16.06.2017, 16:49
Zitat:Natürlich waren die deutsch-israelischen Beziehungen stets von besonderer Sensibilität; Deutschland hat sich gegenüber Israel immer besonders verpflichtet gefühlt, zu Recht. Ich muss aber noch einen Schritt weitergehen: Denn auch gegenüber den Palästinensern hat Deutschland eine besondere Verantwortung.
Ohne den Holocaust wäre es nie zur Teilung Palästinas gekommen, hätte es Nakba, den Krieg von 1967 und die Besatzung nie gegeben. In der Tat handelt es sich nicht nur um eine deutsche, sondern eine europäische Verantwortung gegenüber den Palästinensern, denn Antisemitismus war ein gesamteuropäisches Phänomen, und es sind die direkten Folgen dieses Antisemitismus, unter denen die Palästinenser bis heute leiden – obwohl sie in keiner Weise selbst dafür verantwortlich sind.
https://www.welt.de/debatte/kommentare/a...oeren.html
Ich schätze Daniel Barenboim durchaus als Dirigent, aber mit seiner Ansicht kann ich nicht konform gehen. Wofür sollen denn die Schandtaten der Nazis noch alles herhalten? Es ehrt Daniel Barenboim, dass er als Jude durchaus kritisch der Politik Israels gegenübersteht, aber den Holocaust als Ursache für das Flüchtlingsproblem der Palästiner zu bezeichnen ist schon sehr weit hergeholt. Denn bereits in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts wanderten Juden oft auch illegal in das damalige britische Mandatsgebiet ein mit dem Ziel der Gründung eines Staates Israel. Damals war zwar Antisemitismus in Europa weit verbreitet, aber in Deutschland waren die Nazis noch nicht an der Macht.