30.04.2020, 09:19
Es mehren sich die Stimmen, die gegen eine zu rasche Lockerung sind.
Der Virologe Drosten mahnt z.B. davor, Kitas und Schulen zu überhastet zurück in den Alltagsmodus zu führen:
Ausbreitung des Coronavirus Neue Drosten-Studie warnt vor Öffnung der Schulen
Und in einem Interview mit dem englischen "Guardien" warnt er vor einer Falschinterpretation der gegenwärtigen relativ guten Situation in Deutschland:
Der Virologe Drosten mahnt z.B. davor, Kitas und Schulen zu überhastet zurück in den Alltagsmodus zu führen:
Ausbreitung des Coronavirus Neue Drosten-Studie warnt vor Öffnung der Schulen
Zitat:Bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 entwickeln sich bei Kindern und Jugendlichen im Rachen genauso viele Viren wie bei Erwachsenen. Das zeigt eine neue Auswertung des Instituts für Virologie an der Berliner Charité, das von Christian Drosten geleitet wird. Ihre Zahlen lassen vermuten, dass Kinder ähnlich ansteckend wie Erwachsene sein könnten.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion über eine weitere Lockerung der Corona-Maßnahmen, schreiben die Forscher: "Wir warnen vor einer uneingeschränkten Wiedereröffnung von Schulen und Kindergärten in der aktuellen Situation. Kinder könnten genauso infektiös sein wie Erwachsene." Für die Studie wurden 3.712 Proben im Zeitraum zwischen Januar und dem 26. April ausgewertet. Die wissenschaftliche Begutachtung der Arbeit steht noch aus.
Bislang war nur bekannt, dass sich Kinder ähnlich häufig anstecken wie Erwachsene, die meisten Infektionen bei ihnen aber keine Symptome hervorrufen.
Und in einem Interview mit dem englischen "Guardien" warnt er vor einer Falschinterpretation der gegenwärtigen relativ guten Situation in Deutschland:
Zitat:Derzeit sehe man „halb leere Intensivstationen“ in deutschen Krankenhäusern. Das sei ein gutes Zeichen, zeige es doch, dass bereits früh Personen getestet wurden und die Epidemie demnach gestoppt werden konnte.
Doch bei vielen Menschen löst genau das Unmut aus. Das Gefühl macht sich breit, Maßnahmen wie Geschäftsschließungen oder etwa eine Maskenpflicht seien übertrieben, sogar sinnlos gewesen – wo die Situation in Deutschland doch gar nicht kritisch zu sein scheint.
„Nun kommt, was ich das ‚Präventions-Paradox‘ nenne“, erklärte Drosten der britischen Zeitung. „Die Leute behaupten, wir hätten überreagiert.“
Diese Tatsache halte ihn nachts wach. „Sie verstehen nicht, warum ihre Geschäfte schließen müssen. Sie schauen nur auf das, was hier passiert – nicht auf die Situation in anderen Ländern, etwa in New York oder Spanien“, erklärte Drosten.
FOCUS