13.01.2021, 13:49
(13.01.2021, 12:17)FCAler schrieb:
Beiden oben stehenden Beiträgen,
kann ich voll und ganz zustimmen, alle Anderen, außer noch K + P schämt Euch!
Nein, lieber Franz, ich werde mich sicher nicht schämen! Warum auch? Darf man den Populisten Söder nicht mehr kritisieren? Es ist eine beliebte Masche, darauf hinzuweisen, dass die Politik ja keine Erfahrungswerte in Bezug auf Pandemie habe. Aber das stimmt ja nur ganz bedingt, denn bereits 2012 wurde ein entsprechendes Szenario in Zusammenarbeit mit dem RKI erstellt:
Was ist die Risikoanalyse „Pandemie“ der Bundesregierung von 2012?
So, und dann erlaube ich mir doch mal, die Frage zu stellen, warum man nunmehr seit 11 Monaten hilflos politisch agiert. Warum kocht jeder Lokalpolitiker, jeder Ministerpräsident sein eigenes Süppchen, um sich zu profilieren? Warum gibt es kein einheitliches Vorgehen unter der Federführung des RKI, das ja wohl in Sachen Pandemie ein wenig mehr Ahnung hat als Söder und Konsorten! In Neuseeland hat man vorgemacht, wie man Covid-19 erfolgreich bekämpft:
Neuseeland feiert Silvester ohne Begrenzung der Besucherzahl
Dort hat nicht jeder Lokalpolitiker sein eigenes Süppchen gekocht, da gab es klare Ansagen durch die dortige Regierungschefin Jacinda Ardern. In Deutschland dagegen beruft man sich auf den Föderalismus, der letztlich nur dazu geführt hat, dass inzwischen niemand mehr so genau weiß, was wo für Gesetze gelten.
Mich wundert es nicht, dass immer mehr Menschen der Politik nicht mehr vertrauen. Denn außer Lockdown und immer neuen Auflagen ändert sich nichts an der Situation. Hinzu kommt die Widersprüchlichkeit der Politik. Da behaupten im Herbst die Coronagegner, dass ein Lockdown geplant sei, die Politik dementiert das, um dann genau ein paar Wochen später den Lockdown light zu verkünden! Dann wird Jens Spahn nicht müde, darauf hinzuweisen, dass eine Impfpflicht nicht geplant sei. Und was macht Söder? Er will sie doch einführen, wenn auch nur für bestimmte Berufsgruppen. Wer soll da der Politik noch vertrauen?
Ein Wort noch zu den Masken: Zu Beginn der Pandemie im Frühjahr hieß es, Masken wären nicht notwendig. Damit versuchte man nur zu vertuschen, dass es schlicht viel zu wenige Masken gab, um damit die Bevölkerung zu versorgen. Dann gingen die Infektionszahlen zurück, aber plötzlich gab es dann doch die Maskenpflicht, weil man inzwischen einige Mengen ins Land gebracht hatte. Dann hieß es, dass FFP2-Masken dem medizinischen Personal vorbehalten bleiben solle, Otto Normalverbraucher könnte sich auch mit der normalen Maske schützen. Und nun soll plötzlich, und ohne jede Absprache mit Handel und ÖPNV-Dienstleistern, nur noch die FFP2-Maske erlaubt sein! Ich weiß, dass viele Leute die Maske nicht richtig tragen, mich ärgert das auch. Aber mich ärgert noch mehr, wenn jemand wie Söder selbstherrlich ohne Einbindung des Landtages solche Erlasse verkündet. Verschwörungstheoretiker weisen ja schon seit langem darauf hin, dass Söders Frau Mitinhaberin einer Firma sei, die ebenda soche Masken herstellt. Mich würde es nicht wundern, wenn diese Gerüchte sich als wahr erweisen.
BTW: Heute ist in der Printausgabe der AZ ein Interview mit Günther Maria Halmer, der in einer Pilcher-Folge eine Rolle hat. Frage an ihn: Sie sind Vorstand des Ambulanten Kinderhospiz München. Das ist das Gegenprogramm zu Rosamunde Pilcher, oder? Halmer: Na ja, das eine ist ein Dreh, das andere eine echt engagierte Geschichte. Da geht es um echte Not. Ich bin sehr froh, dass ich gebeten wurde, da mitzumachen. Ich möchte das aber nicht an die große Glocke hängen, weil ich das Gefühl habe, manche nutzen solche Ehrenämter, um sich selber noch bekannter zu machen.
Der Satz macht ihn noch sympathischer, als er mir seit den Münchner Gschichten ohnehin schon war. Söder geht den umgekehrten Weg, daher können ihn viele nicht leiden.