(23.08.2021, 08:15)Anonymous schrieb: Es wird immer öfter übersehen, daß in Deutschland einer der wichtigsten Verfassungsgrundsätze die Verhältnismäßigkeit ist. Damit kommen extremistische Forderungen sofort auf die Müllhalde der Geschichte.
Verhältnismäßigkeit ist das Stichwort, denn Fakt ist, dass unter dem Deltavirus selbst geimpfte genauso stark übertragen können wie ungeimpfte, nur nicht ganz so lange.
Da wir uns in einer früher ansteigenden Kurve wie letzten Sommer befinden hielte ich einen generelle Testpflicht für angebracht die für ungeimpfte selbst zu bezahlen sind.
Man erinnere sich, dass das EM-Endspiel trotz 3G zum Superspreaderevent wurde mit 3000 dort infizierten.
Einerseits kann ich zwar verstehen, dass man geimpften Freiheiten zurückgeben will, aber die Realitäten haben sich schließlich geändert.
Das wäre noch praktikabel gewesen vor der neuen Variante, jetzt sind aber infizierte, trotz Impfung, die ersten Tage genauso infektiös mit gleich hoher Virenlast.
Somit ist im Verhältnis so gut wie kein Unterschied mehr zu ungeimpften.
Das andere ist das mit den Intensiv-Belegungen durch Coronapatienten, deren Zahlen zwar im Gegensatz zu letztem Jahr, trotz beständigem Anstieg, noch niedrig sind, aber
die ersten Erfahrungen zeigen, dass die Patienten a) jünger werden und b) auch länger liegen da sie, im Vergleich zu den vorher älteren, dem Virus noch mehr entgegen zu setzen haben.
Somit kann man nicht mehr davon ausgehen, dass die Kapazitätzgrenzen bei, wie damals 6000, heute durchaus bei 3000 max. 4000 zur Überlastung führen werden und wir stehen erst am beginn einer solchen Entwicklung.
Ergo kann man denen die aus der Fraktion der ungeimpften nach Freiheiten rufen sagen, dass dies in der derzeitigen Situation genaugenommen noch nicht einmal für die 2Gs machbar ist.
Derlei politische Diskussionen mögen zwar im Wahlkampf für manchen reizvoll sein, nur sind sie streng genommen obsolet.