07.04.2020, 15:13
(07.04.2020, 14:29)messalina schrieb: Ich hab den Begriff erst vorgestern zum ersten mal gehört. Jetzt hab ich dazu gefunden "Mit dem Replikationsfaktor R(0) wird die durchschnittliche Anzahl der Leute angegeben, die ein Infizierter ansteckt, bevor er wieder gesund wird oder stirbt." Aber eine Formel hab ich nicht gefunden, leider.
Eigentlich müsste das so sein, dass wenn Corona 3 Wochen dauert, also 21 Tage, dass man dann kuckt, wieviel mehr Fälle es in 21 Tagen gibt. Also wenn es zuerst 1.000 Fälle gibt und in 21 Tagen 2.000 Fälle (wenn man die Toten und Gesunden nicht wieder abzieht), dann sind es 1.000 Fälle mehr. Also hat jeder einen angesteckt und der Replikationsfaktor wäre dann 1, oder? Und wenn es aber 2.500 wären nach 21 Tagen, dann wären es 1.500 zusätzliche und der Replikationsfaktor wäre dann 1,5. Also so würde ich das ausrechnen.
Darum habe ich ja neulich gesagt, dass wir erst gewonnen hätten wenn immer gleich viele wieder gesund werden wie sich neu infizieren, also wenn die Verdopplungszeit genauso lang ist wie Corona dauert. Und gleichzeitig wäre dann der Replikationsfaktor 1 geworden, dann wären meine Gedanken glaub richtig gewesen.
Ich weiß aber nicht, ob da die ganzen 3 Wochen zählen oder nur die Zeit so lange man jemand anstecken kann, aber vielleicht kann man ja auch bis zum letzten Tag jemand anstecken? Dann würde es wieder zusammenstimmen.
Vielleicht haben sie beim RKI den neuen Faktor aber nur eingeführt damit wieder niemand durchblickt? Weil die anderen Zahlen kann ich ja ganz gut nachrechnen inzwischen, und andere bestimmt auch, und allmählich merken alle dass die Verdopplungszahlen gar nicht wirklich immer stimmen, und jetzt wird das mit dem neuen Faktor vernebelt.
Diese Zahl hat nicht das RKI erfunden, sondern das ist eine der wichtigen Größen, mit denen Epidemiologen arbeiten. Für mich ist ist der Schwachpunkt insbesondere bei diesem Parameter die unbekannte Größe der Dunkelziffer der Infizierten, denn ich weiß ja nicht, zu welcher Zahl ich die Zahl der Neuinfizierten ins Verhältnis setzen soll. Bei der Berechnung der Verdopplungsrate kann ich wenigstens annehmen, dass der Faktor Dunkelziffer konstant bleibt.