(04.04.2017, 19:56)Serge schrieb: Warum Unsinn? Wenn die Konkurrenz punktet, muss man nicht zusehen und sich verwundert die Augen reiben.
Das zwingt mich nun zu einem längeren Statement, sorry für die Querleser.
Das macht doch keiner, weder die Verantwortlichen noch Fans, die ich kenne.
Diese Saison sind eine Menge Fehler gemacht worden, jedoch nicht mehr als bei anderen, deutlich potenteren Vereinen, auch. Unser Problem ist, dass diese Vereine Fehler schneller korrigieren können. Schau dir die Schnitzer von Wolfsburg, Leverkusen, anfangs Schalke!, Hamburg und Bremen an.
Clubs wie Freiburg und Mainz, in deren Schlagwasser Augsburg sich mittelfristig einreihen sollte, sind gezwungen insbesondere in der Personalpolitik, fast fehlerfrei zu arbeiten.
Offensichtliche Fehler
a) Die Schuster-Geschichte hätte vermieden werden können (außer Dirk trank wirklich zu Viele über den Durst).
Vielleicht hat dem "kleinen" Baum schon zuviel zugetraut.
b) Der Sturm und die Außen hätte verbessert werden müssen. Teigl und Schmid bringen den FCA nicht weiter
c) offenbar fühlte man sich angesichts des anfänglichen Komfortpolsters etwas zu sicher und ließ typische FCA-Stärken wie Kratzen und Beißen bis zur 92. Minute brach liegen.
d) Verletzte zählen nicht als Ausrede, haben andere auch, nur sind bei denen die Backups annähernd gleichwertig - nicht bei Augsburg
Fußball ist jedoch immer noch Sport und scheinbar ist das notwendig bei einigen hier zu erwähnen. Scheitern gehört im halbwegs fairen Wettbewerb systembedingt dazu. Das sollte man bei allen "Einlassungen" und "Bedenken" berücksichtigen.
Außerdem ist die Sportart Fußball extrem zufallsabhängig, wie man weiß:
http://www.zeit.de/sport/2010-12/zufall-...kal-bayern
http://fussballwirtschaft.de/zufall-im-profifussball
Fußball ist keine rein analysierbare Sportart, auch wenn Beteiligte sich gerne dieses "seröse" Gewändchen in diversen Fernsehsendern und Interviews anziehen. Sicher ist es auch unrealistisch Sportlern ein "Zeugnis" auszustellen, die Fehler dick und rot anzustreichen und beim nächsten Versagen um die Ohren zu hauen nach dem Motto: "Ich hab's dir doch gesagt!"
Bei Mannschaften, deren Kader stärker besetzt ist, schlägt das Pendel eben letztendlich bei einer genügend hohen Anzahl Spielen (Wiederholungen der Würfelwürfe in der Stochastik) zu Gunsten des Vereines aus.
Mit anderen Worten: Bei Vereinen wie dem FCA muss, sollte man nicht gegen des Anstieg spielen, einfach alles passen.
Dieser Spirale kann man nur entgehen, indem man mal wirklich Geld für Inverstitionen in den Kader und zwar in die Qualität, nicht in die Quantität, in die Hand nimmt.
Also, seid nicht so "streng" mit dem kleinen FC Augsburg. Es ist eh schon erstaunlich als Neuling sich so lange ununterbrochen in Liga 1 zu halten. Endlos wäre an dieser Stelle die Liste der sog. "Fahrstuhlvereine", die immer mal wieder absteigen. Seinsch mittelfristige Vison war, sich in dieser Reihe zu etablieren, also in dieser Hinsicht mit Clubs wie Duisburg, Bochum, Freiburg, Mainz oder sogar den FC Köln in einem Atemzug genannt zu werden.
Ich weiß noch wie heute, als ich vor ziemlich genau zehn Jahren mit meinem Spezls in die Rosenau ging als gegen den "großen" MSV Diusburg ging. Allein deren Fanpräsenz im Wittelsbacher Park beeindruckte mich.
Fahrstuhlmannschaft ist jedoch nicht nur abwertend gemeint, sondern beinhaltet auch die Fähigkeit relativ rasch wieder hochzukommen. Eine Eigenschaft, die Vereine wie die besagten Duisburg, Bochum, Nürnberg z.B. längst verloren haben. Freiburg, Köln und Mainz sind über den Status des Fahrstuhlvereins hinaus, dennoch kann es sie in den nächsten Jahren, genauso wie Gladbach mal "erwischen", wenn es mies läuft. Hannover und Braunschweig sind wohl auch in den Rang einer Fahrstuhlmannschaft geklettert. Für den VfB war der Abstieg eher ein einmaliger Ausrutscher
Wieviele große Vereine sind schon in der Versenkung verschwunden?
Augsburg ist noch kein betoniert-etablierter Bundesligist, wie denn auch?
Augsburg ist eine bessere Fahrstuhlmannschaft, und das ist absolut positiv gemeint!! (siehe Vergleiche oben).
Erfolg lässt sich nicht roboterartig planen, auch wenn man noch so engagiert arbeitet. Das stell ich dem FCA nicht in Abrede.
Misserfolge liegen neben dem Zufallsfaktoren schlichtweg auch an Unvermögen und davon hat der FCa eben noch genügend. Will man ihm das zum Vorwurf machen oder ist das eine immer dagewesene, typische und auch liebenswerte Eigenschaft.
Man kann über den alten Sportsmod denken und sagen was man will. In einem hatte er jedoch immer recht:
Wir sind Augschburger! Ebenso wie die gesamt Stadt oberflächlich betrachtet unzulänglich ist, ist dies auch der FC Augsburg. Ich will aus ihm keinen kleinen FC Bayern machen und mag seine Schwächen. Deshalb geh ich hauptsächlich ins Stadion.