11.09.2019, 22:04
(11.09.2019, 20:16)Martin schrieb: Natürlich die SZ. Nach dem Spiegel das größte antisemitische Zeitung in Deutschland.
Martin
Dann gefällt Ihnen das sicher besser. Sie sollten Ihr persönliches Verhältnis zur Demokratie vielleicht einmal grundsätzlich überdenken:
Zitat:Gegen Ministerpräsident Benjamin Netanyahu wird seit zwei Jahren wegen mehrfachen Korruptionsverdachts ermittelt; alle Vorwürfe sind schwerwiegend. In einem Fall hat der amerikanische Multimilliardär Sheldon Adelson für Netanyahu die Gratiszeitung «Israel Hayom» aufgebaut, die ausschliesslich dessen politische Positionen verteidigt. Sie wurde zu Israels grösster Zeitung und drückt den Wert von Zeitungsannoncen. Netanyahu soll versucht haben, Arnon Moses, Besitzer der bis dahin grössten Zeitung, «Yedioth Ahronoth», zu bestechen. Wenn «Yedioth Ahronoth» nicht mehr kritisch über Netanyahu berichte, werde er dafür sorgen, dass der Umsatz von Adelsons Zeitung «Israel Hayom» zurückgehe.
(...)
Sollte Netanyahu für diese Vergehen verurteilt werden, dürfte er für mehrere Jahre ins Gefängnis wandern, und es wäre ihm verboten, wieder in die Politik einzutreten. Kein Wunder, dass er nun alles versucht, um in den kommenden Wahlen eine Koalition zu schmieden, die ihm Immunität gegen ein Rechtsverfahren garantiert. Technisch ist das möglich.
Die Durchsichtigkeit seiner Taktik bringt die Wähler, wie in vielen anderen Fällen, dazu, das ganze politische Spiel als eine Farce zu betrachten und ihre eigene Rolle als die von Fussballfans zu sehen, die ihren Lieblingspolitiker an der Teamspitze haben wollen und nicht Bürger, die über die Zukunft ihres Landes entscheiden.
Zynismus in der Politik ist keinesfalls eine israelische Spezialität; er ist auf allen Kontinenten zu finden. Das Problem ist, dass von Bolsonaro bis Putin und von Trump bis Netanyahu genügend gewiefte Politiker an der Macht sind, um die liberale Demokratie zum Spottwort machen.
Wie sich Demokratien zerstören