22.04.2017, 20:47
(22.04.2017, 20:38)bbuchsky schrieb: Deshalb auch die Frage nach der Oberflächenbehandlung.
Als alter Highender war ich regelmäßig im "Audioforum" (jetzt Duisburg, früher Düsseldorf), um Gerätschaften zur Probe zu hören. Unter anderem die Hausmarke "Sphäron", die über 10 Stunden bei 130dB warmlaufen musste. Im Anbau eines MFH.
Um die Mieter in den oberen Etagen nicht in den Wahnsinn zu treiben, reichte eine mit konfektionierten Leinentüchern hergestellte Bespannung unter der Decke. 10 Bahnen 8x1m, versetzt zueinander gespannt hatten die Situation entschärft.
Doch zum Parkett. Wachs als Pflegeauflage ergibt einen Spiegeleffekt, Öl ist akkustisch messbar leiser.
Die Termine mit Sachverständigen, Anwälten und Richtern vor Ort kann man sich ersparen, die nerven erfahrungsgemäß völlig, ich habe da meine Erfahrungen an der Oberkasseler Rheinfront gemacht, wo sich Anwälte übereinander stapeln und die Wohnungen nicht unter einer Million weggehen. Wer da den Nachbarn beschallt, kann mit dem Gröbsten rechnen.
Schiffsdiele ist nur halb so laut wie gewachstes Parkett, wenn die Wände den Übertragungsweg bildeten, würde sich der untere Nachbar auch melden, oder? Es muss mit der Oberflächenstruktur im Zusammenhang stehen.
Sphäron
Theoretisch wohl möglich. Kommt mir aber ehrlich gesagt ähnlich esoterisch vor wie "High-End"-Lautsprecherkabel für 100 € pro Meter und das Anmalen des Randes von CDs mit schwarzem Edding, um Reflexionen des Lasers im Inneren zu vermeiden und reineren Klang zu erzeugen. Mag ja sein, dass Schiffsboden einen Unterschied macht, aber wäre nicht Fischgrät noch besser? Je kleinteiliger die Elemente sind, aus denen die Fläche zusammengesetzt ist, desto besser müssten doch die akustischen Eigenschaften sein. Dass das also den Schall zerstreut und nicht flächig reflektiert. Und so, dass auch die Vibrationen innerhalb der Fläche des Belags möglichst aufgefangen werden, dass das also nicht von einem Ende bis zum anderen durchschwingen kann und die Welle möglichst oft gebrochen wird. Also möglichst kleine Stäbchen und ein möglichst verschachteltes Muster. Und dann landet man unweigerlich beim Fischgrät, wenn es Parkett sein soll.
Nur ist das bei Sophie ja schon rum ums Eck. Das Parkett liegt schon.
Was anderes: Nicht alle Leute hören gleich gut. Man wüsste außerdem wissen, wie alt der untere Nachbar ist und ob er eventuell sogar ein Hörgerät trägt. (Ich hatte mal eine fast taube alte Frau unter mir wohnen und musste mir deshalb lange nicht großartig Gedanken machen, wie weit ich die auf dem Boden stehenden Boxen aufdrehe. Die ist aber dann gestorben und diese Zeiten sind deshalb vorbei.)
Aber: Wie wär's denn mit einem Teppich? Ich weiß schon, man verlegt nicht Parkett, um es dann unter einem Teppich zu verstecken. Aber auch kleinere Teppiche, z.B. unter dem Tisch, können die akustischen Eigenschaften des Raumes beeinflussen. Außerdem habe ich mir sagen lassen, dass solche Auslegeware Staub bindet. Man muss dann angeblich weniger Staub wischen. Es gibt Leute, die schwören auf so kleine bis mittelgroße Teppiche, wegen dem Staub. Ich selber habe zwar keine und mag sie eher nicht, denn das sind miefige und staubige Stolperfallen. Aber unter dem Tisch ginge es notfalls, wenn ich es aus akustischen Gründen machen müsste.