27.10.2020, 10:22
(27.10.2020, 09:42)Kreti u. Plethi schrieb: In Belgien ist es schon so weit, kurz vor dem Kollaps.
Inzidenzwerte teilweise 2000.
Ärzte, Pflege und Polizei sollen infiziert weiterarbeiten.
Quelle
Warum es in Belgien und womöglich auch bald in den NL so schlimm ist, kann wohl nicht primär an der Qualität des Gesundheitswesens liegen. Das dürfte in diesen reichen Ländern wohl deutlich besser sein als das in Tschechien oder Polen.
Es liegt wohl an der Bevölkerungsdichte. Größere Zusammenballungen in den Städten. B hat 374/km², NL 413/km², und im Vergleich D 233/km².
Warum jetzt aber der Virus in Frankreich mit 103/km² so sehr um sich gegriffen hat, kann ich mir nur mit der politischen Struktur des Landes erklären. Früher war Paris der Wasserkopf, um den sich alles Fortschrittliche in Wissenschaft, Kultur, Technik ballte. Mittlerweile ist das im Rahmen der Politik der Dezentralisierung und Regionalisierung breiter auf das gesamte Land verteilt, aber es haben sich dennoch nach dem Vorbild von Paris weitere dichtbevölkerte Zentren um Lyon, Bordeaux, Straßburg und vor allem Marseille gebildet. Und das sind dann (vor allem die beiden letzteren) mit Paris auch die absoluten Hotspots der Infizierungen.
Der Rest des Landes - Frankreich ist ja ein veritabler Flächenstaat - ist sehr ländlich strukturiert, dünn besiedelt, viel Landwirtschaft ... oft scheint die Zeit stillgestanden zu sein (was auch sehr schön ist, Natur pur, alte Ortschaften). Dementsprechend "dünn" ist auch die medizinische Versorgung und Ausstattung mit Krankenhäusern und Kliniken. Wenn man da wirklich schwer erkrankt, muss man weit weg von Zuhause.