(20.12.2016, 14:32)Martin schrieb: Ich frage mich inzwischen ernsthaft, was noch passieren müsste, damit dieses reflexartige und unsinnige "das hat nichts mit dem Islam zu tun" endlich verstummen würde.
Als ob tagtäglich irgendwelche Zeugen Jehovas, Buddhisten, Juden oder Mormonen Attentate, Selbstmordattentate und Morde im Namen ihrer Religion begehen würden.
Reicht das "Qualitätssiegel" Religion aus, um jede noch so üble und mörderische Ideologie als schützenswerte Einrichtung zu begreifen?
Martin
Die Einfachheit Ihrer Gedankengänge ist erschütternd. Weder die verehrte Sophie noch ich haben behauptet, der Terrorismus hätte nichts mit dem Islam zu tun, Sie hingegen behaupten, es hätte ALLES NUR mit dem Islam zu tun.
In den islamischen Ländern herrschen Zustände, unter denen auch Sie wohl zur Waffe greifen würden.
Die eigenen Regierungen lassen sich von externen Mächten korrumpieren und die diktatorischen Regime verweigern großen Teilen ihrer Bevölkerungen jede Teilhabe an den Erträgen.
Dass das irgendwann Widerstand hervorrufen könnte, damit hätte man rechnen müssen.
Die Religion bildet in diesen Ländern der Bevölkerung die mitunter einzige Möglichkeit zur Absprache und Organisation von Widerstand.
Wenn Sie zum x-ten Mal auf die Straße gegangen sind, um für Schulen oder Krankenhäuser zu demonstrieren, und vom fremdbeherrschten Regime zusammengeschossen wurden, gehen Sie auch dahin, wo man Ihre Sprache spricht, und nutzen die von der Religion gebotene Gemeinsamkeit.
Dass sich Prediger diesen Mechanismus zur Hetze zunutze machen, kann man der Religion nur sekundär ankreiden.
Ich kann die Ambition der Leute, den Konflikt für beide Seiten spürbar zu machen, durchaus verstehen.
Vielleicht sollten wir aufhören, Diktaturen dort erst zu unterstützen, um sie später durch Finanzierung und Ausrüstung von "Aufständischen" wegzuputschen, wenn die ein nationales Bewußtsein bilden. Dieses JOJO-Spiel hat jede gesellschaftliche Entwicklung innerhalb dieser Länder unmöglich gemacht.