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EU: Urheberrecht, "Artikel 13"
#41

(27.03.2019, 00:35)PuK schrieb:  Wenn man das aufs reale Leben umlegt, wäre das so, als ob ein Zimmermann, der mal einen Dachstuhl gebaut hat, jedes Jahr Geld vom Hauseigentümer verlangen dürfte. Und dann noch seine Erben für die nächsten 100 Jahre oder so. Das geht beim geistigen Eigentum so wenig, wie es bei einer Handwerkerleistung geht. Es gibt jedenfalls keinen Grund, warum das beim geistigen Eigentum anders sein sollte als bei physischen Gütern. 

Ein Urheberrecht von vielleicht fünf, höchstens zehn Jahren wäre für Musik, Filme und Texte völlig ausreichend. Wer es nach dieser Zeit noch immer nicht geschafft hat, damit Geld zu verdienen, muss auch hinterher keines mehr dafür bekommen. 

Den Vergleich finde ich gar nicht übel. Genau so ist es. Jede handwerklich ausgeübte Tätigkeit und da gehört alles dazu, wozu eine Person anwesend sein muss, um die Leistung zu erbringen, ist komplett im Nachteil zu 'Schöpfungen', die einmal erbracht werden und die dann durch Nachfrage Millionen einbringen. Aber die Leute wollen ja alles 'umsonst'. Nicht etwa kriegen die Urheber ihren Rachen nicht voll.

Es wurde ja auch geklagt, dass die Musiker nichts mehr verdienen könnten. Jetzt müssen sie auf Tour gehen. Da ist noch genug zu holen. Ist halt anstrengender als nur eine Platte zu produzieren und sich daran eine goldene Nase zu verdienen. Stimmt, manche verdienen auch nichts oder schlecht. Aber das liegt dann vllt. einfach auch an mangelnder Nachfrage generell.

Wenn sich der Sänger von Element of Crime, Sven Regener, so fürchterlich darüber echauffiert, dass er um sein Honorar geprellt wird, kriege ich sooo nen Hals.
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#42

(27.03.2019, 00:22)forest schrieb:  Schreiben S' des Ihren Facebookern. Hier ist nicht Facebook.
Wer Facebook lesen will, liest Facebook und nicht hier.
Wer hier lesen will, will nicht Facebook lesen.

Aber Josef darf auch hier von mir aus gerne erklären, wie er die 300 Stunden Videomaterial, die pro Minute auf YouTube hochgeladen werden, ohne automatische Uploadfilter filtern will. Thumbup

Das wäre nämlich hochinteressant. Ich komme da auf 54.000 Mitarbeiter, die sich das alles ansehen müssten. Oder eher ein paar mehr, so ungefähr 65.000, denn ein paar haben ja immer Urlaub oder sind auch mal krank. (Natürlich im Dreischichtbestrieb, denn die Videos werden ja Tag und Nacht hochgeladen.) Das wäre also durchaus interessant, wie er sich das vorstellt. 

Und die müssten natürlich sofort wissen, was urheberrechtlich geschützt ist und was nicht, womit sich selbst Gerichte schwer tun (siehe den Prozess um den 2-sekündigen "Kraftwerk"-Sample im Sabrina-Setlur-Song neulich).

Und wenn er schon mal dabei ist, dann kann er uns auch gleich mitteilen, warum er ausgerechnet bei Facebook schreibt, das ja auch nicht gerade als Hort der korrekten Handhabung des Urheberrechts bekannt ist. Und welches Interesse er eigentlich daran hatte, dass dieser Artikel jetzt im EU-Parlament angenommen wurde.
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#43

(27.03.2019, 00:22)forest schrieb:  Schreiben S' des Ihren Facebookern. Hier ist nicht Facebook.

Wer Facebook lesen will, liest Facebook und nicht hier.

Wer hier lesen will, will nicht Facebook lesen.

Vollquote von diesem EU-Troll wäre nicht nötig gewesen. Offenbar ändert sich lt. dessen Aussage ja doch nichts, was die Frage nach sich zieht, weshalb dann so vehement dafür gestritten wurde. Die Meinung im Ausland ist jedenfalls eindeutig. 

