02.09.2019, 19:57
(02.09.2019, 08:23)PuK schrieb: Serge kann sicher für sich selbst sprechen; ich möchte dem nicht vorgreifen.Was haben jetzt Parteien mit Grundsatzüberzeugungen zu tun?
Aber sicher nicht die Meinung der "Mitte".
Ich hab's schon ein paar Mal erklärt. Wenn ich ein fünfsitziges Auto zur Verfugung habe und drei der Mitfahrer wollen auf der Rückbank sitzen, aber jeder von ihnen dort in der Mitte, dann geht das eben nicht.
Diese Analogie sollten sogar Sie verstehen können.
Früher hatte man Pole in der Politik, einen linken und einen rechten. Beide waren von den Mainstreamparteien besetzt. Links die SPD, am Ende dieser Phase dann auch die Grünen, rechts die CXU und die FDP. Und das hat sich auch ziemlich lange gut bewährt. Der Wähler wusste, wo er sein Kreuz machen musste. Heute ist es egal, wo man sein Kreuz macht, man bekommt am Ende immer nur "Mitte". Und das ist das Vakuum, dass Die Linke zu besetzen versuchte (das hat sich aber seit ihren diversen Regierungsbeteiligungen auf Länderebene erledigt, da könnten statt der Linken auch die Grünen an der Regierung sein) und das jetzt die AfD erfolgreich füllt.
Ob man das für gut hält oder nicht, spielt keine Rolle. Es ist so.
Die meisten Wähler der AfD wählen sie nicht wegen ihrer "Ideologie", sondern trotz ihrer Ideologie. Weil sie keine andere Alternative zu den herrschenden Verhältnissen mehr sehen.
Die große Mehrheit steht wohl offensichtlich auf dem Boden des Grundgesetzes und der damit verbundenen Menschenrechte. Besser könnte es doch gar nicht sein nach unserer leidvollen Geschichte, oder?
Das hat mit "Mitte" nichts zu tun, weil das Wahlverhalten sehr unterschiedlich sein kann. Quer durch alle Parteien. Mit großem Fragezeichen natürlich bei den AfD-Wählern. Den Anteil der reinen Protestwähler sehe ich da nicht so groß. Da sind schon viele mit "Grundüberzeugungen" dabei. Eben andere als die große Mehrheit.
Was ist daran schlecht, dass da Parteien und die Mehrheit der Bevölkerung in diesem Punkt zusammenstehen und den Rechten die rote Karte zeigen?
Auch die AfD hat unbeabsichtigterweise zu dieser Solidarität beigetragen und die Konturen in manchen Punkten bei einigen Parteien verwischt. Ich freue mich darüber! Streitpunkte gibt es trotzdem noch mehr als genug.
PS: Diese Antwort geht auch an @Serge, der den Unterschied wohl nicht verstanden hat.