(17.08.2017, 08:46)Lumpensammler schrieb: Warum auch, der Flieger fliegt, ob ich nun mitfliege oder nicht.
Mit der Begründung war eine dunkelgrüne Bekannte schon 3x in NY als Antwort auf meine Frage, ob sie da 2x einen Koffer vergessen hätte. Reisen ist Mentalitätssache, man kann es locker angehen, aber auch der personifizierte Stressomat wird glücklich. Jeder wie ers braucht. In letzter Zeit war in den gängigen Zeitungen auffallend oft von Ausflügen in die nähere Heimat zu lesen, wenn man die auf die Ostsee querbeet bis zu den Alpen mit allem dazwischen einengen darf. Um Land und Leute kennenzulernen, reichen Urlaube nicht; da sollte man schon 3 Jahre dort gelebt haben, alle Jahreszeiten 3x, mindestens aber 3 Monde in den Mokassins der Eingeborenen gegangen sein.
Natürlich sollte man reisen, gehört zur Lebenserfahrung, kürzere oder längere Zeit aus dem Rucksack oder dem Koffer gelebt zu haben. Ich brauchs nicht mehr. Gelegentlich würde ich gerne an alte 'Tatorte' zurückkehren, aber was man so hört von Leuten, die kürzlich dort waren, würde man sich enttäuschen.
Grenzt man seinen Bewegungsradius ein, nimmt man diesen Nahbereich anders wahr als früher.
Beispiel Bismarckturm, Ziel von Schulausflügen, immer wieder und dann längere Zeit nicht mehr erklommen, neulich aber doch wieder. Diese Idylle, gepflegte Anlage mit Bänken und Aussicht in alle Richtungen. Kein Kiosk, kein Cafe, kein Döner, kein MacDo. Nischt. Früher langweilig und Füße weh, jetzt eine Offenbarung. Wenige Leute, die einen streifen nur vorbei, andere breiten eine Decke aus und picknicken oder setzen sich auf die Stufen am Fuß des Turms und bleiben erstaunlich lange. Man lauscht, wie die Zeit vergeht und läßt die Gedanken spazieren gehen.