09.04.2020, 09:33
(08.04.2020, 16:12)leopold schrieb: Merkel wird sich dann wieder melden, wenn es etwas Wichtiges oder Neues zu sagen gibt. Derweilen arbeitet sie im Hintergrund für die deutschen Interessen (siehe mein obiger Beitrag). Kurz hat das zuletzt übrigens auch so gehalten, auch wenn er sich dann leider immer wieder selbst loben muss.
Aber das ist möglicherweise seiner Jugend und seiner Unsicherheit geschuldet, auch wenn er unter dem Strich bisher einen guten Job gemacht hat.
ZEIT Online sieht das etwas differenzierter, um nicht zu sagen positiver.
Im Vergleich mit Müller Berlin. Ein Ausschnitt:
Zitat:Söder hat die Gefahr, die vom Virus ausgeht, früh erkannt und als einer der ersten deutschen Spitzenpolitiker offensiv thematisiert. Schon Ende Februar, zum Politischen Aschermittwoch, schüttelte er demonstrativ keine Hände mehr. Bereits am 2. März mahnte er die Bundesregierung zu umfangreicheren Maßnahmen in der Krisenbekämpfung. Er warnte vor einer Rezession, forderte Konjunkturpakete und klang dabei wie ein ungeduldiger Oppositionsführer.
Anderthalb Wochen später, als in Berlin am 12. März alle Ministerpräsidentinnen und -präsidenten und die Bundeskanzlerin zum Krisengipfel kamen, war Söder wieder der Antreiber. Bei den Schulschließungen etwa drängte er auf Tempo. Man könne nicht mehr bis zu den Osterferien warten, warnte er. CDU-Ministerpräsidenten, die eigentlich anderer Ansicht waren (Hessens Volker Bouffier oder Armin Laschet aus NRW), gaben in dieser Sitzung Söders Drängen nach.
DER SPIEGEL sieht dies natürlich etwas anders.
Zitat:Aber im Kampf gegen Corona hellt sich - jedenfalls für den Moment - sogar der Blick der größten Merkel-Kritiker auf. Das gilt nicht nur für ihre internen Rivalen, sondern auch für weite Teile der Opposition, aus der sich zahlreiche Vertreter lobend über ihr Krisenmanagement äußerten. Und in der Bevölkerung ist die Kanzlerin im 16. Jahr ihrer Amtszeit ohnehin wieder unangefochten, Merkels Beliebtheitswerte sind so hoch wie noch nie in dieser Legislaturperiode.
Die Kanzlerin erscheint den Deutschen derzeit, um ein zumindest früher bei ihr beliebtes Krisenbewältigungswort zu benutzen: alternativlos.
Verständlicherweise hat der Autor vergessen zu erwähnen, dass man die Kanzlerin erst mal mit großem und anhaltendem Druck der Öffentlichkeit, gerade der Medien und der Politiker verschiedenster Parteien, anschubsen musste, bis sie auf der Bühne erschien. Die Vorarbeit war da aber schon getan. Und Merkel erntete die Früchte. Das haben auch viele nicht vergessen. Der SPIEGEL wohl schon.
Nichtsdestotrotz ist sie nicht mehr die beliebteste Politikerin Deutschlands ...