08.01.2022, 16:50
(08.01.2022, 13:20)Klartexter schrieb: Kommt darauf an, was SIE unter Solidargemeinschaft verstehen, Martin. Nach MEINEM Verständnis ist das Wort Solidargemeinschaft nur eine Phrase, denn wäre sie eine Tatsache, dann dürfte es keinerlei Kriege mehr geben, es müssten keine Menschen mehr verhungern oder unter Lebensgefahr versuchen, bessere Lebensumstände zu bekommen. Das Wort Solidargemeinschaft wird nur dann eingesetzt, wenn es um die Durchsetzung eigener Vorstellungen geht. Warum bekommen viele Rentner denn eine Rente, die nicht einmal die Lebenshaltungskosten deckt, obwohl sie ein Leben lang solidarisch waren und ihre Beiträge entrichtet haben?
Ich orientiere mich da an dem Philosophen Thomas Macho, der sich viel mit dem Tod auseinandergesetzt hat. Er hat den Satz von der „Solidarität der Sterblichen“ geprägt. Dieser Zustand tritt ein, wenn die Menschheit einer Bedrohung gegenüber steht, die ihr Fortbestehen als Gesamtes gefährdet. Eine Pandemie gehört da ebenso dazu wie ein Atomkrieg oder ein Angriff einer überlegenen Spezies aus dem All.
Das mit den Renten ist ärgerlich, aber im Kontext banal und geht am Thema vorbei.
(08.01.2022, 13:20)Klartexter schrieb: Ich bin durchaus bei Ihnen, wenn es um die Leugner und Faktenverdreher geht. Die werden von mir auch nicht verteidigt, die dürfen gerne dumm sterben. Ich fürchte viel mehr die Menschen, die ja dreifach geimpft sind und sich deshalb auf der sicheren Seite glauben. Da sind manche die größere Gefahr als der berühmte Impfverweigerer. Denn viele Menschen glauben, sich dann nicht mehr an die AHA-Regeln halten zu müssen. Ich muss ja nicht unbedingt die Gründe für eine Impfverweigerung verstehen, aber ich kann die Meinung solcher Menschen zumindest respektieren. Ich muss und werde sie mir auch sicher nicht zu eigen machen, aber in einer Demokratie muss es möglich sein, auch andere Ansichten auszuhalten.
Zum Thema Impfschutz ist ja schon viel geschrieben worden. Am Anfang war Astra Zeneca hochgejubelt worden, dann stellte man Nebenwirkungen bei bestimmten Gruppen fest, zudem lieferte Astra Zeneca erst mal hauptsächlich nach Großbritannien und wenig in die EU. Inzwischen war auch Biontech auf dem Markt, Astra Zeneca wurde schlecht geschrieben und Biontech hochgejubelt. Mit zwei Impfungen sollte man angeblich auf der sicheren Seite sein. Für ganz Bequeme gab es noch Johnson & Johnson, da sollte ja eine Impfung ausreichenden Schutz bieten. Ok, wir waren ab Juni also auf der sicheren Seite dank Biontech, nur um im Oktober zu erfahren, dass der Schutz nicht einmal mehr zu 50% gegeben sei. Jetzt also die dritte Impfung mit Moderna, mal sehen, wie lange da der Schutz sein wird. Wenn es dumm läuft, dann wird man künftig alle paar Monate zum impfen gehen sollen, ich kann jeden verstehen, der das nicht so prickelnd findet.
Als Geboosteter stellt man eine zu vernachlässigende Gefahr dar, weil das Immunsystem dermaßen sensibilisiert ist, dass eine Ansteckung Anderer nur in einem sehr kurzen Zeitfenster erfolgen kann. Der bisherigen Erfahrungen nach sind es auch nicht die Geboosterten, die immer wieder als Spreader auffallen, sondern und vor allem die Ungeimpften, die Impfpassfälscher und andere unappetitliche Gestalten der Verschwörerszene.
Dass die Politik bei der Kommunikation der Impfstoffe und der Maßnahmen viel Unsinn erzählt hat, bestreitet keiner und ist vor allem der Unkenntnis und der Lernkurve zu Beginn geschuldet. Genauso fatal war der Fehler, dieses Virus immer wieder mit der Grippe zu vergleichen. Vielleicht sogar der größte kommunikative Fehler.
Und ja, ich finde es auch nicht erstrebenswert alle 3 Monate zum Impfen zu müssen, aber wenn es das Leben rettet, ist das eine zu vernachlässigende Anstrengung. Das wird auch nicht in alle Ewigkeit so gehen, da zum einen das Immunsystem lernen wird, dieses Virus in all seinen Variationen als Gegner zu erkennen und die Medizin rasante Fortschritte macht. D.h. mit jeder zusätzlichen Impfung wird das Immunsystem „wachsamer“ und stärker - gesundes Immunsystem vorausgesetzt. Die vulnerablen Gruppen müssen auf den medizinischen Fortschritt warten und darauf hoffen, dass die Verweigerer nicht ständig neue Mutationen ausbrüten und verteilen. Aber auch die Verweigerer wird es treffen, vielleicht mit Omikron, vielleicht mit der nächsten oder der übernächsten Variante. Aber dann wird es für eine Impfung zu spät sein.
Martin