(25.05.2017, 10:56)Klartexter schrieb: Der Eindruck täuscht, Serge. Der Fahrer hat ein Display, in welchem ihm angezeigt wird, wie weit er sich im Fahrplan befindet. Der Wert kann 0 sein, dann ist er im Fahrplan, der Wert kann + 1 (oder eine andere Zahl) sein, dann wartet er an der Haltestelle, bis er wieder im Takt ist. Meist zeigt der Wert aber eine Minuszeit, dann wird der Fahrer nach dem Halt die Türen auch wieder blockieren, nachdem sie geschlossen sind. Zeigt das Display an, dass alle Türen geschlossen sind, dann fährt die Bahn ab. Bei einer Länge von 42 Metern hat der Fahrer auch nur eingeschränkt eine Sicht, ob da noch jemand mit will. Zudem sollte man auch noch wissen, dass zwischen nochmaliger Türöffnung und Türschliessung 30 Sekunden vergehen, da die Sicherheitstechnik so programmiert ist. Wenn dann die Bahn auch noch an einer Ampel auf Fahrtfreigabe warten muss, dann hat der Fahrer ruck-zuck 1,5 Minuten Verspätung nur an einer einzigen Haltestelle. Sollte dann nochmal jemand mitwollen, dann geht das Spiel von vorne los. Man kann sich ausrechnen, wo die Pünktlichkeit auf der gesamten Linie bleibt, wenn man auf jeden Nachzügler warten würde.
Wenn ein Fahrzeug abgefertigt ist, dann hat man keine Zustiegsmöglichkeit mehr. Das ist bei der Bahn so, das ist auch bei der Straßenbahn so. Denn die Fahrgäste erwarten zu recht ja eine Pünktlichkeit, denn wenn wegen eines Nachzüglers dann ein Anschluss verpasst wird, dann ist der Ärger auch groß.
So, und ich mache mich jetzt auf den Weg, von halb elf an bin ich mit der Museumstram unterwegs, die wurde für einen Vatertagsausflug gebucht. Ich bin da dann für die Sicherheit im hinteren Fahrpult verantwortlich. Allen hier einen schönen Feiertag.
Widerspruch, Klartexter, der Eindruck täuscht nicht immer. Es gibt Fahrer, die lassen sich einfach auf eine kundenfreundlichere Haltung ein. Die Tram steht, die Türen sind alle geschlossen, er könnte fahren und er sieht, wie noch ein Kunde heranhechelt. Er wartet, öffnet, ein :thumbup1: in Richtung Fahrer, der streckt die Hand hoch und fährt los.
So geht's nämlich auch. Muss und kann auch nicht immer sein, aber oft genug ginge es und manchmal geht es ja auch.
Denn auch Strabafahrer sind Menschen und nicht unfehlbar ...