(07.04.2020, 10:58)forest schrieb: Kann er probieren, womit wir bei der pädagogischen Übung wären. Der alte Geheimdienstler läßt das Mausen nicht. Bei der Informationsfülle ist es nicht schlecht, die Spreu vom Weizen zu trennen. Der Umgang mit Desinformation will gelernt sein. Die gibt es in breitgefächerten Ausführungen bei uns und überall auch ohne ihn. Ein alter Sport. Du sollst kein falsches Zeugnis geben wider deinen Nächsten.
Wie wahr … man muss sich nur zu dem bekennen, was man eigentlich weiß, wenn man nicht verblendet oder gehirngewaschen ist. Nämlich dass die Bösen, die Täuscher und die Gierigen nicht immer nur aus Russland und China kommen, oder anders ausgedrückt, dass es sie überall gibt, ja auch in diesem unseren Land.
So z.B. sachliche Informationen über den Syrienkrieg? Ach was, Assad ist ein durch und durch verderbter Mörder und Folterer - weil er es mit Putin gut kann.
Alle anderen Regierungschefs des Nahen Ostens sind zwar auch Diktatoren und Folterer, aber nicht so durchtrieben und verderbt und eher okay, weil sie sich in den Schutz der USA und vor allem der NATO begeben haben.
Als Beispiel hierzu auch Feldmarschall al-Sisi. Der hat sich in Ägypten mit Hilfe des Militärs an die Macht geputscht hat und wird deshalb von der deutschen Presse pflichtbewusst und regelmäßig als brutaler Tyrann dargestellt … weil er sich an der islamistischen Regierung Mursi (der sich nur formal von der Muslimbrüderschaft getrennt hatte) vergriffen hatte. War natürlich eine demokratisch gewählte, aber schon bald keine demokratische und säkulare Regierung mehr.
Wer war da wohl der Böse? Der Islamist Mursi, der eine islamistische Verfassung mit allem, was diese auszeichnet, wollte und dies auch schon teilweise reaisiert hatte, der mit der Hamas zusammenarbeitete und Assad als Tyrann bezeichnete, oder der gläubige Sunnit al-Sisi, der eine eher säkular orientierte Verfassung (wie sein Vorbild Nasser) anstrebt, siehe hier ...
Zitat:Am Neujahrstag 2015, der in diesem Jahr mit dem Geburtstag des Propheten Mohammed zusammenfiel, forderte Sisi in einer Rede in der Azhar-Universität eine „religiöse Revolution“. Es sei unerträglich, dass das, was die Muslime als ihr religiöses und heiliges Erbe betrachteten, ihnen selbst und dem Rest der Welt als Quelle für Angst, Gefahr, Töten und Zerstörung gelte.[47][48] Am 6. Januar 2015 besuchte er als erster Präsident Ägyptens die koptische Christmette in der Markuskathedrale und sprach zu den Gläubigen. Der unangemeldete Besuch wurde vom ägyptischen Fernsehen übertragen. Mit den Worten „Wir sind alle Ägypter“ appellierte er an Anwesende und Zuschauer.
Wikipedia
… und ein enger Verbündeter der USA ist.
Was für ein Makel in den Augen unserer Leitmedien! Als ob nicht all die Tyrannen und Diktatoren (und wie man sie sonst noch nennt) im NO irgendwelche Verbündeten hätten.
Und er lässt Islamisten hinrichten, die Anschläge ausüben, und inhaftiert solche, die gegen ihn agitieren.
Nein, das hat/hätte Mursi nie gemacht, seine militanten Gegner zu töten oder einzusperren.
Manchmal wünscht man diesen einäugigen Journalisten, dass sie, bevor sie über die politischen und sozialen Um- und Zustände eines bestimmten Landes schreiben bzw. diese kommentieren, dort erst mal ein einjähriges Praktikum, nein, nicht bei der deutschen Botschaft oder im Goethe-Institut, sondern bei einer dortigen Zeitung durchlaufen müssten. Um den Alltag der Menschen dort kennenzulernen.
So, etwas weit abgekommen, aber mit Absicht.