20.03.2020, 10:56
Heute in der AA, S. 4:
Alles was recht ist, aber diese überaus ehrfürchtige, ja anhimmelnde Lobhudelei kann ich nicht teilen. Als seriöser Journalist sollte man trotz großer Zuneigung eine distanziertere und nüchternere Haltung einnehmen, aber sich nicht als tiefgläubiger Merkelianer präsentieren.
Der Verfasser des Artikels ist Stefan Lange, Leiter des Hauptstadtbüros der "Augsburger Allgemeinen".
Wer das nicht weiß, könnte meinen, es handle sich um die Vorzimmerdame der Kanzlerin.
Zitat:Die Krisen-Kanzlerin(Fettung von mir)
Regierung Mit ihrer eindringlichen Fernsehansprache hat Angela Merkel die zentrale Rolle im Kampf gegen das Coronavirus übernommen. Dabei hilft ihr, dass die Koalition einig ist (…)
Auch das verschafft Merkel den Raum, um zum womöglich letzten großen Coup in ihrer politischen Karriere noch mal richtig Atem zu holen: Für Merkel birgt die Krise die Chance, sich ein politisches Denkmal zu setzen (…)
In der Eurokrise war sie zwar vornean, aber es gab auch andere Akteure. Die Flüchtlingsbewegung kostete sie Reputation. Die Steuerung durch eine Epidemie wie die aktuelle hingegen öffnet die Tür zu den Stuben der Geschichtsschreiber. Selbst wenn die schlimmsten Auswirkungen bald beendet sein sollten, dürften beispielsweise die wirtschaftlichen Folgen noch lange nachwirken. Merkel kann ihre Qualitäten als Krisen-Kanzlerin also noch lange ausspielen.
Alles was recht ist, aber diese überaus ehrfürchtige, ja anhimmelnde Lobhudelei kann ich nicht teilen. Als seriöser Journalist sollte man trotz großer Zuneigung eine distanziertere und nüchternere Haltung einnehmen, aber sich nicht als tiefgläubiger Merkelianer präsentieren.
Der Verfasser des Artikels ist Stefan Lange, Leiter des Hauptstadtbüros der "Augsburger Allgemeinen".
Wer das nicht weiß, könnte meinen, es handle sich um die Vorzimmerdame der Kanzlerin.