09.02.2023, 22:04
(09.02.2023, 17:50)harvest schrieb: Ich glaube, manche der in hohe Ämter "geratenen" Politiker und Politikerinnen (so muss man es wohl nennen) unterschätzen mit ihren Forderungen nach Kampfjets und weitreichenden "Systemen" gewaltig die Gefahr einer brandgefährlichen Eskalation im russisch-ukrainischen Krieg.
Ich wusste bis vor einem Jahr nicht, dass zur werteorientierten feministischen Außenpolitik auch unverblümter Bellizismus gehört. Obwohl, man konnte so was schon ahnen ... das weibliche Geschlecht ist da wohl nicht anders als das männliche, zumal wenn es in entsprechenden Machtpositionen ist.
Siehe die EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola, die heute Kampfjets und "weitreichende Systeme" für die Ukraine für Selenski fordert. Unsere postpazifistische Annalena gehört auch zu dieser Sorte, selbst wenn sie nach ihrem vielsagenden Freud'schen Versprecher vorerst von BK Scholz an die kurze Leine genommen wurde.
Es sind meist die, die aus der (späten) X und Y Generation stammen. Also etwa 1977 bis 1990. Den meisten von Ihnen ist das sorgenfreie und genussvolle Leben in den Schoß gefallen.
"Krieg" oder gar Welt- bzw. Atomkrieg ist für sie zu abstrakt. Die Gefahr, die da droht, kennen sie allenfalls aus Filmen.
Zudem sollte man den mittlerweile arg überdrehten und trotzdem von höchsten Stellen hoffierten Selenski keine übergroßen Hoffnungen machen.
Denn diesen Krieg können weder er noch Putin gewinnen.
Und den Europäern sollte immer klar sein, dass dies nicht IHR Krieg ist. Auch wenn die Amis dies aus ureigenstem Interesse ganz anders sehen.
PS: Peinlich, das EU-Parlament feiert Selenski mit stehenden Ovationen und Bravo-Rufen wie einen Popstar.
Hat man denn auch in einer Schweigeminute aller Toten dieses Krieges gedacht?
Hat keiner der EU-Abgeordneten sich bemüht, Selenski darauf hinzuweisen, dass diplomatische Verhandlungen mit dem Ziel einer Beendigung dieses Krieges sinnvoller und humaner wären als das weitere sinnlose "Verheizen" von Menschen in diesem Krieg, eigenen als auch gegnerischen?
Diese Kriegsgeilheit können sich nur die leisten, die nicht direkt oder indirekt unter den Folgen dieses Krieges leiden. Vor'm TV-Gerät oder auf dem Handy mag ja das alles wahnsinnig thrilling sein ...
Na ja, da wollen wir mal ein paar Gegenargumente einstreuen:
- Falls Putin so durchgeknallt ist, dass er einen Atomkrieg beginnen könnte, dann scheidet er folgerichtig auch als Verhandlungspartner für jedwedes Thema aus, weil er zweifelsohne geisteskrank wäre und seine Zusagen somit nicht das Papier wert wären, auf dem sie verfasst würden. Seine Minimalforderung ist ja nichts anderes als die bedingungslose Kapitulation der Ukraine. Und dann lautet die Frage, was will er als nächstes und was wollen wir ihm als nächstes geben, um erneut einen Atomkrieg zu verhindern?
- Den derzeitigen Zustand mit stetigen Waffenlieferungen seitens des Westens kann Putin nicht unbegrenzt durchhalten. Er blutet finanziell aus, immer mehr Oligarchen wenden sich von ihm ab. Der Westen hat ein 20faches des BIP von Russland, der Rest ist simple Mathematik.
- Für die Toten gibt und gab es Schweigeminuten. Bei dieser Gelegenheit sei auch darauf hingewiesen, dass diese Toten nur dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Putins, dem Wüten seiner Sondereinheiten und Schergen geschuldet sind.
- Wir sind jetzt in der Situation wie andere Völker ab 1939. Die Geschichte hat gezeigt, dass man größenwahnsinnigen Diktatoren, die sich Europa einverleiben wollen, nicht klein beigeben darf.
Martin