26.04.2020, 10:51
Drosten unterstreicht in einem Interview mit der SZ seine Warnung vor einem zu raschen Exit.
Und er bekräftigt noch einmal im Detail, dass die Einbindung der Heinsberg-Studie seines Kollegen Streeck in eine (wirtschafts-)politische Strategie ein Fehler (gewesen) sei.
Auch das Weitere ist sehr interessant, so z.B. auch, wie der niedrige R-Wert von 0,7 wahrscheinlich zustande kam.
Kurz zusammengefasst kann man sagen, dass sich die Wirtschaft mit wohlwollender Hilfe des NRW-MP Laschet der Streeckschen Heinsberg-Studie schon von Anfang an bemächtigt hat.
Der Wissenschaftler im Spinnennetz der Förderer und edlen Spender.
Und er bekräftigt noch einmal im Detail, dass die Einbindung der Heinsberg-Studie seines Kollegen Streeck in eine (wirtschafts-)politische Strategie ein Fehler (gewesen) sei.
Zitat:Fangen wir mit der Kommunikation an.
Es hatte vor Ostern diese Pressekonferenz gegeben, und plötzlich war die Botschaft draußen, dass 15 Prozent der Bevölkerung immun sind. Das wurde auch gleich generalisiert. Und es geschah in Anwesenheit von Herrn Laschet, war also schon vollkommen politisch. Aber es gab kein Manuskript mit Daten (…)
Die Heinsberg-Studie kommt zu einem anderen Ergebnis. Sie wurde zudem schon im Vorfeld als richtungsweisend für die Politik gehandelt, es war sogar eine Social-Media-Agentur des ehemaligen Bild-Chefredakteurs Kai Diekmann involviert.
Ich finde das alles total unglücklich - und ich finde es noch schlimmer, wenn ich dann den Bericht im Wirtschaftsmagazin Capital darüber lese, dass diese PR-Firma Geld bei Industriepartnern eingesammelt hat, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Da geht es auch um ein internes Dokument, demzufolge Tweets und Aussagen des Studienleiters Hendrik Streeck in Talkshows schon wörtlich vorgefasst waren. Da weiß ich einfach nicht mehr, was ich noch denken soll. Das hat mit guter wissenschaftlicher Praxis nichts mehr zu tun. Und es zerstört viel von dem ursprünglichen Vertrauen der Bevölkerung in die Wissenschaft (…)
Hat Hendrik Streeck Ihnen inzwischen Details über die Studie zukommen lassen?
Wir haben telefoniert, und ich habe Auszüge der Daten bekommen - und die lassen erkennen, dass die Studie an sich seriös ist und gut werden könnte. Aber wenn einzelne Wissenschaftler im Hintergrund irgendwelche Daten gezeigt bekommen und dann sagen, okay, das geht vielleicht in die richtige Richtung, dann reicht das ja nicht dafür aus, um politische Entscheidungen zu treffen.
Hier hat es aber von vornherein ein politisches Kalkül gegeben.
Hendrik Streeck sagt, er gehe da völlig ergebnisoffen ran. Aber wenn das stimmt mit dem internen Papier der PR-Agentur, dann war das überhaupt nicht ergebnisoffen. Sondern eine von vornherein geplante Botschaft, die man sich kaufen konnte.
Und für die man dann den passenden Ort wählte.
Gangelt im Kreis Heinsberg ist ein Hochprävalenzgebiet. In der Pressekonferenz wurde immerhin einmal gesagt, dass das nicht repräsentativ ist. Aber vorher ist das so nicht kommuniziert worden. Da hieß es, das sei die Erstregion, hier könne man untersuchen, wie die Zukunft aussieht. Man hat auch gesagt, man wolle Fakten schaffen. Aber als Wissenschaftler schafft man keine Fakten, sondern will Fakten untersuchen oder identifizieren.
Auch das Weitere ist sehr interessant, so z.B. auch, wie der niedrige R-Wert von 0,7 wahrscheinlich zustande kam.
Kurz zusammengefasst kann man sagen, dass sich die Wirtschaft mit wohlwollender Hilfe des NRW-MP Laschet der Streeckschen Heinsberg-Studie schon von Anfang an bemächtigt hat.
Der Wissenschaftler im Spinnennetz der Förderer und edlen Spender.