20.11.2019, 10:22
(20.11.2019, 09:23)Sophie schrieb: Die Diskussionen führten wir ja schon öfter. Meines Wissens willst Du prinzipiell überhaupt nichts für Informationen zahlen, die man ja ohnedies umsonst (ohne Kohle dafür hinzulegen) im Netz bekommen kann. Oder irre ich?
Dass Druckausgaben aus der Zeit gefallen wären, bestätigt sich nicht. Hat man ja auch mal von Büchern behauptet. Stimmt aber nicht. Es wird immer Anhänger von Papier geben. Ich beispielsweise hatte wegen einer unzuverlässigen Zustellerin das Druckabo gekündigt, zwei Jahre lang E-Paper gelesen und bin dann, nachdem ich über ein kostenloses Probe-Abo ausprobiert habe, ob es inzwischen besser klappt, wieder zum Druckabo zurückgekehrt. Auch wenn ich sehr viel Nachrichten und Artikel online lese, so ist es trotzdem was ganz anderes und viel angenehmer morgens die Zeitung am Tisch liegen zu haben. Aber das kann jeder nach seinem Gusto machen. Gedruckte Zeitungen wird es immer geben, in größeren Umfang als es heute noch Kutschen gibt.
Das was Du in Spiel bringst mit einer Flatrate für die Nutzung von Onlinauftritten von Zeitungen und Zeitschriften hatte ich schon vor Jahren in der Diskussion mit Herrn Marks angeregt. Meine Idee war damals eben auch, ähnlich wie bei den Lesezirkeln, virtuelle Mappen zusammen stellen zu lassen. Hat man ein Abo einer Zeitung kann man je nach Bedarf, monatlich 50, 100, 200 Artikel anderer Medien dazubuchen, die man dann kostenlos lesen kann. Das hätte m.E. funktioniert, aber dazu waren sie natürlich zu blöd oder zu raffgierig. Ich hätte so ein Angebot angenommen- wäre natürlich drauf angekommen, was sie dafür wollen. Aber wenn ich jetzt bei irgendeiner Zeitung 1,30 € für das Lesen eines Artikels oder x Euro für einen Tagespass löhnen soll, klicke ich sofort weg. Was ich allenfalls noch hinnehme ist, wenn man mir anbietet, für das Freischalten des Artikels eine Werbung anzusehen und noch besser finde ich, wenn ich mir diese aussuchen kann. Eine Werbung von 30 Sekunden für das Lesen eines Artikels, der mich interessiert, das finde ich akzeptabel.
Pass mal auf, liebe kleine Sophie.
Ich will sparsam leben. Und das schlimmste sind die Fixkosten, denen du dabei nicht entfliehen kannst. Also Krankenkasse, Fernsehbeitrag (obwohl ich gar keinen Fernseher mehr habe), Nebenkosten für die Wohnung, die ich bewohne und aber auch für die, die mein Mieter bewohnt, und die ich nicht auf ihn umlegen kann. Grundsteuer. Versicherungen, die man einfach haben muss, z.B. Haftpflicht. Das frisst alles an der Substanz.
Und ich zahle jetzt schon 25, nächstes Jahr dann 35 € für das schnelle Internet jeden Monat.
Was ich sagen will: Der Inhalt des Internets (nicht das Internet an sich, das bezahlte ich ja mit meiner Flatrate) muss umsonst sein. Ich bin absolut nicht bereit, auf die 25 oder 35 € noch was draufzulegen. Nein, das tue ich nicht. Da kann sich die Frau Holland auf den Kopf stellen und mit den Füßen wackeln. Wäre bestimmt lustig anzusehen, aber ich mache es nicht.
Das Internet war anfangs (abgesehen von den Verbindungsgebühren) eine kostenlose Veranstaltung. Und dann haben die Zeitungsverlage hineingedrängt (niemand wollte sie haben, wir wären sehr gut ohne die ausgekommen) und anfangs ihre Inhalte kostenlos angeboten. Und jetzt wollen sie sukzessive immer mehr Geld dafür abgreifen. Das funktioniert aber leider bei mir nicht. Mein Geldbeutel bleibt zu.