24.02.2021, 18:50
(24.02.2021, 13:08)nomoi III schrieb: Langer Rede kurzer Sinn, ich sehe in Oberstdorf keinerlei Ausnahmen, Polizei und Ordnungkräfte überall, meine Akkreditierung habe ich immer bei mir zu führen. Dort sind 1. und letzter Tag des gestatteten Aufenthaltes vermerkt.
Söder hat nix Besonderes für Athleten und Helfer genehmigt.
Erst einmal danke für Ihre Informationen vor Ort. Trotzdem muss ich Ihnen widersprechen, denn mit meiner Sicht der Dinge stehe ich ja nicht alleine da. So war vor kurzem erst ein Kommentar in der Heimatzeitung zu lesen, dem ich voll zustimmen kann:
Zitat:Sichere Wettkämpfe sind möglich. Mit permanenten Tests für Aktive, Trainer und Journalisten, mit Maskenpflicht und strengen Auflagen. Die Politik muss sich umgekehrt die Frage stellen lassen, warum sie nicht für wichtige Lebensbereiche wie für Schulen oder auch für den Einzelhandel auf intelligentere Lösungen gekommen ist, als die einfachste: Zusperren.
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Auch die Oberstdorfer Hoteliers sind alles andere als zufrieden, wie man hier lesen kann: Wegen der Ski-WM: Oberstdorfer Hoteliers sind verärgert
Zitat:Söder könne nicht auf der einen Seite für immer noch härtere Maßnahmen in der Krise eintreten, und auf der anderen Seite eine WM im Freistaat zulassen, von der eine weitaus größere Infektionsgefahr ausgehe als von einem touristischen Normalbetrieb: „Diese WM passt nicht in diese Zeit.“ Reisigls Recherchen zufolge hätten Sportgroßveranstaltungen in Deutschland zuletzt die jeweiligen Inzidenzzahlen mit einer Woche Verzögerung deutlich nach oben geschraubt. Das liege vor allem daran, dass es für Lieferanten, Handwerker, Caterer und Hotels keine schlüssigen Hygiene-Konzepte gebe.
Bitte nicht falsch verstehen, ich gönne den Sportlern natürlich ihren Wettkampf. Aber Herr Söder - und natürlich auch andere Politiker - werden unglaubwürdig, wenn sie einerseits der Gastronomie oder dem Einzelhandel die Öffnung untersagen, und auf der anderen Seite so ein Mega-Event zulassen. In der Gastronomie hat man viel investiert, um Infektionen zu vermeiden, man könnte ja auch wie schon geschehen, nur jeden zweiten Tisch nutzbar machen. In Einzelhandelsgeschäften lässt sich die Zahl der Kunden, die gleichzeitig im Laden sein dürfen, ebenfalls beschränken. Sowohl in Gastronomie wie im Einzelhandel ist die Personenzahl überschaubar, aber hier zählen Hygienekonzepte bei der Politik gar nichts. Deshalb auch mein Vorwurf, dass in Bayern mit zweierlei Maß gemessen wird.