26.10.2017, 14:54
Platz! Bleib!
Dieses Kommando musste ich gestern innerhalb von 10 Minuten etwa 15 mal vernehmen. Stets gefaucht in extrem herrischen Ton. Selbst wenn der lammfromme schwarze Labradorrüde "Jaaaaames" nur den Kopf hob, wurde er mit diesem Befehl überzogen. Das "Herrchen"kam sich dabei gaaaaanz toll vor. Es muss eine enorme Berfriedigung auslösen, wenn man vor versammelter Wartezimmerschaft seine vermeintliche Macht ausspielen kann. Vermeintliche Macht, weil ja ein Kommando eigentlich reichen müsste, so der Hund gut erzogen ist. Also zumindest 10 Minuten oder bis zu einem wirklich bedeutenden Ereignis, das den Hund schon mal vergessen lassen kann, dass er dieses doch gerade vernommen hat, muss dies wirken. Nein eigentlich muss der Hund platzen und bleiben bis zum Sanktnimmerleinstag. So will es die gehobene Hundeschule. Nur dann hat der Herr wirklich Macht.
Der Mensch nützt also entweder seine Autorität aus, indem er seinen Untergebenen anfährt obwohl dieser nichts falsch gemacht hat, dann enthebt er sich selbst seines Einwirkungspotenzials auf das Tier, denn dann is eh egal, was dieses tut oder nicht tut. Oder der Hund folgt ohnehin nicht. Was sich den Zuschauern regelmäßig bald vermittelt, wenn auf die Aufforderung: Komm her, sitz, still, keinerlei Reaktion zu erkennen ist, schon gar nicht die gewünschte. Das ständige Wiederholen wirkt dann so hilflos wie dümmlich. Nur das merken die Hundebesitzer nicht. Die fühlen sich noch enorm wichtig dabei. So die Halterin, die mir und meiner Katze gegenübersaß und deren dreijähriger brauner Labrador-Mix PLUTO (ohne Labbi geht heute nix mehr auf dem Hundesektor) sich aufführte wie ein 6monatiger Junghund: Wedelwedel, winselwinsel, Ballkau, hinschmeiß, aufspring, wedelwedel, jaul, auf den Rücken werf, winselwinsel.
Dagegen nahm sich James wie ein Ausbund an vornehmer Erzogenheit aus, was ihm leider nicht zu Lob gereichte. Sein despotischer Halter beschmuste stattdessen den zweiten Hund, den er dabei hatte. Eine in der Tat sehr goldige Dackelmischlingswelpin (vllt. mit Labrador?), etwa ein halbes Jahr alt, die eigentlich dazu bereits zu groß, zu ihm auf den Schoß durfte und dort hingebungsvoll geknuddelt und gekrault wurde, obwohl sie weder platzte noch blieb sondern herumzappelte und in das Gefiepe des Dreijährigen mit einjaulte. James hob sehnüchtig hinaufblickend, stumm den wuchtigen schwarzen Schädel: Platz-Bleib!
So ungerecht geht es auch im Hundeleben zu.
Dieses Kommando musste ich gestern innerhalb von 10 Minuten etwa 15 mal vernehmen. Stets gefaucht in extrem herrischen Ton. Selbst wenn der lammfromme schwarze Labradorrüde "Jaaaaames" nur den Kopf hob, wurde er mit diesem Befehl überzogen. Das "Herrchen"kam sich dabei gaaaaanz toll vor. Es muss eine enorme Berfriedigung auslösen, wenn man vor versammelter Wartezimmerschaft seine vermeintliche Macht ausspielen kann. Vermeintliche Macht, weil ja ein Kommando eigentlich reichen müsste, so der Hund gut erzogen ist. Also zumindest 10 Minuten oder bis zu einem wirklich bedeutenden Ereignis, das den Hund schon mal vergessen lassen kann, dass er dieses doch gerade vernommen hat, muss dies wirken. Nein eigentlich muss der Hund platzen und bleiben bis zum Sanktnimmerleinstag. So will es die gehobene Hundeschule. Nur dann hat der Herr wirklich Macht.
Der Mensch nützt also entweder seine Autorität aus, indem er seinen Untergebenen anfährt obwohl dieser nichts falsch gemacht hat, dann enthebt er sich selbst seines Einwirkungspotenzials auf das Tier, denn dann is eh egal, was dieses tut oder nicht tut. Oder der Hund folgt ohnehin nicht. Was sich den Zuschauern regelmäßig bald vermittelt, wenn auf die Aufforderung: Komm her, sitz, still, keinerlei Reaktion zu erkennen ist, schon gar nicht die gewünschte. Das ständige Wiederholen wirkt dann so hilflos wie dümmlich. Nur das merken die Hundebesitzer nicht. Die fühlen sich noch enorm wichtig dabei. So die Halterin, die mir und meiner Katze gegenübersaß und deren dreijähriger brauner Labrador-Mix PLUTO (ohne Labbi geht heute nix mehr auf dem Hundesektor) sich aufführte wie ein 6monatiger Junghund: Wedelwedel, winselwinsel, Ballkau, hinschmeiß, aufspring, wedelwedel, jaul, auf den Rücken werf, winselwinsel.
Dagegen nahm sich James wie ein Ausbund an vornehmer Erzogenheit aus, was ihm leider nicht zu Lob gereichte. Sein despotischer Halter beschmuste stattdessen den zweiten Hund, den er dabei hatte. Eine in der Tat sehr goldige Dackelmischlingswelpin (vllt. mit Labrador?), etwa ein halbes Jahr alt, die eigentlich dazu bereits zu groß, zu ihm auf den Schoß durfte und dort hingebungsvoll geknuddelt und gekrault wurde, obwohl sie weder platzte noch blieb sondern herumzappelte und in das Gefiepe des Dreijährigen mit einjaulte. James hob sehnüchtig hinaufblickend, stumm den wuchtigen schwarzen Schädel: Platz-Bleib!
So ungerecht geht es auch im Hundeleben zu.