21.03.2020, 13:57
Hört bitte auf nach Ausgangssperren zu schreien! Ihr habt ja inhaltlich Recht – aber es wird nichts bringen, vielleicht sogar im Gegenteil. Ich weiß, die Vorstellung ist verlockend, dass die unsozialen Vollhonks, die immer noch ihren Egoismus leben und sagen "Ich lass mich in meinem Leben und meiner Freiheit nicht einschränken", standrechtlich erschossen oder zumindest abgeführt und ewig weggesperrt werden – aber es wird nicht passieren. Es kann nicht passieren, weil es gar nicht kontrollierbar ist. Es wird zunächst "freundliche", dann bestimmte Aufforderungen geben, doch nach Hause zu gehen. Bei hartnäckiger Weigerung Geldstrafen – und ich sehe schon die ersten hippen Dandys mit dem Geldschein winken "Hier sind 100 Euro und jetzt lass mich in Ruhe Party machen". Natürlich kann man dann irgendwann über Abführen, Personalien aufnehmen, vielleicht sogar Inhaftierung nachdenken – aber ist Euch bewusst, welchen Aufwand das produziert und wie schnell das zur Selbstbeschäftigung für Polizei und Ordnungskräfte wird, die wir an anderer Stelle gerade viel dringender brauchen!?
Es wird NICHTS bringen! Wer es jetzt immer noch nicht gerafft hat, dass man einfach mal mit dem Hintern zuhause bleibt und allenfalls für das allernötigste (Einkaufen, Arbeiten – sofern der Job denn absolut im Home Office nicht darstellbar ist, was heute zum Glück in den aller-allermeisten Fällen der Fall ist -, Essenholen, von mir aus auch "Frische Luft schnappen") rausgeht – dem ist NICHT zu helfen und der wird es auch durch weitere Verbote nicht begreifen.
Und hier versagt NICHT, wie ich es derzeit in hunderten Posts lese, "die Politik", sondern hier versagt unsere Gesellschaft, wir alle. Dass "wir" uns einerseits "von denen da oben, nichts mehr sagen lassen" – wie oft habe ich nach der in meinen Augen SEHR bewegenden und im Ton perfekt ausbalancierten Rede der Bundeskanzlerin am Mittwoch gelesen "Die Merkel nehme ich doch nicht mehr Ernst, von der lasse ich mir nichts sagen" – andererseits aber nach dem "harten Führer" schreien, der uns einsperrt und uns zwingt.
Von daher verstehe ich auch die Lobpreisungen auf Markus Söder und Sebastian Kurz nur halbgar – ja, sie haben nichts Falsches gesagt. Sie haben sogar etwas Richtiges gesagt, vor allem mein ehemaliger "Intim-Feind" Söder. Aber sie haben genau DAS gesagt, was seit über einer Woche alle sagen – mit dem Unterschied, dass sie statt auf Vernunft auf Zwang setzen. Sind wir in unserer Gesellschaft echt wirklich schon wieder so weit, dass wir nur auf Zwang reagieren und nicht mehr auf Vernunft? Dass wir glauben, alles, was nicht explizit verboten ist, ist auch erlaubt, auch wenn es noch so unvernünftig und hirnrissig ist und es JEDER sagt und weiß? Und können wir jetzt nicht einfach mal mit der ewigen Besserwisserei aufhören, ein Volk von 83 Millionen Virologen und Pandemie-Experten zu sein und ein bisschen Vertrauen in das setzen, "was uns gesagt wird", von Menschen, die sich auskennen?
Ja, Jens Spahn ist Bankkaufmann (gibt Schlimmeres!) und hat von Viren-Ausbrüchen keine Ahnung – aber wer das besserwisserisch postet, hat nicht verstanden, dass er seine Statements und Entscheidungen nicht träumt oder aus dem Bauch heraus trifft, sondern einen Stab, vorwiegend aus dem Robert Koch Institut, um sich herum hat – Experten, um die uns ein Großteil der Welt beneidet... Die Klugscheißerei zu sagen "Der ist doch nur Bankkaufmann und der hat schon tausend Mal versagt und den mag ich eh nicht und der ist auch noch..." ist einfach unerträglich und hilft NIEMANDEM! Es ist einfach pervers, gerade alles zu hinterfragen und zu kritisieren – und auf der anderen Seite nach "Ausgangssperren" zu schreien als seien sie das Allheilmittel gegen die Krise – NEIN, sind sie NICHT!
