(08.10.2019, 11:48)Sophie schrieb: Ich wiederhole gerne, dass ich auch kein Freund von Hypes bin. Beispielsweise machte mich auch das Gewese um die Plastiktüten kirre und ich habe bis vor Kurzem noch jedem, der mir mit dem blöden 'unsere Mülltüten verschmutzen die Weltmeer' kam, entgegengeschmettert, dass MEINE Mülltüte niemals nicht in irgendeinem Meer landet sondern in der Müllverbrennung. Seit ich mich mit dem Wissen abfinden muss, dass wir unseren Müll irgendwohin exportieren, wo er dann ggf. doch im Meer landet, bin ich diesbezüglich kleinlaut geworden.
Panik und Aufregung sind grundsätzlich mal keine guten Ratgeber. Es kommt aber auf die Situation an. Wenn man an der Küste Indonesiens sitzt an einem zweiten Weihnachtsfeiertag und irgendjemand kommt in heller Aufregung gelaufen und ruft 'Weg da, weg da, rennt was ihr könnt' und man glotzt noch eine Weile verdattert, ungläubig, erstaunt auf das zurückweichende Meer, dann gehört man vllt. etwas später zu den 230.000 Toten.
Die Frage ist ganz einfach: Liegt Greta mit Ihrer These, dass Panik angebracht ist richtig oder nicht.
Wenn sie (bzw. die Wissenschaftler auf die sie sich stützt) richtig liegen, dann ist auch der Hype richtig, bzw. er ist notwendig, um ggf. (ich glaube ja trotzdem nicht daran, dass sich entscheidend was bewirken lässt, aber dann hat man's wenigstens versucht) noch die Kurve zu kratzen. Aufs Meer hinausblickende Skepsis, weil man sich doch den schönen Urlaub nicht verderben lässt durch so ein paar Hysteriker und ein wenig zurückweichendes Meer, es wird schon wieder kommen kann sich dann als fatal herausstellen. Nur dass es dann auch die trifft, die eigentlich davon laufen wollten.
Wissenschaftler sind auch Menschen, die lieb gehabt werden wollen. Und die ihre Karriere lieben.
Angenommen, es wäre doch kein klimatisches Endzeitstadium, in dem wir leben, es würde nur so getan als ob, um gewisse umweltpolitische Ziele rasch übers Knie zu brechen, weil der Zeitgeist gerade günstig weht. Schließe ich persönlich nicht aus.
Was würde denn passieren, wenn ein anerkannter Wissenschaftler, der sich in dieser Problematik gut auskennt, womöglich zusammen mit noch anderen Wissenschaftlern an die Öffentlichkeit gehen und erklären würde, dass der von den Menschen verursachte zusätzliche CO2-Ausstoß ziemlich klimaschädigend sei, aber der Hype völlig übertrieben und die bisher vorgelegten Berechnungen sehr spekulativ seien. Dass man versuchten sollte, den CO-Ausstoß rasch, aber Schritt für Schritt und in Absprache mit allen Ländern der Welt (letztlich als über die UNO) und mit allem zur Verfügung stehenden Mitteln und Methoden einzudämmen, aber deswegen nicht in Panik verfallen sollte, denn der natürliche CO2-Ausstoß sei ebenfalls bedeutend und nicht zu verhindern.
Du weißt, was passieren würde.
Die Grünen würden vor Wut schäumen.
In Teilen der Medien würde man dies begrüßen, im weitaus größeren Teil der Medien und bei den NGO's würde man ihn/sie verbal vierteilen und in der Luft zerreißen, ihn/sie als rechte Klimaignoranten beschimpfen usw. und manche NGO's würden sich radikalisieren.