24.05.2019, 08:35
(24.05.2019, 08:06)Sophie schrieb: Wir können diesen Thread ja mal zu einer Sammlung ausbauen, wenn gerade mal wo was auffällt.
Keine schlechte Idee.
Was ich als kontraproduktiv empfinde, sind Nachrichten in "leichter Sprache".
Textbeispiel:
Zitat:Die SPD will die Grund-Rente mit Steuern bezahlen. Ihr Arbeits-Minister und ihr Finanz-Minister haben dazu ein Konzept vorgestellt. Unter anderem sollen Hotel-Besitzer wieder mehr Steuern zahlen. CDU und CSU lehnen das ab. Die Chefin von der CDU heißt Annegret Kramp-Karrenbauer.
Quelle: nachrichtenleicht.de (DLF)
Da fallen erst einmal die vielen Bindestrich-Kontruktionen auf, wo kein Bindestrich hingehört. "Grund-Rente", "Arbeits-Minister", "Finanz-Minister", "Hotel-Besitzer". Und natürlich die falsche Grammatik. "Die Chefin von der CDU..."
Es hilft meiner Meinung nach Leuten, die schlecht Texte erfassen können, nicht, wenn man ihnen falsche Texte vorsetzt. Mag sein, dass sie dann "leichte Sprache" besser verstehen und immer besser darin werden. Nur kommt leichte Sprache im Alltag nicht vor. Weder in Zeitungen oder Büchern noch in Briefen vom Amt. Und es hat den Nebeneffekt, dass sie sich die falschen Schreibweisen und den falschen Satzbau einprägen. Dabei sollte das Ziel doch sein, sie im Lesen und Schreiben fit zu machen. Es nicht (gut) beherrschen tun sie ja schon.