Martin


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#44

(27.03.2019, 00:54)PuK schrieb:  Aber Josef darf auch hier von mir aus gerne erklären, wie er die 300 Stunden Videomaterial, die pro Minute auf YouTube hochgeladen werden, ohne automatische Uploadfilter filtern will. Thumbup

Das wäre nämlich hochinteressant. Ich komme da auf 54.000 Mitarbeiter, die sich das alles ansehen müssten. Oder eher ein paar mehr, so ungefähr 65.000, denn ein paar haben ja immer Urlaub oder sind auch mal krank. (Natürlich im Dreischichtbestrieb, denn die Videos werden ja Tag und Nacht hochgeladen.) Das wäre also durchaus interessant, wie er sich das vorstellt. 

Und die müssten natürlich sofort wissen, was urheberrechtlich geschützt ist und was nicht, womit sich selbst Gerichte schwer tun (siehe den Prozess um den "Kraftwerk"-Sample im Sabrina-Setlur-Song neulich).

Was ist eigentlich ein Upload-Filter?
Ein Upload-Filter ist ein Computer-Algorithmus, der verhindert, dass rechtswidrige Inhalte auf einer Seite hochgeladen werden. Das können "Raubkopien" sein, also Videos (oder Filme oder Songs...), für die man selbst keine Rechte besitzt oder auch Videos, die gegen geltendes Recht verstoßen, also zum Beispiel Kinderpornographie oder Gewalttaten zeigen, oder?

Fanden dieser Tage einige Zehntausend eher nicht und demonstrierten dagegen. Beziehungsweise gegen eine EU-Urheberrechtsnovelle ("Artikel 13"), von der sie glauben, dass die Upload-Filter fordert. Und auch hier im Netz wird dazu allerlei Unfug verbreitet – bis zur eigentlich als seriös eingeschätzten SPD, die mit Hashtags wie #MerkelFilter und #NieWiederCDU auf billigstem Trump- und AfD-Niveau suggeriert, Frau Merkel oder CDU wollen Upload-Filter.

Damit zeigen sie aber nur, dass sie doppelt keine Ahnung haben. Ich habe diese Richtlinie in den vergangenen Monaten zig Mal gelesen und mit Beteiligten und mutmaßlich Betroffenen diskutiert. Von Upload-Filtern steht da kein Wort! Also doppelter Schwachsinn: Menschen protestieren gegen etwas, was eigentlich sinnvoll erscheint, aber nicht mal jemand fordert?!

Was also will diese Richtlinie wirklich und welche Auswirkungen hat sie?
Wenn ich (als Privatmann) heute ein lustiges Video oder einen tollen Song hochlade, mache ich mich meist strafbar. Denn wenn ich dieses Video nicht gerade selbst von mir aufgenommen oder den Song selbst geschrieben UND gesungen habe, bin ich gar nicht Rechteeigentümer und darf das nicht weiterverbreiten. Das ist ungefähr so, als ob ich nen aktuellen Kino-Film an RTL oder Sat.1 schicke und sage "Sendet das doch mal bitte" – die zeigen mir direkt nen Vogel und sagen "Da müssen wir erst die Rechte einkaufen".

"YouTube" macht es sich da im Vergleich zu RTL oder Sat.1 einfacher und sagen "Klar, senden wir den (also lassen ihn auf unsere Plattform), der Josef hat das ja hochgeladen und damit versichert, dass er Rechteinhaber ist. Wenn Euch das nicht passt, verklagt doch den Josef".

Das ist aber eigentlich unfair – denn ich habe das Video ja nur "zum Spaß" hochgeladen, weil ich anderen eine Freude machen will oder mal ein paar Klicks auf meinem YouTube-Channel möchte. Daran verdient – ebenso wie Sat.1 oder RTL, wenn sie Filme zeigen – YouTube, denen ich die Plattform mit meinem Film attraktiver mache und dafür für mehr Zuschauer und einen besseren Werbe-Verkauf sorge. Also wäre es doch nur fair, wenn auch YouTube dafür haftet, WOMIT sie Geld verdienen und was sie da senden.

... und genau da will diese Richtlinie hin. Ab sofort soll das Filmstudio dann nicht mehr primär MICH verklagen, weil ich es hochgeladen habe, sondern YouTube, weil sie mit fremden Inhalten zu Unrecht Geld verdienen! Also sollen sie die Rechte dafür kaufen – und damit die Urheber gerecht entlohnen. Genau genommen ist (vereinfacht zusammengefasst) davon die Rede, dass YouTube alles in seiner Macht stehende, branchenübliche unternehmen muss, um die Lizenzen zu erwerben ("best practice" oder "best efforts"). Von Upload-Filter steht da also nix.

