16.09.2020, 10:42
(16.09.2020, 10:25)Klartexter schrieb: Nein, Martin, ganz so, wie Sie es hier beschreiben ist es nicht. Die beiden Länder haben sich für eine Aufnahme von diplomatischen Beziehungen geeinigt, was unter anderem bedeutet, dass man Botschaften in den jeweiligen Hauptstädten eröffnet. Das Ganze hat mit einer plötzlich ausbrechenden Sympathie zueinander nichts zu tun, hier sind sowohl knallharte Wirtschaftsinteressen wie auch der gemeinsame "Feind" Iran die Gründe für einen derartigen Vertrag. Die Sache wird hierzulande durchaus in den Medien berichtet, aber es gibt einfach wesentlich wichtigere Nachrichten, über die auch ausführlicher berichtet wird. Für Israel mag das ja von großer Wichtigkeit sein, für Ihren Schreiber Hananya Naftali sicher auch, aber ich bin überzeugt, dass es in Israel kaum jemand interessieren wird, dass man bei Sportveranstaltungen in Deutschland nun wieder 20% Zuschauer zulassen will. Eine ähnliche Bedeutung hat die Meldung mit der Aufnahme von diplomatischen Beziehungen nämlich für den gemeinen Bundesbürger, sofern er nicht in irgendeiner Weise mit Israel verbunden ist. Und last but not least: Ein Friedensvertrag ist das noch lange nicht.
Es wurde jedenfalls deutlich mehr erreicht als unter Obama, der schon zu Beginn seiner Amtszeit mit dem Nobelpreis beworfen wurde, offenbar wegen seiner Hautfarbe, andere Gründe gab es zu diesem Zeitpunkt nämlich noch nicht.
Was hier ebenfalls unbekannt ist: Trump und Netanjahu erfüllen mit ihren Friedenserfolgen eine biblische Prophezeiung, was beiden in ihren Wählerkreisen hoch angerechnet wird.
Kurzum: Beide haben den Friedensnobelpreis verdient, natürlich ebenso die Staatenlenker der UAE und von Bahrein. Als nächstes dürfte Saudi-Arabien folgen, die Israel inzwischen gestattet haben, ihr Land zu überfliegen.
Anstatt kleinlich diese historische Leistung klein zu reden, sollte man sich der Tragweite dieser Entwicklung bewusst sein.
Martin