(18.12.2016, 15:29)Athineos schrieb: Beides stimmt nicht!
Die deutsche Schule in Istambul hat zwei Schultypen unter einem Dach, einmal das Özel Alman Lisesi, 6 Parallelklassen für türkische Schüler/innen, zum deutschen Abi führend,
und die Privatschule der deutschen Botschaft Ankara, Zweigstelle Istambul, bestehend aus Sekundarstufe I und II für deutsche Schüler/innen, hinführend zum deutschen Abi.
Knapp die Hälfte der Lehrer sind deutsche Staatsbürger.
Der Schulleiter ist deutscher Staatsbürger, die stellvertretende Leiterin türkische Staatsbürgerin.
Hallo Athineos,
bist Du Dir da sicher mit dieser Antwort?
Die Istanbul Lisesi ist ein türkisches Elitegymnasium, bei dem der Träger der türkische Staat ist. Der Standort der Schule ist in Fatih.
Die Özel Alman Lisesi, Deutsche Schule Istanbul, ist eine Privatschule der Deutschen Botschaft. Der Standort der Schule ist Beyoglu.
Gehen in der Istanbul Lisesi nur türkische Kinder zur Schule, ist es auf der Deutschen Schule Istanbul recht gemischt.
Ist die Istanbul Lisesi für die Schüler kostenlos, zahlt man auf der Deutschen Schule Istanbul jeden Monat locker 1000,- .
LG - geldim :)
Ich möchte aber noch die Stellungnahme der Schulleitung zum angeblichen Verbot der Weihnachtsfeier an der Istanbul Lisesi posten:
"Die Nachrichten in der deutschen Presse über ein vermeintliches Weihnachtsverbot für deutsche Lehrer am Istanbuler Jungengymnasium entsprechen nicht der Wahrheit und sind Ausfluss von Bestrebungen, der Öffentlichkeit ein verzerrtes Meinungsbild zu vermitteln und mehr als 100 Jahre türkisch - deutsche Beziehungen und ein halbes Jahrhundert fruchtbare Kooperation im Bereich der Bildung zu überschatten.
In den vergangenen Wochen haben uns vermehrt Informationen darüber erreicht, dass einige deutsche Lehrer –ohne dass dies Tei
l des Curriculums ist – Texte über Weihnachten und das Christentum im Unterricht behandeln. Uns kam zudem zu Ohren, dass die diesbezüglichen Fragen der Schüler von den Lehrern nicht hinreichend beantwortet wurden und Gerüchte aufkamen. Ohne viel Zeit zu verlieren hat die Schulverwaltung die Deutsche Abteilung der Schule um Informationen und eine sensible Behandlung des Themas gebeten, damit keine weiteren Spekulationen aufkommen und die Bildungspartnerschaft zwischen den beiden Ländern nicht gefährdet wird.
Das Weihnachtskonzert des deutschen Generalkonsulats in Istanbul wurde vom ehemaligen Leiter der Deutschen Abteilung Michael Schopp, selbst studierter Theologe, ins Leben gerufen. Seit 7-8 Jahren singt dort ein Chor aus Schülern des Deutschen Gymnasiums, des Österreichischen Gymnasiums und des Istanbuler Jugendgymnasiums.
Der amtierende Leiter der Deutschen Abteilung hat bei unserem Verwaltungstreffen deutlich
gemacht, dass er ein solches religiöses Konzert
nicht unterstützt und eine laizistische Bildung
befürwortet. Es wurde darauf hingewiesen, dass jeder Schüler mit Erlaubnis seiner Eltern an dem Konzert teilnehmen darf und das Konzert unter Berücksichtigung der Urlaubs und Zeitenregelungen des Bildungsministeriums stattfinden kann. Jedoch wurde das Konzert seitens der deutschen Lehrer aus uns unverständlichen Gründen abgesagt.
Ein Verbot seitens der Schule gab es nicht, allein deshalb schon nicht, weil das Konzert außerhalb der Schule und am Abend stattfinden sollte.
Unsere Nation hat eine 1000 Jahre zurückreichende Geschichte. Ihr Respekt vor anderen Religionen und Meinungen sind sowohl in Europa als auch in der übrigen Welt bekannt. Das Edikt des Eroberers Istanbuls, in dem den Christen Istanbuls Gewissens und Religionsfreiheit zugesichert wurde, hat
seinen verdienten Platz in der Geschichte eingenommen.
Religionsfreiheit ist ein Recht aller in der Schule, ob deutscher oder türkischer Lehrer, Schüler oder sonstiger Angesteller. Von einer Einschränkung ist und kann nicht die Rede sein.
Unsere Schule, die schon wenige Stunden nach dem Gespräch mit dem Leiter der Deutschen Abteilung von der deutschen Presse kontaktiert wurde, verfolgt die Entwicklungen mit großer Aufmerksamkeit. Es muss aber schon hinterfragt werden, wem diese Provokationen nützen. Dass sie den türkisch-deutschen Beziehungen nicht dienen, ist gewiss."