(02.08.2017, 17:11)leopold schrieb: Was soll die Heuchelei? Die Info über den hohen Arbeitsplatzgrenzwert haben Sie als eifriger Leser der Augsburger Allgemeinen doch vermutlich aus dem heutigen Artikel in derselben. Und in diesem Artikel ist ausführlich und schlüssig erklärt, wie die Differenz zu erklären und zu bewerten ist. Martin hat ja sogar noch einen Teil davon angeführt. Sonderbarer Diskussionsstil, spielen Sie hier verstecken?
Jetzt mal langsam, Sie Oberentrüstungsmeier. Ich spreche etwas an, was Sie natürlich nicht wahrnehmen
dürfen.
Natürlich habe ich das heute in der AA gelesen, hatte mich aber schon vorher kundig gemacht, sodass ich den Stickoxid-Grenzwert für Arbeitsplätze bereits kannte.
Trotz der Ausführungen in der AA und in anderen Beiträgen aus dem Internet erscheint es mir immer noch sehr unschlüssig, dass der Arbeitsplatzgrenzwert fast 24 mal höher angesetzt ist als der Straßenverkehrsgrenzwert. Sehr rätselhaft. "Gefühlt" ist doch das gar nicht möglich.
Ersterer wurde für 8 Std/Tag, 5 Tage/Woche und eine Lebensarbeitszeit von 40 Jahren erstellt wurde - unter der Annahme eines vollständig gesunden Menschen - und kann natürlich nur bei bestimmten Arbeitsprozessen (Glasherstellung, Schweißarbeiten, Dieselmotoren usw.) erreicht werden. Aber für eine Lebensarbeitszeit von 40 Jahren heißt das, 40 Jahre mit diesem hoch (oder zu niedrig?) angesetzten Grenzwert leben. Das ist heftig.
Im Vergleich zu 40 Jahren Arbeitsleben erscheinen mir die 40 Mikrogramm im Straßenverkehr eigentlich zu hoch. Auch wenn man dabei an Säuglinge, Alte und Kranke denkt. Aber nicht jede Familie mit Kleinkindern wohnt an einer Kreuzung oder im Stadtzentrum oder an einer vielbefahrenen Durchgangsstraße. Und Säuglinge und Alte und Kranke werden in der Regel auch nicht stundenlang im Auto durch den Straßenverkehr chauffiert oder im Rollstuhl durch belebte Straßen geschoben. Schon gar nicht vierzig Jahre lang.
Das ist das Eine, das dieses Missverhältnis zwischen Straßenverkehrsgrenzwert und Arbeitsplatzgrenzwert sehr fragwürdig erscheinen lässt. Und zwar generell und hin- oder hergedreht.
Das Andere ist, dass ich es für schlichtweg unbeweisbar halte und zudem für eine gezielte Panikmache (davon hatten wir ja schon mehrere), wenn man lauthals von geschätzten 38.000 Toten durch mehr Stickoxid-Ausstoß im Jahre 2015 spricht. Als ob allein Stickoxide für Erkrankungen der Atemwege und der inneren Organe verantwortlich, und zwar hauptverantwortlich wären.
Nene, das Ganze kommt mir nicht koscher vor.
Entweder ist der eine Grenzwert zu hoch und der andere zu niedrig, oder beide sind zu niedrig oder hoch oder was weiß ich. Jedenfalls ist da keine Transparenz.
Ich selbst bin für eine zügige Ausmusterung der Diesel- und Benzinautos zugunsten der Elektroautos, für eine weitgehende Verlegung des Transportverkehrs auf die Schiene, und letzteres auch für den Personentransport. Letzterer aber unter anderen Bedingungen als derzeit.
Aber solche merkwürdigen Zahlenspielereien überzeugen nicht, sie verärgern mich nur.