08.11.2016, 17:50
(08.11.2016, 16:42)bbuchsky schrieb: Dein Weg zur "Leitkultur" scheint über Holz zu führen.
Ungastlichkeit und Intoleranz ließe sich vielleicht noch rein als bajuwarische Tradition verkaufen, aber tourimusfördernd ist Dein Ansatz sicher nicht zu nennen. Was sich natürlich auch bei unseren Besuchen im Ausland niederschlagen würde.
Um unsere Bereitschaft zu bekräftigen, lokale Kultur unter allen Umständen gegenüber jedem Besucher bei uns mit Nachdruck durchzusetzen, wären wir natürlich gezwungen, bei einem Urlaub in Ägypten, Japan oder Guatemala entspechend der dortigen Traditionen alberne Mützen zu tragen, die Haare zu verbergen, nackig hinter Stöckchen herzujagen, auf Alkohol zu verzichten oder darin zu baden, Kamelmilch zu saufen und dem Shintoismus beizutreten. Oder wir tragen wieder Uniform.
Och nööö, oder?
Wenn wir Toleranz, Demokratie, Freiheit und Aufklärung als vorbildliche gesellschaftliche Konzepte verkaufen wollen, täten wir gut daran, selber mit der Anwendung zu beginnen, statt es uns langsam wieder abzugewöhnen.
Natürlich sollte es den Menschen erklärt werden, warum unser System soviel besser ist als ihres, ohne den Fehler zu wiedeholen, unsere Kultur über ihre zu erheben, unseren Glauben für den einzig wahren zu erklären. Nur weil wir das über Jahrhunderte getan haben, haben sich diese Leute unter "ihrem Fetisch Religion" versammelt, und behaupten das, was innerhalb solcher Ordnungssysteme nun mal üblich ist: Wir haben Recht!
Dagegen mit Vernunft und Respekt vorzugehen, wäre eines Aufgeklärten würdig.
Um sich zu schießen, mit blödsinnigen Vorschriften zu kommen, sollten wir den Religioten überlassen.
Weisheit schreit nicht.
Das ist natürlich wahre aufgeklärte Toleranz, dem Tourist etwas gastfreundlich zu gestatten, was man sich von einem hier Lebenden strikt verbittet.