20.04.2017, 13:53
(20.04.2017, 09:45)Klartexter schrieb: Als die erste Eisenbahn fahren sollte, war der Stand der Erkenntnisse der, dass Geschwindigkeiten über 25 km/h in den Wahnsinn führen.
Stimmt ja auch. Oder wie erklärst du dir das alles um uns herum?
![Tongue Tongue](https://treffpunkt-koenigsplatz.de/images/smilies/tongueout.gif)
Ernsthaft: Ich glaube, dass die Leute zu der Zeit, als das Automobil erfunden wurde, die heutigen Zustände tatsächlich als "wahnsinnig" bezeichnen würden. Und wenn man sie in unsere Zeit beamen könnte, z.B. für zwei Wochen, damit sie das mal kennenlernen und dann wieder zurück, dann wäre ich gespannt, was sie nach ihrer Rückkehr wollen würden. In ihrer Zeit leben oder in der Zeit, in der Flugzeuge Überschallgeschwindigkeiten erreichen.
Das Ergebnis eines solchen irrealen Experiments wäre hochinteressant, weil man daran ablesen könnte, inwiefern die Menschheit ihre Entwicklung selbst steuern kann und inwieweit es einfach so ist, dass ihr Erkenntnisse in den Schoß fallen, die dann ein "Eigenleben" entwickeln, das so, mit diesen Folgen, niemand je gewollt hat.
Man würde als Zeitreisender aber mit Sicherheit die Erkenntnis gewinnen, dass man sich über völlig irrelevante Aspekte neuer Erfindungen unsinnig viele Gedanken gemacht hat, und dass man den rosa Elefanten, der mitten im Raum und gut beleuchtet dastand, komplett übersehen hat. Hinterher ist man immer schlauer.
Solche rosa Elefanten sind Dinge wie die Gefahren der radioaktiven Strahlung. Man hätte vorsichtiger damit sein müssen, so lange man nicht wusste, was eine noch unbekannte strahlende Energiequelle mit der Materie, vor allem der lebendigen Materie, alles machen kann. Marie Curie ist gleichzeitg genial und auch leider unglaublich naiv und grob fahrlässig an das Problem herangegangen. Sie ist dran gestorben und ihre Notizbücher sind immer noch in Blei verpackt, denn man kann sie heute noch nicht gefahrlos anfassen.
Oder: Wusstest du schon, dass das verbleite Benzin und die FCKWs von ein und demselben Chemiker erfunden wurden? Es wäre vermutlich besser für uns alle, wenn dieser Typ , Thomas Midgley jr., nie geboren worden wäre. Man fragt sich wirklich, ob dieser speziellen Beischlaf zwischen Thomas Midgley sr. und seiner Frau nötig war. Hätten die sich in dieser Nacht nicht einfach einen Kuss geben und dann einschlafen können?
Aber verbleites Benzin und FCKWs waren mal der ganz große Hit. Und vielleicht war ja die Zeit irgendwie "reif" für FCKWs und verbleites Benzin. Reif in dem Sinn, dass diese Dinge dann halt wenig später jemand anders erfunden hätte.
Der Thomas Midgley jr. wurde übrigens nicht besonders alt. Er ist 1944 gestorben, also sitzt er jetzt vermutlich auf irgendeiner Wolke im Himmel und hält sich immer noch für den großen Menschheitsbeglücker. Was man danach über seine tollen Erfindungen herausgefunden hat, kann er ja nicht wissen, weil er rechtzeitig verschieden ist.