(09.10.2019, 12:31)messalina schrieb: Also ich glaube ja schon auch, dass der Anstieg des CO2-Gehalts da ist, und auch zum Teil menschengemacht. "Gemacht" ist aber vielleicht das falsche Wort, weil wir geben ja eigentlich der Natur nur das CO2 wieder zurück, das im Karbon schon mal in der Luft war und dann zu Kohle und Öl geworden ist.
Aber wo sie glaub total uneinig sind in der Wissenschaft, das ist der Effekt den das CO2 bei einer Verdoppelung des CO2-Gehalts überhaupt auf die Temperatur hat, die Klima-Sensitivität. Das IPCC geht gerade von 1,5 bis 4,5 Grad bei 2xCO2 aus, daran sieht man schon wie uneinig die sich sind. Weil 1,5 Grad zu 4,5 Grad, das sind milchmädchengerechnet ja 300%, oder nicht? Das ist schon sehr schwach finde ich, dafür dass das Wissenschaftler sind?
Und in der "nature" haben sie sogar eine Studie veröffentlicht, dass das CO2 nochmal nur ein Drittel so stark wirkt wie das IPCC gerade meint und wie es Grundlage für das Paris-Abkommen 2015 war. Darum sind sie ja seitdem auch so optimistisch, dass man nicht nur das Zwei-Grad-Ziel erreichen kann sondern sogar 1,5 Grad.
Und fast bei jeder neuen Studie die rausskommt ist die Klima-Sensitivität nochmal niedriger, die haben uns früher schon mal mit 6 Grad bei CO2-Verdoppelung erschreckt! Wahnsinn, oder? Manchmal habe ich echt das Gefühl die wissen in Wirklichkeit gar nichts.
nature News: Limiting global warming to 1.5 °C may still be possible
Sie haben ja wenigstens verstanden, dass es heute nicht mehr darum geht, mit kindlich anmutenden Argumenten objektive weltweit erhobene Messergebnisse in Frage zu stellen, sondern Sie stellen die Zukunftsszenarien des IPCC in Frage.
Da seriöse Wissenschaftler so wenig wie Sie und ich in die Zukunft sehen können, bleibt ihnen eben nichts anderes übrig, als auf der Basis der ihnen vorliegenen Informationen, ihres gesicherten Wissens und den noch vorhandenen Unsicherheiten verschiedene Zukunftsszenarien zu entwerfen:
Zitat:1. Unsicherheiten, die die externen Einflussfaktoren auf das Klima betreffen,
2. Unsicherheiten, die aus der begrenzten Kenntnis über das Klimasystem resultieren 3. Unsicherheiten, die in den Defiziten von Klimamodellen begründet sind.
So arbeitet seriöse Wissenschaft und so lassen sich die unterschiedlichen Ergebnisse der einzelnen Szenarien , die natürlich ständig auf den neuesten Stand gebracht werden müssen, erklären. Deswegen zu behaupten, die Wissenschaft wisse "nichts", ist natürlich Unsinn. Unseriös wäre es vielmehr zu behaupten, man wisse genau, was passieren wird. Ihre Quelle ist übrigens bereits zwei Jahre alt, der aktuelle IPCC-Sonderbericht vom September 2019 dagegen hat alles andere als Entwarnung gegeben.
Zur grundsätzlichen Vorgehensweise der Wissenschaftler finden Sie hier Näheres:
Klimaszenarien