19.01.2021, 20:52
(19.01.2021, 19:12)Martin schrieb: Der Meinung schließe ich mich weitestgehend an. Natürlich hat sich Biontech/Pfizer bei den Produktionsmengen an den Bestellmengen orientiert, sonst hätte bspsw. der nun stattfindende Ausbau in Belgien (?) schon viel früher stattgefunden. Kein Hersteller der alle sieben Sinne beisammen hat, legt sich einen Vorrat an hochverderblicher Ware mit sündteurer Hyper-Kühlung auf gut Glück ins Lager.
Bei jedem der gemachten Fehler seitens der Politik wäre ich bereit, ein Auge zuzudrücken und das Ganze unter "Neuland", Lernkurve etc. zu verbuchen. NICHT aber das Thema Impfstoffbeschaffung, bei dem aus rein (EU-)politischen und wirtschaftlichen Gründen vorsätzlich falsche Weichenstellungen getroffen wurden, mit der Folge, dass Millionen von Bürgern über weitere Wochen und Monate im Lockdown verharren müssen, die Insolvenzen zunehmen und viele weitere Kranke und Tote zu beklagen sind.
Martin
Ich bin kein Fachmann auf dem Gebiet der Epidemiologie und habe auch keinen detaillierten Einblick in die Historie der Impfstoffbeschaffung gegen Covid-19.
Aber meine nüchterne, realistische und faktenorientierte Einschätzung und mein durchaus gezügeltes Gefühl sagen mir, dass der Kommentator des FOCUS nicht so ganz falsch liegt.
Dieser Kommentar zur Impfstoffbeschaffung steht meiner Meinung nach nicht in krassem Gegensatz zu der Pannen-, Verharmlosungs- und Verschleppungspolitik, die wir schon vor dem ersten Lockdown und bis jetzt miterlebt haben.
Wie schon öfters von mir gesagt, die Bekämpfung des Virus ist kompliziert, weil man damit wenig bis keine Erfahrung hatte. Irrtümer und falsche Entscheidungen waren wohl nicht zu vermeiden und sind auch zu verzeihen.
Aber es gab leider auch Entscheidungen, wo nicht die Sorge um die Gesundheit der Bevölkerung im Vordergrund stand, sondern populistische ("Die Schulen sind ein sicherer Ort") und wirtschaftspolitische Überlegungen(z. B. weitgehend Arbeit vor Ort statt möglichem Home Office, vollgestopfte ÖPNV-Beförderungsmittel).