:
"Wählt CDU und CSU und lasst die AfD in Ruh"
"Wählt lieber Grün - sonst seid ihr bald hin" (wäre ein unreiner, also schmutziger Reim, und insgesamt angemessen alarmistisch).

Bliebe auch in den Köpfen ...
oder zur Not noch ein Wahlspruch, der kreatives Mitdenken erfordert:

"Wählt die Linke und zeigt der AfD den Stinke …"

Das ist doch die eigentliche Botschaft aller Parteien, die alle vor allem Angst haben, dass Ihnen die Rechten die Sitze stehlen.
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#77

Das war doch bei den letzten Wahlen immer wieder im Vorfeld zu hören.

- die wichtigste Botschaft ist doch die, die Partei(en) zu benennen die man nicht wählen soll
- die erste Botschaft nach der Wahl (egal ob Sieger oder Verlierer): man sei sehr froh, daß die Partei(en) abegstraft wurden oder es nicht ins Parlament geschafft haben.

Ein großartiges Konzept.
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#78

Das lässt hoffen:


Zitat:Die Sozialdemokraten mit Spitzenkandidat Timmermans gewinnen, Rechtspopulisten verlieren - die Prognose aus den Niederlanden zu Beginn der Europawahlen erstaunt. In anderen Staaten könnte es ähnlich laufen.

Ginge es nach EU-Befürwortern, könnte es bei den Europawahlen  so weitergehen, wie es in den Niederlanden am Donnerstag begonnen hat. Eine erste Prognose sieht dort die zuletzt stark gebeutelten Sozialdemokraten mit 18 Prozent der Stimmen vorn - vor der Volkspartei von Regierungschef Mark Rutte . Die großen Verlierer sind die Rechtspopulisten. Deren neuer Star Thierry Baudet  kommt mit seinem Forum für Demokratie lediglich auf elf Prozent, die Freiheitspartei von Geert Wilders , dem langjährigen Frontmann der rechten Szene in den Niederlanden, sogar nur auf vier Prozent.

Rechtspopulisten fürchten den Timmermans-Effekt 

Gut so! Thumbup1 Das wird spannend morgen. Ich freu mich schon!
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#79

Und auch hier:


Zitat:Bei der Europawahl in Irland haben ersten Umfragen zufolge die pro-europäischen Kräfte gesiegt. Die Kandidaten der Mitte-Rechts-Partei Fine Gael von Regierungschef Leo Varadkar lagen in zwei von drei Wahlkreisen vorn, wie eine am Freitag von zwei Fernsehsendern durchgeführte Befragung von 3.000 Wählern ergab. Nur in der Hauptstadt Dublin lagen die Grünen an erster Stelle.

Prognose: Pro-Europa Parteien siegen in Irland 

Endgültige Ergebnisse gibt es erst überall am Sonntagabend.
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#80

Und hier die aktuelle Prognose für Deutschland (zum Vergleich für morgen):


Zitat:Europawahl: Umfrage-Hammer! Mehr als 40 Prozent fordern Merkels Rücktritt

Update vom 25. Mai 2019: Mehr als 40 Prozent der Menschen in Deutschland sind bei deutlichen Verlusten von CDU und CSU bei der Europawahl für einen Rücktritt von Bundeskanzlerin Angela Merkel. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov sprachen sich 42 Prozent für einen Wechsel an der Regierungsspitze in einem solchen Fall aus, 39 Prozent waren dagegen, 19 Prozent machten keine Angaben.

Der Union droht bei der Europawahl am Sonntag ein Absturz auf ihr bisher schlechtestes Ergebnis bei einer bundesweiten Wahl. 

Umfrage-Knall kurz vor Europawahl: Ohrfeigen für Union und SPD


Prognose Deutschland 

Also ich tippe bei den Grünen auf 20 % + / SPD 17 % /Union 26,5 % .
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