Narrendemo in Berlin

[harvest]

Ein unbekannter Leser/ eine unbekannte Leserin hat auf Zeit-online einen Artikel zur Berliner Demo kommentiert. Dieser Einschätzung kann ich nur voll zustimmen, sie bringt es auf den Punkt. Die Fettungen sind durch mich erfolgt.
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Ich beziehe mich nur auf die letzten beiden Abschnitte, die sozusagen die Quintessenz des ganzen Textes bilden. Auch zum vorhergehenden Teil gäbe es einiges anzumerken.
Also gut. Natürlich darf jeder seine Gedanken und seine Meinung zu den genannten Themen Epidemie, Klimawandel, Migration usw. äußern, er muss dazu nicht mal Kompetenz haben. Es könnte sein, dass er sich dann blamiert, unmöglich macht, er könnte aber auch etwas zum Ausdruck bringen, was die Kompetenten nicht bedenken, weil es für sie außerhalb ihrer Vorstellungs- und Lebenswelt ist, oder weil sie dieses "Etwas" zwar kennen, aber nicht darauf eingehen wollen, warum auch immer.
Und wo siedelt man die Rattenfänger an? Bei den Rechten, den Verschwörungstheoretikern, den Hedonisten und nur da?
Oder gibt es da etwa auch noch andere Gruppen (Jugendliche und Junge, politisch-ideologisch Geprägte usw.), denen andere Bürger etwas nachplappern? Ohne viel zu nachzudenken, nur weil es gerade up to date ist?
Und nein, ich möchte auch in keiner Kompetenzdiktatur leben. Dann könnte man sich ja gleich politisch entmündigen lassen.
Und Meinungsdiktatur? Naja, ganz auszuschließen ist das nicht. Ansätze dazu gab es auch schon in den 60-er und 70-er Jahren, und derzeit ist ja auch nicht zu übersehen, dass nicht-konforme Meinungen von den Einen wie auch von den Anderen niedergemacht werden, unversöhnlich und auch mit Gewalt.
Und der letzte Abschnitt ... na ja, keine geistige Glanzleistung. Vor allem hat man den Eindruck, dass die "Bösen" alles falsch machen und die demokratischen Rechte, wie die Meinungsfreiheit, nicht schätzen, ja verachten, und die "Guten" alles richtig machen und die demokratischen Rechte, auch die Meinungsfreiheit, hochschätzen und mit Herzblut verteidigen.
Ist dem so?