Und anstatt weiter danach zu rufen, versucht vielleicht mal in Eurem Mikrokosmos "Freundeskreis" auch dem letzten Honk klar zu machen, dass Ihr es überhaupt nicht witzig findet, wenn noch einer unnütz rausgeht. Vielleicht erreicht Ihr und begreifen die "persönliche" Ansprache ja dann doch noch eín paar... mit dem Ruf nach Ausgangssperren sicher nicht. Denn ich glaube, die allerwenigsten von Euch haben Ministerpräsidenten, die das umsetzen könnten, in Eurem Freundeskreis...
Es wird NICHTS bringen! Wer es jetzt immer noch nicht gerafft hat, dass man einfach mal mit dem Hintern zuhause bleibt und allenfalls für das allernötigste (Einkaufen, Arbeiten – sofern der Job denn absolut im Home Office nicht darstellbar ist, was heute zum Glück in den aller-allermeisten Fällen der Fall ist -, Essenholen, von mir aus auch "Frische Luft schnappen") rausgeht – dem ist NICHT zu helfen und der wird es auch durch weitere Verbote nicht begreifen.
Und hier versagt NICHT, wie ich es derzeit in hunderten Posts lese, "die Politik", sondern hier versagt unsere Gesellschaft, wir alle. Dass "wir" uns einerseits "von denen da oben, nichts mehr sagen lassen" – wie oft habe ich nach der in meinen Augen SEHR bewegenden und im Ton perfekt ausbalancierten Rede der Bundeskanzlerin am Mittwoch gelesen "Die Merkel nehme ich doch nicht mehr Ernst, von der lasse ich mir nichts sagen" – andererseits aber nach dem "harten Führer" schreien, der uns einsperrt und uns zwingt.
Von daher verstehe ich auch die Lobpreisungen auf Markus Söder und Sebastian Kurz nur halbgar – ja, sie haben nichts Falsches gesagt. Sie haben sogar etwas Richtiges gesagt, vor allem mein ehemaliger "Intim-Feind" Söder. Aber sie haben genau DAS gesagt, was seit über einer Woche alle sagen – mit dem Unterschied, dass sie statt auf Vernunft auf Zwang setzen. Sind wir in unserer Gesellschaft echt wirklich schon wieder so weit, dass wir nur auf Zwang reagieren und nicht mehr auf Vernunft? Dass wir glauben, alles, was nicht explizit verboten ist, ist auch erlaubt, auch wenn es noch so unvernünftig und hirnrissig ist und es JEDER sagt und weiß? Und können wir jetzt nicht einfach mal mit der ewigen Besserwisserei aufhören, ein Volk von 83 Millionen Virologen und Pandemie-Experten zu sein und ein bisschen Vertrauen in das setzen, "was uns gesagt wird", von Menschen, die sich auskennen?
Ja, Jens Spahn ist Bankkaufmann (gibt Schlimmeres!) und hat von Viren-Ausbrüchen keine Ahnung – aber wer das besserwisserisch postet, hat nicht verstanden, dass er seine Statements und Entscheidungen nicht träumt oder aus dem Bauch heraus trifft, sondern einen Stab, vorwiegend aus dem Robert Koch Institut, um sich herum hat – Experten, um die uns ein Großteil der Welt beneidet... Die Klugscheißerei zu sagen "Der ist doch nur Bankkaufmann und der hat schon tausend Mal versagt und den mag ich eh nicht und der ist auch noch..." ist einfach unerträglich und hilft NIEMANDEM! Es ist einfach pervers, gerade alles zu hinterfragen und zu kritisieren – und auf der anderen Seite nach "Ausgangssperren" zu schreien als seien sie das Allheilmittel gegen die Krise – NEIN, sind sie NICHT!
Und anstatt weiter danach zu rufen, versucht vielleicht mal in Eurem Mikrokosmos "Freundeskreis" auch dem letzten Honk klar zu machen, dass Ihr es überhaupt nicht witzig findet, wenn noch einer unnütz rausgeht. Vielleicht erreicht Ihr und begreifen die "persönliche" Ansprache ja dann doch noch eín paar... mit dem Ruf nach Ausgangssperren sicher nicht. Denn ich glaube, die allerwenigsten von Euch haben Ministerpräsidenten, die das umsetzen könnten, in Eurem Freundeskreis...