17.04.2021, 12:53
(17.04.2021, 11:30)Klartexter schrieb: Markus Söder zeigt wieder einmal, was Aussagen von ihm wert sind: Gar nichts! Da fabuliert er monatelang von seinem Platz in Bayern, dann wirft er doch seinen Hut als Kanzlerkandidat in den Ring. Nicht etwa, weil man in Bayern sehr erfolgreich in der Bekämpfung von Corona gewesen wäre, die Bilanz unter Ministerpräsident Söder ist eher verheerend. Kein anderes Bundesland ist so schlecht mit der Krise umgegangen wie Bayern. Selbst Nordrhein-Westfalen weist eine bessere Bilanz auf als Bayern. Aber in Bayern hat man im Maximillianeum ganz offensichtlich eine gute PR-Maschine sitzen, diese stellt Herrn Söder als den Macher dar, welcher er in keinster Weise ist. Man müsste einfach nur mal die nackten Zahlen betrachten, was leider viele Menschen nicht machen, um die Story vom angeblich zupackenden Ministerpräsidenten zu entlarven.
Herr Söder verkauft ein Bild von ihm, wie es der einfache Bürger gerne sehen will: Ein Regierender, der zupackt und Probleme nicht auf die lange Bank schiebt. Er scheut sich deshalb auch in keiner Weise, interne Verabredungen mit anderen Bundesländern zu brechen, um sich selbst als den großen Macher darzustellen. Denn wenn die Runde der Ministerpräsidenten am Donnerstag bestimmte Maßnahmen beschließt, welche am Sonntag bekannt gegeben werden sollen, dann prescht am Freitagnachmittag ein Söder vor und setzt diese Vereinbarungen für Bayern sofort in Kraft. So etwas vermittelt dem einfachen Bürger genau das Bild eines Machers, nichts anderes soll damit auch bezweckt werden. Denn die verkündeten Maßnahmen sind zum großen Teil sowieso erst ab dem Montag umsetzbar gewesen, das wusste auch ein Söder. Aber ihm ging es ja weniger um den Schutz der Bevölkerung, schon eher um die Außenwirkung seiner Person!
Am Sonntag nun wieder große Worte von Herrn Söder: Er stelle sich als Kanzlerkandidat zur Verfügung, (weil er der doch der Union "dienen" wolle, haha), aber er würde natürlich die Entscheidung der größeren Schwesterpartei respektieren, sollte diese sich für ihren Vorsitzenden entscheiden. Nun denn, das CDU-Präsidium hat sich am Montag auf Armin Laschet als Kanzlerkandiat festgelegt, somit hätte also Markus Söder erklären können, dass er nun mit ganzer Kraft den Kandidaten unterstützen wolle und er wie immer schon gesagt seinen Platz in Bayern habe. Aber weit gefehlt, Söder erinnert sich an einen Spruch Adenauers, der gesagt haben soll: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern? Söder interessiert nur die eigene Karriere, dafür nimmt er auch in Kauf, dass die Unionsparteien nachhaltig im Ansehen geschädigt werden.
Dieser Mann ist nach meiner Ansicht nicht einmal für das Amt des bayerischen Ministerpräsidenten geeignet, seine "Strategie" und die Pannen in der Coronakrise geben ein denkbar schlechtes Bild von Bayern ab. Und so ein Mann glaubt allen ernstes, dass er zur Führung von Deutschland befähigt wäre? Im Osten von Deutschland würde man den Herrn als Wendehals bezeichnen, ich erinnere nur mal an sein Verhalten in Sachen Riedberger Horn. Als Finanzminister in Bayern zeichnete er verantwortlich für den Verkauf landeseigener 33000 Wohnungen, auch da interessierte er sich ein Dreck um die Belange der betroffenen Bürger. So jemand will ich in keinster Weise in der Verantwortung für Deutschland sehen.
Alles richtig, aber wäre der andere Hanswurst besser? Binnen Wochenfrist wie das Fähnchen im Wind von Lockerungen zum Lockdown, dann der "Brücken-Lockdown" und eine Gewähr dafür, dass die bleiernen Merkel-Jahre der Fehlentscheidungen und des Aussitzens nahtlos weitergehen. Und nein, ich habe keine Idee für eine Lösung dieses Dilemmas. Überhaupt sehe ich weit und breit niemanden, der das Format für einen Kanzler hätte. Nur noch Karrieristen und Narzissten, denen es um das eigene Ego geht.
Martin