17.09.2020, 09:32
Zitat:Wie viele Menschen starben wirklich?
[...] Einige dieser Effekte zeigen sich in den verfügbaren Daten. Das globale Überwachungssystem FluNet stellte fest, dass die diesjährige Grippesaison um mehr als einen Monat kürzer war als üblich, wahrscheinlich wegen der strikten Kontaktbeschränkungen und verstärkter Hygiene. In Südafrika gibt es ein System zur Überwachung von Todesfällen, das auf dem Höhepunkt der Aidsepidemie eingeführt wurde und das zwischen natürlichen (zum Beispiel Krankheiten) und nicht natürlichen Todesursachen (zum Beispiel Gewalt) unterscheidet. Ein Team unter der Leitung von Debbie Bradshaw vom South African Medical Research Council in Kapstadt hat anhand dieser Daten herausgefunden, dass die Zahl der nicht natürlichen Todesfälle bis Ende März durch strenge Kontaktbeschränkungen auf die Hälfte der üblichen Zahl gesunken war. Als die Sperrmaßnahmen dann Ende Mai wieder aufgehoben wurden, stiegen diese Todesfälle wieder in etwa auf das übliche Niveau an.
Quelle: https://www.spektrum.de/news/wie-viele-m...1600301304
Sehr interessanter und ausführlicher Artikel, der die Problematik der Statistik über COVID-19 Tote thematisiert und von vielen Seiten beleuchtet. Die Problematik wird auch durch den Vergleich mit 1918 deutlich, dass selbst 100 Jahre später noch immer keine halbwegs verlässlichen Todeszahlen zur „spanischen Grippe“ vorliegen. Oder Seiteneffekte wie Schwerkranke, die zwar nicht an COVID-19 starben, aus Angst aber Untersuchungen oder Behandlungen fernblieben und dann starben. Also indirekt auch COVID-19 Opfer.
Martin