(27.12.2019, 10:01)Klartexter schrieb: Nun, auf dem Bild sehe ich Menschen, die offenbar in einem (Gebet-)Buch lesen. Eine der Personen hat ein Weihnachtsmannkostüm an, aber offensichtlich ist er jüdischen Glaubens. Toleranz an der Klagemauer wäre beispielsweise, wenn dort Muslime beten können, Hindus ihren Glauben zelebrieren können. Aber das wäre dann des Guten doch zuviel. Aber in den Petersdom in Rom darf auch jeder, genauso wie in jede x-beliebige Kirche. Solange man die jeweilig dort geltenden Sitten und Gebräuche respektiert, wird das wohl nirgends ein Problem sein. Auch in Mekka nicht, wenn man dort im Pilgergewand an der Hadsch teilnimmt. Nur wenn man dort plötzlich einen anderen Glauben zelebrieren will gibt es Probleme. Die gäbe es aber auch in Jerusalem. Nur zeigt das Foto außer einer vielleicht unpassenden Kleidung nichts, was gegen jüdische Gebräuche dort stehen würde. Vielleicht ging der gute Mann ja in seiner Mittagspause in seiner Arbeitskleidung dort hin zum beten?
Toleranz ist, wenn sich dort jederzeit in jedem Outfit jedermann aufhalten darf. Auch Sie dürften dorthin, egal welche Religion Sie haben und wie Sie verkleidet sind. Das einzige Entgegenkommen ist das Tragen der Kippa. Wobei ich auch schon haufenweise Touristen gesehen habe, die nicht mal eine Kippa trugen und kein Jude regte sich deswegen auf. Das ist Toleranz.
Nach Mekka kommen Sie als "Ungläubiger" erst mal gar nicht, weil die entsprechenden Ausfahrten von den Zubringerstraßen darauf hinweisen,
dass "Ungläubige" da unerwünscht sind . Natürlich können Sie, unter Missachtung der klerikalen Gesetze in Saudia Arabien, versuchen, sich als Moslem zu verkleiden und heimlich an der Hadsch teilzunehmen. Wenn Sie erwischt werden, wünsche ich Ihnen noch ein langes Leben.
Zurück zur Klagemauer: Direkt darüber befindet sich der Felsendom. "Ungläubige" dürfen diesen nur über einen Holzsteg zu unmöglichen Zeiten (u. a. am Morgen) betreten, ansonsten ist der Steg verschlossen. Auch hier wieder der Islam: Abgrenzung, Ausgrenzung, das klare Signal: Wir wollen euch Ungläubige nicht hier haben.
Martin