YouTube sagt aber, wir haben keinen Bock die Lizenzen alle zu kaufen, also machen wir die Plattform dicht (zum BEISPIEL mit Upload-Filtern), damit niemand mehr etwas hochladen kann. Auf gut Deutsch: Wir haben keine Lust, die rechtmäßigen Urheber zu bezahlen, entweder wir machen weiter horrende Gewinne mit fremden Inhalten oder wir lassen es ganz. Klingt wie Erpressung? Ist es auch und eigentlich ziemlich dämlich, denn YouTube verdient so viel Geld, dass es ein Schuss ins Knie wäre, die Plattform dicht zu machen. Sie müssten nur von dem Gewinn etwas abgeben und damit die Rechteinhaber Gerecht entlohnen. Aber auf Gerechtigkeit haben sie keinen Bock. Und tausende Demonstranten (siehe oben) inklusive SPD und inzwischen FDP unterstützen das. Klingt komisch, ist aber so!

Und nicht nur diese Parteien machen sich eigentlich zum Affen – auch die deutschsprachige Wikipedia war am vergangenen Donnerstag für einen Tag offline. Aus Protest. Dabei sind sie gar nicht betroffen, denn es hat einen Grund, warum ich eben nur von YouTube gesprochen habe – Artikel 13 gilt nämlich nur für Plattformen, die fremde Rechte kommerziell nutzen und somit mit fremden Rechten Geld verdienen (und genau das macht Wikipedia eben nicht...) und einen Jahresumsatz über 10
Millionen Euro haben. Damit geht es also nur um die Big Players, die YouTubes (sprich: Google) und Facebooks dieser Welt, die man dazu zwingen will, Urheber gerecht zu bezahlen.
Auf Anfrage gaben die Initiatoren dieser Wikipedia-Abschaltung an, auch wenn sie selbst nicht betroffen sind, wollen sie dafür protestieren, dass das Netz so bleibt wie es ist – also als rechtsfreier Raum für Google und Co. Und um es noch besser einzuordnen: Es haben an dieser Abstimmung, die die Wikipedia deutschlandweit lahmlegte, gerade einmal 215 (!) Menschen teilgenommen – 146 waren für die Abschaltung, 69 dagegen. So einfach ist es also, massiv Stimmung zu machen und Unsinn zu verbreiten.

Ach ja, und noch ein letztes, falls Ihr immer noch nicht überzeugt seid, dass wirklich NIRGENDWO von Upload-Filtern die Rede ist:
Die EU-Richtlinie weiß nämlich durchaus, dass es bei mehreren Millionen Uploads am Tag nicht möglich ist, die alle vorher zu kontrollieren. Also doch Filter, um nicht verklagt zu werden? Nein, eben nicht. In der Richtlinie ist nämlich ausdrücklich vorgesehen, dass YouTube erst dann tätig werden muss, wenn YouTube MITGETEILT wird, dass ein hochgeladener Inhalt gegen geltendes Recht verstößt. Also sogar für Kinderpornographie haften sie erstmal erst dann, wenn ihnen jemand sagt, was da auf ihrer Plattform ist und sie es DANACH nicht sperren.

Viel "bequemer" können sie es fast gar nicht haben, oder? Aber es kostet halt Geld und davon verdient YouTube lieber so viel wie möglich. Auf Kosten der Rechteinhaber und geltender Gesetze. Und Millionen demonstrierten dafür. Inklusive FDP und SPD.

Klingt komisch, ist aber so, auch wenns ein Waldmensch nicht begreift.
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#45

(27.03.2019, 01:17)Martin schrieb:  Vollquote von diesem EU-Troll wäre nicht nötig gewesen. Offenbar ändert sich lt. dessen Aussage ja doch nichts, was die Frage nach sich zieht, weshalb dann so vehement dafür gestritten wurde. Die Meinung im Ausland ist jedenfalls eindeutig. 

Martin

Troll 1 ("Der Trump-Troll") hat gesprochen. Dein Bildchen sagt alles über dein Niveau in der Diskussion. 
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#46

(27.03.2019, 01:20)Josef schrieb:  Was ist eigentlich ein Upload-Filter?
(...)
In der Richtlinie ist nämlich ausdrücklich vorgesehen, dass YouTube erst dann tätig werden muss, wenn YouTube MITGETEILT wird, dass ein hochgeladener Inhalt gegen geltendes Recht verstößt. 

