18.09.2020, 10:37
Unter diesem Titel steht heute im Bereich Kultur ein interessanter Artikel in der Augsburger Allgemeine:
Zitat:In der jüdischen Liturgie danken die Männer Gott dafür, dass sie keine Frauen sind. Ein Einblick in das Hin und Her um ein Gebet, das seit Jahrhunderten in der Kritik steht. Mit der Frau haben die drei großen Religionen ihre Not. Apostel Paulus empfiehlt keusches Schweigen, der Koran rät, sie wie den eigenen Acker zu behandeln. Und im Judentum? Auch hier steht es – schaut man auf die Liturgie – mit dem Frauenbild nicht zum Besten. 1600 Jahre war ein Gebet für Männer Pflicht: Täglich sollten sie Gott danken, dass „er mich als Israeliten und nicht als Frau und Unwissenden geschaffen hat“.
https://www.augsburger-allgemeine.de/aug...46346.html
Da Martin ja nicht müde wird, den Islam pauschal zu verurteilen, auch hinsichtlich seiner Rolle den Frauen gegenüber, hat es mich dann schon etwas amüsiert, als ich lesen konnte, dass auch das Judentum hier eher patriarchalisch gehandelt hat. Der Artikel ist durchaus informativ für jemanden, der mit jüdischen Gebräuchen nicht so vertraut ist. Zu dem Personenkreis zähle ich mich persönlich dazu. Wenn man also einerseits mal die Tatsache betrachtet, dass die Juden immerhin 1600 Jahre gebraucht haben, um an dieser Einstellung etwas zu ändern, dann bleibt ja andererseits die Hoffnung, dass sich da etwas auch beim Islam ändert. Denn den gibt es ja erst seit 1300 Jahren, wenn sich die Moslems also anstrengen, dann könnten sie es sogar - zeitlich gesehen - noch schaffen, etwas schneller als die Juden etwas am Frauenbild zu ändern. Noch haben sie ja 300 Jahre in petto, aber niemand hindert die Moslems daran, schon jetzt klüger zu werden.
Aber ich weiß ja, dass speziell in der Türkei und allgemein im Orient nach wie vor veraltete Strukturen gelebt werden, von daher ist meine Hoffnung auch nicht allzu groß. Zumal sich auch im Islam zwei unterschiedliche Strömungen gegenseitig bekämpfen und sich das Leben schwer machen: Sunniten und Schiiten stehen sich feindlich gegenüber, was die Gefahr von kriegerischen Auseinandersetzungen in diesem Teil der Welt stark erhöht. Aber das ist ein anderes Kapitel und hat mit diesem Thema wenig zu tun.