(19.03.2023, 10:44)harvest schrieb: Das ist von der Ampel nicht gewollt.
Da stören sowohl die Linken, mit denen man auf keinen Fall koalieren will und DARF (Haltung zum Ukrainekrieg und Vergangenheit), als auch die CSU, die der CDU jeweils einige Sitze mehr sichert, aufgrund der gewonnen Direktmandate.
Offensichtlich will man zurück zum FÜNF-Parteien-System mit AFD, Christdemokraten, SPD, GRÜNEN und FDP, wobei die AfD eh nicht zählt. Noch nicht.
Also vier Parteien, die die Macht unter sich ausmachen und bei denen sich Grüne und SPD in naher und mittlerer Zukunft eine Mehrheit ausrechnen gegenüber CDU/CSU und FDP. Zumindest solange die Klimakrisenhysterie noch funktioniert. Und notfalls ist die FDP auch noch da.
Irgendwann würden dann natürlich Minderheitsregierungen drohen (siehe AfD "noch nicht") . Jetzt schon haben Grüne/SPD und FDP bei den aktuellen Umfragen keine Mehrheit im Parlament mehr gegenüber CDU/CSU, Linken und AfD.
Wäre die ungeliebte LINKE weg, wäre es schon viel leichter. Und viel viel viel leichter würde es, wenn man auch noch die AfD verbieten könnte.
Dann stünde einem nach außen hin völlig demokratischen Durchregieren von Rot-Grün nichts mehr im Wege.
Obwohl dann 20 bis 25% der Stimmen einfach unter den Tisch fielen!!!
Bisher habe ich Dich eigentlich für einen denkenden Menschen gehalten, aber nun habe ich ernsthafte Zweifel. Denn bei der beschlossenen Reform müssen
alle Parteien Federn lassen. Mir persönlich wäre es sowieso lieber, wenn man die Mandate nur nach Stimmenanteil vergeben würde. Denn die sogenannten Direktmandate resultieren ja nicht daraus, dass einer von zwei Kandidaten die Stimmenmehrheit hat, sondern wie man ja am Beispiel des Wahlkreises Augsburg sieht, dass hier 16 Personen um das Direktmandat geworben haben. Im Augsburger Fall heißt das, dass Herr Ullrich, den ich durchaus schätze, von 72% der Wähler eben nicht gewollt war, aber er hatte eben unter den 16 Bewerbern die meisten Stimmen bekommen. Von daher finde ich die Direktmandate verzerrend, denn sie täuschen etwas vor, was mit den tatsächlichen Ergebnissen nicht korrespondiert. Die Verteilung der Sitze hingegend auf Grund des Stimmanteils wird dem Wählerwunsch eher gerecht.
Von daher ist es auch legitim, dass nur Parteien in den Bundestag kommen, welche die 5%-Hürde nehmen. Für die CSU gäbe es ein ganz einfaches Mittel, diese Hürde zum umgehen. Sie löst sich als eigenständige Partei auf und wird ein Landesverband der CDU. Aber da ginge dann auch die bisherige Praxis den Bach runter, einerseits Teil der Regierung zu sein und andererseits dann genau diese Regierung zu kritisieren. Fakt ist aber doch seit Gründung der Bundesrepublik, dass die CSU stets eine Fraktionsgemeinschaft mit der CDU gebildet hat und noch
nie eigenständig zum Beispiel in die Opposition oder Koalition mit einer anderen Partei auf Bundesebene gegangen ist! SPD, FDP und Grüne haben aber schon mit wechselnden Koalitionspartnern regiert, 2017 wäre ja fast die Jamaika-Koalition gekommen, welche die FDP dann aber platzen ließ. So gesehen ist die CSU nur formell eine eigenständige Partei, tatsächlich aber im Prinzip Teil der CDU.