Vergessen wir mal Ihren Whataboutism. 

Und falsch, das war die bisherige Rechtslage, was Sie uns hier verzapfen wollen. Das war bisher so, dass ihnen das erst mitgeteilt werden musste und das war in Ordnung so. Auch wenn mir immer wieder Videos weggekommen sind, schon mit dieser alten Regelung. 

Und jetzt ist es eben genau anders rum. Ab jetzt muss YT dafür sorgen, dass so etwas gar nicht mehr zu sehen ist. Und das geht nur mit Upload-Filtern. Man braucht das nicht in den Text zu schreiben, weil es anders nicht möglich ist. Aber wenn Sie die einfachsten Texte nicht verstehen und nicht nachrechnen können, wie viele Mitarbeiter dazu mindestens nötig wären, wenn man es nicht mit Upload-Filtern macht, dann brauchen wir gar nicht weiterzureden. 

Vermutlich sind Sie CSU-Mitglied, und mit denen lohnt sich eine Diskussion sowieso nicht, weil die absolut merkbefreit sind. Das sieht man ja an Ihrer obigen Beschreibung Ihres Diskussionsverhaltens, die Sie selbst hier freiwillig eingestellt haben. 

Selten habe ich so eine krude Mischung aus purer Ahnungslosigkeit und sturer Arroganz gelesen. 

Kann übrigens schon sein, dass Sie den Artikel ganz oft gelesen haben. Das glaube ich Ihnen sogar. Aber Sie haben ihn halt leider nicht verstanden.
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#47

(27.03.2019, 01:34)PuK schrieb:  Vergessen wir mal Ihren Whataboutism. 

Und falsch, das war die bisherige Rechtslage, was Sie uns hier verzapfen wollen. Das war bisher so, dass ihnen das erst mitgeteilt werden musste und das war in Ordnung so. Auch wenn mir immer wieder Videos weggekommen sind, schon mit dieser alten Regelung. 

Und jetzt ist es eben genau anders rum. Ab jetzt muss YT dafür sorgen, dass so etwas gar nicht mehr zu sehen ist. Und das geht nur mit Upload-Filtern. Man braucht das nicht in den Text zu schreiben, weil es anders nicht möglich ist. Aber wenn Sie die einfachsten Texte nicht verstehen und nicht nachrechnen können, wie viele Mitarbeiter dazu mindestens nötig wären, wenn man es nicht mit Upload-Filtern macht, dann brauchen wir gar nicht weiterzureden. 

Vermutlich sind Sie CSU-Mitglied, und mit denen lohnt sich eine Diskussion sowieso nicht, weil die absolut merkbefreit sind. Das sieht man ja an Ihrer obigen Beschreibung Ihres Diskussionsverhaltens, die Sie selbst hier freiwillig eingestellt haben. 

Selten habe ich so eine krude Mischung aus purer Ahnungslosigkeit und sturer Arroganz gelesen. 

Kann übrigens schon sein, dass Sie den Artikel ganz oft gelesen haben. Das glaube ich Ihnen sogar. Aber Sie haben ihn halt leider nicht verstanden.

Troll 3 ("Der Besserwisser Troll") hat gesprochen.
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#48

(27.03.2019, 01:20)Josef schrieb:  Ach ja, und noch ein letztes, falls Ihr immer noch nicht überzeugt seid, dass wirklich NIRGENDWO von Upload-Filtern die Rede ist:
Die EU-Richtlinie weiß nämlich durchaus, dass es bei mehreren Millionen Uploads am Tag nicht möglich ist, die alle vorher zu kontrollieren. Also doch Filter, um nicht verklagt zu werden? Nein, eben nicht. In der Richtlinie ist nämlich ausdrücklich vorgesehen, dass YouTube erst dann tätig werden muss, wenn YouTube MITGETEILT wird, dass ein hochgeladener Inhalt gegen geltendes Recht verstößt. Also sogar für Kinderpornographie haften sie erstmal erst dann, wenn ihnen jemand sagt, was da auf ihrer Plattform ist und sie es DANACH nicht sperren.

