12.09.2020, 10:13
Presserat rügt "Bild"-Bericht über Drosten-Studie
Das Zeitung wird deshalb seinen Stil nicht ändern, und der verpflichtende Hinweis auf die Rüge wird schön versteckt erfolgen. Es wäre sinnvoll, wenn die Rüge in gleicher Aufmachung auf der Titelseite veröffentlicht werden müsste wie der gerügte Artikel, dann würde man sich vielleicht etwas mehr zurück halten beim lügen.
Zitat:"Nach Auffassung der Mitglieder ist die Formulierung, die Studie sei 'grob falsch', von den zitierten Expertenmeinungen im Text nicht gedeckt. Weiter erwähnt der Artikel nicht, dass es sich um eine Vor-Veröffentlichung handelte, deren Ergebnisse noch nicht von Fachleuten überprüft waren", heißt es in der Mitteilung des Presserats. Zudem zitiere die Redaktion die Studie unsauber und behaupte, "Kinder 'können' so ansteckend sein wie Erwachsene, was im englischsprachigen Original viel vager mit 'könnten' formuliert war." Der Beschwerdeausschuss sah außerdem die Frist von einer Stunde, die die Redaktion dem Virologen Drosten zur Stellungnahme eingeräumt hatte, als zu kurz an. Zusätzlich habe der Artikel unterstellt, Drosten habe womöglich Tatsachen unterdrückt.
Das Zeitung wird deshalb seinen Stil nicht ändern, und der verpflichtende Hinweis auf die Rüge wird schön versteckt erfolgen. Es wäre sinnvoll, wenn die Rüge in gleicher Aufmachung auf der Titelseite veröffentlicht werden müsste wie der gerügte Artikel, dann würde man sich vielleicht etwas mehr zurück halten beim lügen.