(09.11.2022, 15:16)Martin schrieb: Stimmt. Der Überfall auf die Krim, der aus rein militärstrategischen Überlegungen geschah (perfekte Operationsbasis für die Schwarzmeerflotte), hat ahnen lassen, dass Putin ein Kriegstreiber mit dem Gedankengut aus den 1930er Jahren ist. Seine brutalen Morde an Gegnern und Systemkritikern haben ebenfalls ein historisches Vorbild aus dieser Zeit...
Ihre Argumentation erinnert fatal an Vergewaltigungsprozesse, bei denen versucht wird, der Frau eine Mitschuld zu geben, weil sie einen Minirock trug.
Martin
Lassen Sie mal die Vergewaltigung weg, das liegt eher auf schlüpfrigem Terrain.
Sie dürfen auch nicht erst mit 2014 beginnen. Ich weiß, man tut es gerne, auch Politiker und Journalisten. Als ob sie diesbezüglich eine völlige Amnesie hätten.
Denn vorher wurden nach und nach fast alle westlich gelegenen ehemaligen Sowjetrepubliken in die NATO und in die EU aufgenommen, weil sie darum baten - oder wurden sie auch gelockt?*
Die westlichen Politiker, Grußindustriellen und Wirtschaftsmagnaten waren richtig geil darauf. Unendliche Gewinne winkten, durch Auslagerung von Produktion in diese neuen "billigen" Länder, geschäftliche Niederlassungen mit billigen Steuern und billigen Arbeitslohn usw.
Diesem Drängen uneingeschränkt nachzugeben, war falsch, davor haben damals schon viele westliche und östliche Politiker, Historiker usw. gewarnt.
Und warum? Weil Russland das als einen unfreundlichen, ja feindlichen Akt empfand, bis an seine Grenzen vorzurücken. Auch wenn damals relative Entspannung herrschte.
Ich für meine Person kann das nachvollziehen. Ein eher neutraler Status mit wirtschaftlichen und politischen Anbindungen an die EU hätte völlig gereicht.
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*Darum bitten tut die Ukraine nicht, sie fordert Aufnahme in die EU und in die NATO.
Aber auch das wurde wohl gelesen oder auch nicht - und in die Tonne getreten.