Nachdem selbst die renommierteste deutsche Computerzeitschrift von Online-Filtern spricht, gehe ich davon aus, dass Sie nichts verstanden haben. Macht aber nix, dafür gibts ja die Experten.  Thumbup

Zitat:Viele Online-Plattformen mit nutzergenerierten Inhalten werden künftig nicht darum herumkommen, Upload-Filter einzusetzen und damit geschützte Werke schon vor dem Erscheinen auf ihren Seiten unzugänglich zu machen. Das EU-Parlament hat dazu am Dienstag nach einer hitzigen Debatte und heftigen Lobby-Schlacht die seit Langem umkämpfte Urheberrechtsreform verabschiedet.

Quelle: https://www.heise.de/newsticker/meldung/...50043.html 

Martin
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#49

(26.03.2019, 23:59)Josef schrieb:  Die Urheberrechtsreform ist durch! ENDLICH! Danke an die Abgeordneten und Danke an alle, die sich dafür eingesetzt haben, viele von Euch noch viel, viel mehr als ich!

Die Diskussionen waren zeitraubend, kräftezehrend, oft zermürbend und sehr oft frustrierend.

Aber die Diskussionen - gerade auf meiner Facebook-Seite - haben mir auch und vor allem gezeigt, wo wir in Deutschland in Diskussionen angekommen sind - beim puren Trumpismus:

1. Jemand stellt eine Behauptung auf ("Wir müssen gegen Upload Filter sein")

2. Meinereiner erklärt, dass die Diskussion in dieser Form sinnlos ist, da die Richtlinie gar nichts von Upload-Filtern sagt und warum die Richtlinie sinnvoll und für die aller-aller-meisten ein Vorteil ist.

3. Troll 1 ("Der Trump-Troll") kommt aus dem Busch: "Du hast ja gar keine Ahnung und ich erkläre Dir jetzt, warum wir gegen Upload-Filter sein müssen" - Doofe Situation, muss ich also wieder erklären, dass es doch gar keine Upload-Filter gibt.

4. Troll 2 ("Der Beleidigungs-Troll") kommt aus dem Busch: "Leider ist das meiste falsch, was Josef schreibt" - und verschwindet wieder in dem Busch, aus dem er gekrochen ist. Doofe Situation, denn ich kann darauf gar nicht antworten. Ich weiß ja gar nicht, WAS falsch ist.

5. Troll 3 ("Der Besserwisser Troll") kommt aus dem Busch und erklärt in epischer Breite, wieso Upload-Filter das Ende der Menschheit darstellen, wir ja sowieso gegen einen großen US-Konzern keine Chance haben und alle sterben werden und dann doch wenigstens bis dahin alles kostenlos haben sollten und die Urheber "Ach, die verdienen ja eh genug".

6. Troll 4 ("Der FDP-Abgeordneten Troll") kommt aus dem Busch und schreibt mir in AfD-verdächtigem Deutsch "Man(n), ich will meine Memes und meine Videoclips" - ich stelle mir ein trotziges Kind vor, das mit dem Fuß aufstampft und sagt "Mir ist doch egal, ob die Urheber was verdienen, ich will alles für mich und umsonst". Passt für mich bisher nicht ins Bild eines FDP-Abgeordneten, aber wieder etwas dazu gelernt.

7. Troll 5 ("Der Spam-Troll") kommt aus dem Busch und beginnt damit, den Diskussions-Faden nicht stringent weiter zu führen, also so richtig klassisch mit Argument, Gegenargument ... - sondern unter möglichst viele Kommentare auf meinen Post die Antwort "Josef liegt falsch" zu schreiben - Doofe Situation, nicht nur, dass ich immer noch nicht weiß, WAS er auszusetzen hat, ich müsste auch an 97 Stellen gleichzeitig gegenargumentieren.

8. Troll 6 ("Der kurzangebundene, allwissende Link-Spammer") kommt aus dem Busch und postet einen Link, der das Thema streift, aber aus einer Quelle der Kategorie "EpochTimes" stammt. Oder sogar aus dem "Spiegel" in Form der Kolumne von Sascha Lobo. Die natürlich trefflichst angriffig ist und über die man - doofe Situation - herrlichst streiten könnte. Will der Troll aber ja nicht, er ist ja nach Posten seiner Link-Weisheit direkt wieder im Busch verschwunden...

