Ich habe gar nichts erwartet, ich hatte geschrieben, dass es auf das "wie" ankommt, egal ob Sieg oder Niederlage, und nun kann festgestellt werden, dass sich im Grunde unter Schmidt erst einmal nichts verändert hat: Die Mannschaft bleibt sehr schwankend in ihren Leistungen, vor allem in der Verteidigung hapert's, vier muss man zu Hause auch gegen Leverkusen nicht eingeschenkt bekommen.
Nur mal ein ganz zaghafter Einwurf - vielleicht ist die Mannschaft im Schnitt doch nicht so gut, wie es sich für manche darstellt bzw. wie sie es gerne hätten.
Gut, dass der neue Trainer so etwas sagt, versteht sich von selbst, da er sich vor die Mannschaft stellt.
Aber kann man mit MF-Spielern wie Baier und Kreiseldreher Koo das Mittelfeld schnell überbrücken? Bringen die Tempo ins Spiel nach vorne? Die sind gut oder ganz gut, aber alte Schule.
Der Spieler, der die letzten Spielen am meisten überzeugte, war meiner Ansicht nach Khedira. Zuverlässig, einsatzwillig, und sogar mit Toren ab und zu.
Die Abwehr ist nach dem Abgang von Hinteregger und mit der Verletzungsanfälligkeit von Gouweleeuw nicht stabil und das größte Problem in der Mannschaft. Sie muss immer wieder umgestellt werden, Danso ist zu langsam, Schmid ist eben doch kein gelernter AV, Stafy ein zuverlässiger Arbeiter, aber kein Max und letzterer ist weit von seiner Bestform entfernt.
Dazu noch die Ungewissheit bei den Torhütern. Dass der 19-jährige Früchtl vom FCB2 eine Lösung ist, glaube ich ehrlich gesagt nicht.
Im Sturm überzeugt eigentlich nur Richter, und der kann auch nicht immer ein oder zwei Tore schießen.
Hahn arbeitet gut nach hinten, wie es so schön heißt, aber nach vorne ist nicht viel zu sehen. Keine Durchschlagskraft mehr. Warum das so ist? Keine Ahnung. Ein Schatten seiner früheren Jahre, und er ist eigentlich im besten Fußballalter.
Finnbogason zähle ich schon gar nicht mehr dazu und Ji ist ebenfalls häufig verletzt, Gregoritsch leistungsmäßig recht wankelmütig und kein Führungsspieler.
Kann man das dem neuen Trainer anlasten und frohlocken, dass es unter ihm nun doch nicht anders ist?
Es ist anders, denn man hat das Spiel gegen den VjB, das unbedingt gewonnen werden musste, auch gewonnen, und hat auch durch äußere Umstände, die nicht vom FCA beieinflussbar waren (EL-Spiel der Eintracht während der Woche, rote Karte), sowie durch couragiertes Auftreten in Frankfurt 3 Punkte geholt, die icht zu erwarten waren. Nach allem menschlichen Ermessen wohl die Rettung vor dem Relegationsplatz, zumindest aber vor dem Abstieg.
Da ist vielleicht etwas von der Konzentration und nötigen Anspannung verloren gegangen, wie @Seher schon schrieb.
Und L04 in Normal- bzw. Bestform ist einfach eine andere Nummer und spielt eine Klasse höher, wie @Sophie schon bemerkte. Und wenn man gegen Spitzenmannschaften gewinnen will, müssen die halt einen schlechten Tag oder viel Pech haben, wie der BVB.
Sonderbar. Jetzt sind plötzlich wieder die Spieler schlecht, die doch zuletzt so überragend waren. An der gewählten Taktik oder an der Motivation der Spieler kann es natürlich nicht gelegen haben, denn der FCA hat ja nun einen neuen Trainer, der das alles viel besser kann als der vorherige. Vielleicht ist es aber auch schlicht nicht so einfach, wie sich manche das vorstellen.
Ich sehe den Grund für die hohe Niederlage, die ja noch wesentlich deutlicher hätte ausfallen können, eher in der Taktik, die gewählt wurde: Mit einer technisch derart überlegenen Mannschaft wie Leverkusen sollte man nicht versuchen "mitzuspielen". Da wäre eher die Methode "Beton" und eine gesunde Härte wie gegen den BVB, Leipzig oder die Bayern angebracht gewesen. Man muss solche Mannschaften auf das eigene Niveau runterziehen, nur dann hat man eine geringe Chance.
Die Qualität der vorhandenen Spieler ist im Übrigen völlig ausreichend, um die Saisonziele zu erreichen, die sich der FCA angesichts seiner finanziellen Mittel setzen kann.
Das Spiel gegen Schalke ist wieder auf Augenhöhe. Ich bin gespannt, was sich der Trainer einfallen lässt.