11.03.2019, 11:12
(11.03.2019, 02:11)Sophie schrieb: Also tut mir leid, ich kann daran nichts Schlechtes erkennen. Nichts Schlechteres jedenfalls als es jetzt ist und immer noch schlechter werden wird, denn der Flugverkehr nimmt ja durchaus noch zu.
Leute, die in prekären Umständen leben und jede Geldspritze brauchen können, werden vermutlich auch heute schon nicht fliegen. Aber ihre Flugkilometer werden praktisch eine nach oben schießende Aktie werden, so das Kontingent nur knapp genug bemessen ist. Das ist für diese ein reines Plus.
Ja klar werden für Geschäftsreisen etc... Sonderkontingente zugesprochen. Aber auch dafür könnte man Einschränkungen vorsehen. Den Flugverkehr wie schon gesagt deckeln und nach und nach etwas zurückfahren. Das wäre ja schon mal was.
Ob das Klima dadurch gerettet werden kann, soll mal dahin gestellt bleiben. Aber dass es widersinnig bis wahnwitzig ist, eine der größten Schadstoffquellen immer noch weiter anwachsen zu lassen, sollte doch auch klar sein. Und dass man für Preise fliegen kann (innerhalb Deutschland) die günstiger sind als Bahn und Auto fahren, gehört ohnehin verboten. Was besonders klimaschädlich ist, sollte auch besonders teuer sein. Ja, sicher könne sich Reiche dann Dinge leisten, die sich Arme nicht leisten können. So ist das eben jenseits des Kommunsimus und selbst in diesem hatten und haben die Eliten immer Vorteile.
Nein, schlechter als es jetzt ist, würde es nicht sein, aber auch nicht besser, meiner Einschätzung nach.
Ich halte diesen Weg für Augenwischerei, also letztlich für sinnlos und heuchlerisch.
Wenn die Flugkilometer pro Person begrenzt werden würden, wäre dies sehr, sehr begrüßenswert, aber nicht, wenn sie weiterverkauft werden dürften.
Dann schiebt man die Kontingente hin und her und sie werden nicht weniger.
Und es wäre natürlich auch nur dann sinnvoll, wenn sich das europaweit bzw. weltweit durchsetzen würde (womit man schnell an die Grenzen dieser schönen Vorstellung gelangt).
Das wäre schon mal eine wichtige Maßnahme.
Als weiteres müssten die Flüge deutlich verteuert werden. Kurzstreckenflüge, vor allem aber Mittel- und Langstreckenflüge. So wäre der innereuropäische Flugverkehr noch für viele erschwinglich, was vor allem hinsichtlich der teilweise überlasteten Autobahnen und Bahnstrecken wichtig wäre. Von den ganz speziellen Problemen der DB mal ganz abgesehen. Das wäre eine leichter zu realisierenden Maßnahme.
Im Übrigen sollte man schon auch mal darauf hinweisen, dass diese seit einigen Jahren bzw. Jahrzehnten immer steiler ansteigende Kurve des Flugtourimus nicht nur in den Billigflügen begründet liegt, sondern auch eine vulgarisierte Form des Kraken namens Globalismus/Globalisierung ist. Man berauscht sich daran, selbst hinterste Winkel der Welt erreichen zu können.
Eins möchte ich noch betonen. Ich bin weder Vielflieger noch Normalflieger, sondern Wenigflieger. Für mich/uns ist das Erreichen eines Urlaubsortes mit dem Flugzeug nicht die mir/uns angenehme und adäquate Form des Reisens. Meine bisherigen Flüge beschränken sich auf jeweils einen Flug nach NYC, nach Teneriffa, nach Paris und nach Chania und sowie zweimal nach Rom, also im Schnitt alle achteinhalb Jahre einen (ab meinem 18.Lebensjahr gerechnet). Der nach Paris war darin begründet, dass wir eine Woche in Paris blieben (die TGV-Verbindung gab es noch nicht und die Parksituation in Paris ist katastrophal), die nach Rom - wo damals unsere Tochter für insgesamt zwei Jahre lebte - im damals schlechten Zustand der völlig überlasteten AB zwischen Bologna und Rom und die anderen aus auf der Hand liegenden Gründen.
Ansonsten möchte ich nicht mit einer Ausstellung unseres mehr oder weniger mustergültigem ökologischen Verhaltens glänzen und auch nicht von den Vorteilen der Kinderlosigkeit "Kinderfreiheit" für eine besonders ökologische Lebensweise predigen (mit beidem bist nicht du gemeint).
PS: Hier ein interessanter Artikel zur Vielfliegerei.
4,1 Milliarden Flugpassagiere in einem Jahr: Wie das Reisen unsere Gesellschaft verändert