Ich habe es dennoch versucht. Versucht, mit den Trolls zu diskutieren. Konkrete Nachfragen gestellt
... wann immer es hieß "Aber die Upload-Filter..." – "Wo steht was von Upload-Filtern?"
... oder wenn es hieß "Dann muss YouTube schließen, wenn die 100.000 Leute zur Kontrolle einstellen müssen..." – "Wo steht etwas davon, dass YouTube kontrollieren muss?". Konkrete Rückfragen. Antworten kamen immer. Sehr lange Antworten. Aber nie zu meiner Frage. Sondern weitere Aspekte, die zumeist genau so haltlos und am Thema vorbei waren.

Summa Summarum zeigte sich ein immer klareres Bild.
- Man stelle eine Behauptung auf
- Man wiederhole diese Behauptung (damit sie wahrer wird)
- Wenn Gegenargumente kommen, wiederhole man die Behauptung noch einmal (damit sie NOCH wahrer wird)
- Wenn weitere Gegenargumente kommen, stelle man neue Behauptungen auf
- Wenn auf Behauptung 1 und/oder 2 Gegenargumente kommen, wiederhole man diese und/oder stelle Behauptung 3, 4, 5 oder 6 in den Raum... (unendlich zu vervollständigen)
- Nun hat man die freie Auswahl, ob man eine der bereits aufgestellten Behauptungen wieder-wieder-wiederholt oder schreibt "Zu Behauptung 37 antworten Sie nicht?! – da sind Sie wohl mit Ihrem Latein am Ende. Da bricht Ihre ganze Argumentationskette in sich zusammen" (=> Vermeintlicher Endsieg des Trolls)
- oder man geht direkt auf die persönliche Ebene über und/oder beleidigt sein Gegenüber, um es entweder einzuschüchtern und/oder zu diskreditieren und allen anderen Lesern zu zeigen, welchem Schwachkopf sie hier folgen...

Daher:
DANKE an alle, die mir trotzdem folgen, die tapfer geblieben sind, sich meine Argumentation angehört haben, sie sogar verstanden und/oder zu ihrer eigenen gemacht haben ... – und/oder selbst ein ganz klein bisschen dazu beigetragen haben, dass auch andere verstanden haben, warum diese Urheberrechtsreform am Ende sinnvoll, gut und "alternativlos" ist!

Devil Sie haben den Merkel-Troll vergessen, der am Ende seines Beitrags immer (ceterum censeo...)  noch auf Merkel und ihre verfehlte Flüchtlingspolitik zu sprechen kommt. Ich kennen Ihre fb-Seite natürlich nicht, aber mir begegnet der Merkel-Troll fast in jeder Kommentarseite, natürlich auch hier im Forum.
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#50

(27.03.2019, 00:54)Sophie schrieb:  Den Vergleich finde ich gar nicht übel. Genau so ist es. Jede handwerklich ausgeübte Tätigkeit und da gehört alles dazu, wozu eine Person anwesend sein muss, um die Leistung zu erbringen, ist komplett im Nachteil zu 'Schöpfungen', die einmal erbracht werden und die dann durch Nachfrage Millionen einbringen. Aber die Leute wollen ja alles 'umsonst'. Nicht etwa kriegen die Urheber ihren Rachen nicht voll.

Es wurde ja auch geklagt, dass die Musiker nichts mehr verdienen könnten. Jetzt müssen sie auf Tour gehen. Da ist noch genug zu holen. Ist halt anstrengender als nur eine Platte zu produzieren und sich daran eine goldene Nase zu verdienen. Stimmt, manche verdienen auch nichts oder schlecht. Aber das liegt dann vllt. einfach auch an mangelnder Nachfrage generell.

Wenn sich der Sänger von Element of Crime, Sven Regener, so fürchterlich darüber echauffiert, dass er um sein Honorar geprellt wird, kriege ich sooo nen Hals.

99% der Kulturschaffenden können kaum oder gar nicht von ihrer Tätigkeit leben. Nur weil sich 0,1% dumm und dämlich verdienen, sollte man die Interessen der großen Mehrheit nicht einfach  ignorieren. Das wird nämlich langfristig dazu führen, dass deren Leistungen gar nicht mehr erbracht werden.
Die gestrige Entscheidung des EU-Parlaments ist nach der Datenschutz-Grundverordnung ein weiterer gewaltiger Schritt nach vorne, um die Macht der internationalen Internetkonzerne zumindest einzuschränken.
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