(20.05.2020, 20:06)Martin schrieb: Das ist schade, dass so viele Traditionsbetriebe aufgeben. Ich meine, das muss nicht sein, nur wegen eines finanziellen Engpasses, der bald überwunden werden kann.
Martin
Von "Traditionsbetrieben" kann hier nur teilweise gesprochen werden. Denn diese Bezeichnung lässt ja vermuten, dass diese Gaststätten seit Jahrzehnten, wenn nicht Generationen in der Hand einer Familie waren.
Beim Straßer in Gersthofen ist es schon länger her, dass dies so war und dass der Name für Qualität stand. Danach folgte Wechsel auf Wechsel.
Beim Thorbräukeller ist seit Winderls freiwilligen Abschied ziemlich genauso. Man findet keinen Job, findet sich zusammen und betreibt ein kleines Lokal, das dann passabel läuft, pachtet dann ein größeres mit angesagtem Biergarten (Thorbräukeller) und hofft, dass die Sache so ziemlich von selbst läuft. Dann kommt ein Küchenbrand (kann immer passieren, siehe Weißer Hase in der Annastraße), man muss vorübergehend schließen, leider hat man kaum Rücklagen oder Ersparnisse, und dann kommt mit Corona der K.O.
Vom Deuringer Hof weiß ich nichts, sollte mich aber wundern, wenn es sehr viel anders gewesen wäre.
Es ist leider so: Die Gaststätten und Kneipen, die - aus welchen Gründen auch immer, meistens war es das fehlende Geld - schon länger auf der Kippe standen, können Corona nicht überleben.
Heutzutage gilt eben nicht mehr: Wer nichts wird, wird Wirt.
Zu viele bilden sich ein, gut kochen zu können, ein guter Wirt zu sein und auch das Organisatorische (planen und gut rechnen können) im Griff zu haben.
Siehe die einschlägigen und z.T. erschütternden TV-Serien.